Mit der GeForce GTX 650 Ti BOOST nimmt sich Nvidia seiner Mittelklasse an und erweitert die GTX 600 Serie um ein neues Mitglied. Wie das neue Kürzel BOOST erahnen lässt, handelt es sich bei der neuen Grafikkarte um einen leistungsgesteigerten Ableger der GTX 650 Ti, mit dem man die recht beachtliche Performancelücke zur GTX 660 schließen will.
Die Karte im Überblick
Die GeForce GTX 650 Ti soll den „Sweet Spot“ für Full-HD Gaming mit hohen Details bilden. In dieser Disziplin konnte die GTX 650 Ti bis zuletzt nicht wirklich überzeugen, denn für aktuelle Titel mit hohen Details darzustellen fehlte es schlichtweg an Leistung. Die BOOST Edition soll sich genau dieser Problematik annehmen und laut Nvidia ein Leistungsplus von rund 40 Prozent gegenüber dem kleinen Bruder erreichen. Damit wildert Nvidia theoretisch nicht nur im Revier von AMDs kürzlich vorgestellter Radeon HD 7790, sondern kommt auch der nächst größeren Radeon HD 7850 gefährlich nahe.
Grundlegend basiert die GTX 650 Ti BOOST auf der GK106 GPU, welche erstmals mit der GTX 660 vorgestellt wurde und in einer teil-deaktivierten Variante in der GTX 650 Ti ihren Dienst verrichtet. Diese wird weiterhin im 28 nm Verfahren bei TSMC gefertigt und bringt es auf komplexe 2,54 Milliarden Transistoren. Gegenüber der GTX 660 wurde auch bei der GTX 650 Ti BOOST einer von fünf Streaming Multiprocessors (SMX) deaktiviert. Damit kommt die GK106 GPU auch bei der BOOST Edition auf 768 Cuda-Cores (Shadereinheiten) sowie 64 Texture-Units. Allerdings hat man den ursprünglich 192 Bit breiten Speichercontroller wie bei der GTX 650 Ti auf 128 Bit beschnitten, sowie den Speicher auf 2 GByte GDDR5 verdoppelt. Auch die Raster-Operation-Units (ROPs) sind nun, wie bei der GTX 660, 24 an der Zahl.
Bei den Taktraten der GTX 650 Ti BOOST orientiert man sich bei der größeren GTX 660. Der Grafikchip wird nun mit 980 MHz Base- und 1033 MHz Boost-Clock betrieben, was einen Unterschied von rund 55 MHz zum Base-Clock Referenztakt der GTX 650 Ti ausmacht. Der 2 GByte große Grafikspeicher wird nun auch mit effektiven 6.000 MHz betrieben und verhilft der GTX 650 Ti BOOST so zu einer Speicherbandbreite von 144,2 GB/Sekunde. Diese Leistungssteigerungen haben natürlich auch Einfluss auf die maximale Leistungsaufnahme des Chips, diese liegt nun nahe bei der GTX 660 mit 134 Watt und damit 24 Watt höher als beim kleinen Bruder. Die Stromversorgung gewährleistet Nvidia mit einem 6 Pin PCIe-Stecker, der zusammen mit dem PCIe-Slot 150 Watt liefern kann. Für mehr Grafikleistung unterstützt die GTX 650 Ti BOOST auch den Betrieb im 2-way SLI mit einer zweiten Grafikkarte.
Kühlung
Das von uns getestete Referenzmodell wird von einem schlichten Kühlsystem gekühlt. Unter einer schwarzen Kunststoffabdeckung im Nvidia Design befindet sich ein quadratischer Aluminiumblock, in den zahlreiche Kühlfinnen eingearbeitet sind. Zwischen diesem Block und der GK106 GPU sorgt eine Kupfer-Kühlplatte für die effektive Wärmeübertragung. Ein 65 mm großer Radiallüfter sorgt dann für den Abtransport der Abwärme aus dem Gehäuse heraus. Das PCB ist 17,5cm lang und der Kühler ragt 7 cm darüber hinaus. Mit den ersten Eigendesigns der Boardpartner dürfte hier eine große Vielfalt an Kühlerdesigns zu erwarten sein.
Als Displayausgänge stellt die GTX 650 Ti BOOST zwei Dual-Link DVI, ein HDMI sowie einen DisplayPort 1.2 Ausgang zur Verfügung. Weiter unterstützt man alle aktuellen Features der GTX 600 Serie, darunter Adaptive V-Sync, TXAA sowie 3D Vision Surround. Die Unverbindliche Preisempfehlung gibt Nvidia mit 139 Euro ohne MWST (~165 Euro mit MWST) für die 2 GByte Version an, die 1 GByte Version soll mit 122 Euro (~145 Euro) zu Buche schlagen. Zum Vergleich, eine langsamere GeForce GTX 650 Ti mit 2 GByte bekommt man aktuell , die 1 GByte Variante . Die schnellere GeForce GTX 660 ist aktuell zu haben.
Technische Daten
HD 7770 | HD 7850 | GTX 660 | GTX 650 Ti | Nvidia GeForce GTX 650 Ti BOOST | unit | |
Codename | Cape Verde | Pitcairn Pro | GK106 | GK106 | GK106 | - |
Process | 28 | 28 | 28 | 28 | 28 | nm |
Transistors | 1500 | 2800 | 2540 | 2540 | 2540 | millions |
Stream Procesors | 640(1D) | 1024(1D) | 960(1D) | 768(1D) | 768(1D) | - |
Texture Mapping Units (TMUs) | 40 | 64 | 80 | 64 | 64 | - |
Raster Operation Units (ROPs) | 16 | 32 | 24 | 16 | 16 | - |
Core clock | 1.000 | 920 | 980 Base + Boost | 925 Base + Boost | 980 Base + Boost | MHz |
Shader clock | 1.000 | 920 | 980Base + Boost | 925 Base + Boost | 980 Base + Boost | MHz |
Memory | 1.024 GDDR5 | 2.048 GDDR5 | 2.048 GDDR5 | 1.024 GDDR5 | 2.048 GDDR5 | MB |
Memory interface | 128 | 256 | 192 | 128 | 192 | Bit |
Memory clock | 2250 | 2500 | 3004 | 2500 | 3004 | MHz x2 (DDR) |
Memory bandwith | 72.000 | 160.000 | 144.200 | 86.400 | 144.200 | MB/s |
Shader-Model | 5.0 | 5.0 | 5.0 | 5.0 | 5.0 | - |
Dual/Triple SLI/CF support | / | / | / | / | / | - |
Bus Technology | PCIe 3.0 | PCIe 3.0 | PCIe 3.0 | PCIe 3.0 | PCIe 3.0 | - |
Form Factor | Dual | Dual | Dual | Dual | Dual | slot |
Preis | - | € |