Fractal Design Define R6

Seite 2: Das Gehäuse im Detail


Fractal Design beschreitet bei der Designwahl keinen gänzlich neuen Weg. Ohne das Echtglas-Seitenteil wäre das Gehäuse im Vergleich zum Vorgänger kaum zu unterscheiden. Dahingehend bleibt das optische Erscheinungsbild dezent zurückhaltend und wirkt trotzdem hochwertig. Im Gegensatz zum Vorgänger besteht die Frontpartie nicht mehr aus einem Kunststoff-Element, sondern weiß, mit einem gebürsteten Aluminium-Einsatz das Gehäuse, dezent in Szene zu setzen. Die überarbeitete Frontpartie wird im oberen Bereich durch den Einlass einer Status-LED begleitet. Das zurückhaltende Erscheinungsbild in der Front sollte jedoch nicht täuschen, hinter der edlen Materialwahl verbirgt sich eine schallgedämmte Tür, die je nach Präferenz nach links oder rechts öffnet. Damit das Erscheinungsbild der Front nicht gestört wird, wurde das I/O Panel auf die Deckelpartie verlagert.


Das I/O Panel befindet sich an der Frontpartie und ist demzufolge mit diesem zu entnehmen. Optisch teilt sich das Panel durch den mittig gesetzten An/Ausschalter. Während auf der linken Seite Mikrofon, Kopfhörereingang und Resetschalter sitzen, befinden sich auf der rechten Seite jeweils zwei USB 2.0-Anschlüsse und USB 3.0-Anschlüsse. Erfreulicherweise wurden die Abstände so großzügig bemessen, dass ein parallel Betrieb problemlos möglich ist. Fractal Design hat aufgrund des attraktiven Preis-/Leistungsverhältnisses den USB 3.1 Support auf den Zubehörmarkt verlagert. Der Artikel wird im ersten Quartal 2018 mit der Typenbezeichnung „Connect D1 USB Kit mit USB C und USB 3.1 Gen 2“ zu einem Preis von 29,99 Euro erhältlich sein.


Fractal Design setzt beim Define R6 auf ein gehärtetes Echtglas-Seitenteil, womit die eigene Hardware ansehnlich in Szene gesetzt werden kann. Entgegen der Philosophie anderer Hersteller wurde das Seitenteil in Stahl eingefasst, womit nicht nur ein normaler Griff zum Herausnehmen des Seitenteils vorhanden ist, sondern das Seitenteil wird, wie gewohnt, mit dem Stahlträger am hinteren Teil des Gehäuses verschraubt. Damit umgeht der Hersteller auch die Problematik der ständigen Belastung der gummierten Abstandhalter. Das rechte Seitenteil verhält sich im Gegenzug gänzlich unauffällig, kann dafür aber eine Schalldämmung vorhalten. Erfreulicherweise können beide Seitenteile ohne Schrauben „eingehackt“ werden und verharren an entsprechender Stelle. Der Innenraum bietet zwei variable Nutzformen. Wird das Standard-Layout genutzt, können viele Datenträger in Höhe des Mainboardtrays untergebracht und verblendet werden. Das offene Layout verzichtet auf die Verblendung und die Aufnahmekapazität an Datenträgern, bietet aber im Umkehrschluss einen erhöhten Airflow sowie eine bessere Wasserkühlungskompatibilität.


Das Define R6 besitzt für den kombinierten Betrieb von 2,5 und 3,5 Zoll Datenträgern sechs Halterungen. Die Kombihalterungen entkoppeln Datenträger im 3,5 Zoll Format. Zwei weitere Datenträger können im 2,5 Zoll Format auf einer Schiene angebracht werden. Dabei besteht sowohl die Möglichkeit die Datenträger hinter dem Mainboardtray zu belassen als auch sie zu Präsentationszwecken auf die Netzteilabdeckung zu montieren. Alle Halterungen und Schienen lassen sich unkompliziert über eine Rändelschraube vom Gehäuse trennen. Im Umkehrschluss müssen alle Datenträger verschraubt werden. Ein Überbleibsel aus dem 20. Jahrhundert findet, zur Erleichterung einiger Schrauber, auch im Define R6 Einzug, der 5,25 Zoll Laufwerksschacht ist noch nicht gänzlich ausgestorben.


Fractal Design stattet das Gehäuse mit drei werksseitigen Lüftern aus. Insgesamt können bis zu neun Lüfter für die Kühlung der Komponenten sorgen, gerade im Midi-Tower-Bereich ist die Aufnahmekapazität eher selten. Die vorinstallierten Lüfter befinden sich frontseitig in Form von zwei 140 mm Lüftern sowie rückwärtig in Form eines 140 mm Lüfters. Alternativ können in der Front drei 120 mm oder rückwärtig ein 120 mm Lüfter untergebracht werden. Aufgrund der zwei Gehäuse-Layouts, können im Deckel entweder drei 120 mm und zwei 140 mm Lüfter (Standard) montiert werden oder drei 120/140 mm Lüfter (offen). Im Boden können entweder zwei 120 mm oder 140 mm Lüfter montiert werden. Zur Steuerung der Lüftervielfalt bietet das Gehäuse eine Verteilerplatine für bis zu neun Lüfter. Die Wasserkühlungskompatibilität unterstreicht das Gehäuse mit der Aufnahme von einem 360 mm Radiator (Standard) im Deckel und einen 280 mm Radiator auf dem Boden. Beim offenen Layout kann sogar ein Radiator mit 420 mm im Gehäuse untergebracht werden. Außerdem wurde an einen wirksamen Staubschutz gedacht und entsprechende Filter in der Front, im Deckel und im Boden angebracht. Dabei kann der Staubfilter für den Deckel ohne Abdeckung eingesetzt werden, wodurch das Define R6 kontinuierlich die Idee von zwei verschiedenen Layouts weiterführt.


Entgegen der Standards für Midi-Tower können im Define R6 bis zu neun Erweiterungskarten eingebaut werden. Dabei hat der Nutzer die Möglichkeit sieben Erweiterungskarten regulär einzubauen. Zwei Slots stehen jedoch vertikal für eine Dual-Slot-GPU zur Verfügung. Dazu ist ein Riser-Kabel notwendig, dass Fractal Design im ersten Quartal 2018 zur Verfügung stellen wird. Je nach gewähltem Layout dürfen die Erweiterungskarten minimal 300 mm (Standard) lang sein oder eine Länge von 440 mm (offen) nicht überschreiten.


Stimmig zum dezenten Erscheinungsbild teilt Fractal Design das Gehäuse in ein Zwei-Kammersystem auf. Das Netzteil und die Festplatten werden unter einer Abdeckung montiert. Dies soll sich neben optischen Vorteilen in Verbindung mit dem Echtglas-Seitenteil auch positiv auf die Entlüftung der Komponenten auswirken. Der vormontierte Bodenstaubfilter schützt dabei nicht nur das Netzteil, sondern auch den optionalen Lüfter vor Fremdpartikeln.

Verarbeitung

Das Define R6 überzeugt bereits durch die gezielte Materialwahl. Zwar fällt das Gewicht recht hoch aus, allerdings kommt neben dem soliden Stahlkonstrukt auch Bitumen zum Einsatz, um das Gehäuse zu dämmen. Insgesamt wirken die einzelnen Bauteile durchdacht zusammen gesetzt und es gibt keinerlei Beanstandung zu den verwendeten Materialien.
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