Enermax Ostrog ADV im Test

Las Vegas unterm Schreibtisch?

Seite 2: Das Gehäuse im Detail


Das Exterieur ist für ein Gaming-Gehäuse recht unspektakulär. Auf kantige Verzierungen wird verzichtet und auch grelle Farbkontraste sind nicht vorhanden. Das Exterieur ist fast durchgehend schwarz. Lediglich die LED-Streifen sind Milchglasfarben. Auffällig sind dagegen die großen Mesh-Flächen im Deckel und in der Front. Die Front an sich besteht sogar fast durchgehend aus luftdurchlässigem Mesh-Gitter. Ein weiterer Hingucker ist das große Acrylglas-Fenster im linken Seitenteil, welches einen guten Blick auf das verbaute System ermöglicht. Vom Enermax Ostrog ADV werden drei verschiedenen Varianten angeboten. Die von uns getestete Variante besitzt eine rote LED-Beleuchtung und rote Akzente im Innenraum. Alternativ gibt es eine Variante mit blauen oder grünen Highlights.


Das Anschlussterminal des Enermax Ostrog ADV befindet sich um Deckel und fällt umfangreich aus. Da wären jeweils zwei USB-2.0- und USB-3.0-Ports, Audiobuchsen, eine dreistufige Lüftersteuerung sowie der Bedienknopf für die LED-Beleuchtung. Die Power- und Resetknöpfe sind dort ebenfalls untergebracht.


Die beiden Seitenteile, die das Gehäuse verschließen, sind mit jeweils zwei gummierten Rändelschrauben befestigt. Somit lässt sich das Gehäuse schnell und einfach öffnen. Der Innenraum des Ostrog ADV ist klassisch aufgebaut (Netzteil unten, Laufwerkskäfige rechts, Mainboard links) und weist rote Farbakzente auf. Der Mainboardtray sowie die PCI-Slotblenden sind in einem dezenten Rot gehalten. In puncto Flexibilität ist bis auf den mittleren Laufwerkskäfig alles fest mit dem Grundgerüst verbunden.


Das Ostrog ADV kann bis zu neun Laufwerke aufnehmen. Drei 5,25-Zoll-Laufwerke können werkzeuglos im oberen Käfig unter dem Deckel eingebaut werden. Darunter befinden sich zwei Käfige für 2,5-/3,5-Zoll-Laufwerke. Bei Bedarf kann der mittlere Käfig ausgebaut werden um Platz für lange Grafikkarten zu schaffen. Beide Käfige können jeweils drei Laufwerke auf herausnehmbaren Schlitten beherbergen. Während 3,5-Zöller werkzeuglos eingebaut werden, müssen 2,5-Zöller mit den Schlitten verschraubt werden.



Das Kühlsystem des Ostrog ADV setzt auf drei vorinstallierte Lüfter. Hinter der Front arbeiten zwei 120-Millimeter-Lüfter der Vegas-Serie. Die Vegas-Serie kann mit verschiedenen Lichteffekten aufwarten und dient somit der Optik. Mehr dazu jedoch auf der Seite „Betrieb“. Zusätzlich befindet sich ein weiterer 120-Millimeter-Lüfter am Heck. Dieser muss jedoch auf LED-Effekte verzichten. Optional lassen sich im Deckel zwei weitere 120-/140-Millimter-Lüfter einbauen. Auf dem Gehäuse ist Platz für einen zusätzlichen 120-Millimeter-Lüfter. Abgerundet wird das Kühlkonzept von leicht zu reinigenden Staubfiltern (Boden, Front, Deckel) und der dreistufigen Lüftersteuerung.


Passend zum unterstützten ATX-Formfaktor können sieben Erweiterungskarten eingebaut werden. Wird der mittlere Laufwerkskäfig genutzt, stehen 290 Millimeter Platz bereit. Hier bringt die ein oder andere Custom-High-End-Grafikkarte das Gehäuse an seine Grenze. Entfernt man jedoch den mittleren Käfig, wächst das Platzangebot auf stattliche 414 Millimeter an. Die Erweiterungskarten werden mit herkömmlichen Rändelschrauben arretiert. Eine werkzeuglose Montage ist demnach nicht möglich.


Das Netzteil wird auf dem Boden platziert. Genauer gesagt dienen vier Gummipuffer als entkoppelte Auflagefläche. Für das Kabelmanagement stehen drei gummierte Durchführungen im Tray bereit. Hinter dem Tray fällt das Platzangebot mit 20 Millimeter recht bescheiden aus. Sollte aber für gängige Systeme ausreichend sein.

Verarbeitung

Die verwendeten Materialien sind allesamt sauber verarbeitet. Auch bei der Lackierung gibt es keinen Grund für Kritik. Eine Schwäche des Enermax Ostrog ADV ist jedoch die Materialstärke. Besonders die Seitenteile sind dünn und demnach wenig verwindungssteif und recht klapprig. Für ein Gehäuse, das für jenseits der 120,- Euro angeboten wird, kaum nachvollziehbar.
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