Fractal Design Define S2

Seite 2: Das Gehäuse im Detail

Das im Jahr 2015 vorgestellte Fractal Design Define S basierte auf der Substanz des Define R5, dass sich als Kassenschlager etablierte. Beim Define S2 lassen sich ebenfalls optische Überschneidungen zu den Define-Reihen wiederfinden. Es unterscheidet sich zum Define R6 aber deutlich durch die fehlende schwenkbare Fronttür. Das Erscheinungsbild folgt aber einem bekannten Schema in Form einer klar strukturierten, niemals dominanten und eher zurückhaltenden Optik, die sich auch durch den Verzicht von Herstellerlogos bemerkbar macht. Im oberen Teil der dezenten Front wurde eine Status-LED eingelassen, die den Übergang von der Front zum Deckel und dem angrenzenden I/O Panel verbindet.

Die Anschlüsse des I/O Panels wurden in die abnehmbare Front intengriert und werden dahingehend mit der kompletten Fronteinheit entnommen. Auf der linken Seite ist ein Kopfhörer- und Mikrofonanschluss, gefolgt von einem Resetschalter sowie ein USB 3.1 Gen 2 Typ C vorzufinden. Der mittig positionierte Power-Button trennt das Anschlussterminal von den weiteren USB-Anschlüssen. Diese befinden sich auf der rechten Seite und bieten jeweils zwei Anschlüsse nach USB 2.0 und USB 3.0 Standard. Aufgrund der großzügig bemessenen Abstände, sollte einem parallelen Betrieb mehrere mobiler Datenträger nichts im Weg stehen.


Vom Fractal Design Define R6 sind wir bereits das in Stahl eingefasste Echtglas-Seitenteil gewohnt, bei dem der Hersteller mit einer schraubenfreien Montage wirbt, sicherheitshalber sind allerdings trotzdem Rändelschrauben angebracht worden. Vor allem zeichnet sich diese Konstruktion durch einen haptischen Griff und die Vermeidung von allzu starker Belastung der gummierten Abstandshalter aus. Unser Testsample zeichnet sich durch ein klares Echtglas-Seitenteil aus, während die Schwarze bzw. Graue Version ein leicht getöntes Seitenteil zur Verfügung gestellt bekommt. Als Kontrast zum linken Seitenteil, ist das rechte Seitenteil relativ unspektakulär, kann dafür aber eine Schalldämmung vorhalten.

Das Define S2 besitzt für den kombinierten Betrieb von 2,5 und 3,5 Zoll Datenträgern fünf Halterungen. Die drei Kombihalterungen nehmen entweder Datenträger im 2,5- oder 3,5 Zoll Format auf. Zwei weitere Datenträger können im 2,5 Zoll Format auf einer Halterung angebracht werden. Die Datenträger im 3,5 Zoll Format werden hinter dem Mainboardtray montiert, während die kleineren Ableger sowohl hinter dem Mainboardtray als auch für Präsentationszwecke auf die Netzteilabdeckung montiert werden können. Dafür stehen jeweils zwei freie Plätze zur Verfügung, wodurch mit weiteren Halterungen insgesamt sieben Datenträger im Gehäuse untergebracht werden könnten. Sämtliche Halterungen werden via Rändelschraube im Gehäuse verschraubt. Ebenso müssen die Datenträger mit den Halterungen verschraubt werden.

Werkseitig stattet Fractal Design das Gehäuse mit drei Lüftern aus. Insgesamt können bis zu neun Lüfter für die Kühlung der Komponenten aufgenommen werden. Die vorinstallierten Lüfter befinden sich frontseitig in Form von zwei 140 mm Lüftern sowie rückwärtig in Form eines 140 mm Lüfters. Fällt die Präferenz auf Lüfter kleineren Formates können alternativ in der Front drei 120 mm oder rückwärtig ein 120 mm Lüfter montiert werden. Im Deckel können drei 140 mm oder 120 mm Lüfter untergebracht werden, während im Boden zwei 120 mm oder 140 mm Lüfter Einzug finden. Das Define S2 wurde zusätzlich mit einer Verteilerplatine ausgestattet, die bis zu drei PWM-Lüfter und sechs 3-Pin Lüfter die Möglichkeit zur Stromversorgung bietet. Für einen leisen Betrieb soll die integrierte Schalldämmung des Gehäuses sorgen, die sich am rechten Seitenteil, in der Front und im Deckel befindet. Flexibilität erhält der Nutzer über die ModuVent-Technologie, die im Deckel eine Wahl zwischen bestmöglicher Schalldämmung (mit Stahl-Abdeckung) oder größtmöglicher Ressourcennutzung (zusätzlicher Lüfter) ermöglicht. Sollte die Präferenz bei einer Wasserkühlung liegen kann das Gehäuse in der Front einen 360 mm Radiator, im Deckel einen 420 mm Radiator (bei einer maximalen Höhe von 35 mm des Mainboards) und im Boden einen 280 mm Radiator aufnehmen. Außerdem wartet das Gehäuse bereits mit Montageplätzen für Ausgleichsbehälter und Pumpen auf und überzeugt bereits beim Lieferumfang mit zwei Halterungen für einen Ausgleichsbehälter. Damit das Innenleben möglichst straubfrei bleibt, stattet Fractal Design das Define S2 mit drei Staubfiltern aus, die sich in der Front, im Deckel und am Boden befinden. Der Staubfilter im Deckel bietet selbst bei Verwendung der ModuVent-Technologie einen Staubschutz, auch wenn der Lüfter in der oberen Position angebracht wird. Außerdem wird Fractal Design mit Nylon-Staubfiltern, die einen besseren Airflow zu Plastik-Filtern ermöglichen sollen.

Eher ungewöhnlich für den ATX-Standard ist die Aufnahme von bis zu neun Erweiterungskarten. Der aktuelle Trend geht neben Erweiterungskarten in horizontaler Position zu Karten in vertikaler Position. Für letztere Wahl stehen insgesamt zwei Slots zur verfügung, womit gängige Dual-Slot-Karten montiert werden können, vorausgesetzt man ist im Besitz eines Riser-Kabels, dass in diesem Fall separat angeschafft werden muss (FLEX VRC-25). Alle anderen Grafikkarten können in bekannter Position verbaut werden und haben 440 mm mit den vorinstallierten Lüftern zur Verfügung.

Entgegen des Define R6 das mit einer Abdeckung die Datenträger versteckt, wurde das Define S2 sehr offen gestaltet, weshalb der Innenraum lediglich durch eine Netzteilabdeckung getrennt wurde. Diese kann fast schon multifunktional verstanden werden; da sie abnehmbar ist, Kabel für einen besseren Airflow unterbringt und eine zusätzliche Einbauoption für SSDs ermöglicht. Montiert wird das Netzteil auf vier geklebten Gummipuffern und darf eine Länge von 300 mm nicht überschreiten.

Verarbeitung

Das Define S2 überzeugt durch eine tadellose Verarbeitungsqualität. Im Zuge des dicken Stahls macht das Gehäuse einen sehr massiven Eindruck und wirkt dadurch robust und überzeugt durch eine sehr gute Verwindungssteifigkeit. Auch die Kunststoffpartien scheinen nur an den nötigen Stellen eingesetzt worden zu sein und überzeugen qualitativ. Die einzelnen Bauteile wirken durchdacht eingesetzt und es gibt keinerlei Beanstandung über nicht entgratete Kanten oder wackelnde/klappernde Bauteile.

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