Dem ist aber nicht genug, denn wie schon bei den von uns getesteten anderen GeForce GTX 900 Grafikkarten auf Basis der aktuellen Maxwell-Architektur, ist dies auch bei der ZOTAC GeForce GTX 970 AMP! Extreme Core Edition mehr eine grobe Vorgabe. Bei unseren Tests unter Spiele-Volllast konnte der GM204 Grafikprozessor den Boost-Takt nochmals einige Megahertz höher ansetzen. Mit dauerhaft 1.442 MHz schiebt sich die ZOTAC GeForce GTX 970 AMP! Extreme Core Edition damit vor die ebenfalls schnelle Gigabyte GeForce GTX 970 G1 Gaming, die mit 1.418 MHz den bis dato höchsten Boost-Takt ab Werk in unserem Test erreichen konnte. Ebenfalls eine sanfte Taktsteigerung hat der 4.096 MByte GDDR5 Videospeicher erhalten. Gegenüber dem gängigen Referenztakt von 1.750 MHz (effektiv 7.000 MHz) hat ZOTAC den Takt der Speicherchips auf 1.800 MHz (7.200 MHz) erhöht. In der Praxis hebt das die Speicherbandbreite minimal an.
Ausgepackt hinterlässt die Grafikkarte auf den ersten Blick einen ansprechenden Eindruck. Den hauseigenen IceStrom-Luftkühler hat ZOTAC mit einer umfassenden Kunststoffabdeckung verkleidet. Die als ExoArmor bezeichnete Abdeckung ist überwiegend in mattschwarz gehalten und wird rund um die Lüfter und an den Rändern durch Carbon-Optik in Szene gesetzt. Gerade Casemodder die auf der Suche nach edel anmutender Hardware sind könnte ZOTAC hiermit ansprechen. Die Außenseite sorgt zudem mit einem ZOTAC LED-Logo für das nötige „Understatement“. Rund 30 Zentimeter ab der Slotblende nimmt die Grafikkarte in der Länge ein. Vor dem Kauf sollte man hier auf jeden Fall überprüfen ob das eigene Gehäuse Steckkarten dieser länger genug Platz bietet.
Für die aktive Kühlung setzt ZOTAC gleich auf drei 90mm Axiallüfter, die Frischluft zwischen die Kühllamellen des Kühlkörpers blasen. Der Kühler sitzt auf dem GM204 Chip mit einer Kupferbodenplatte auf, in die insgesamt fünf Heatpipes aus demselben Material verlötet sind. Drei Heatpipes verlaufen in einen großen Aluminiumradiator der über der Spannungsversorgung sitzt, die beiden verbleibenden Heatpipes gehen direkt in den über der Bodenplatte platzierten Radiator und geben dort die Abwärme des Chips ab. Auf das Vernickeln der frei liegenden Kupferflächen hat ZOTAC verzichtet.
Das volle Potential der Effizienz von NVIDIAs Maxwell-Architektur nutzt ZOTAC mit dem IceStorm-Kühler nicht aus. Die große Erscheinung des Kühlers lässt zunächst auf einen 0 dB Modus, bei dem die Lüfter bis zu einer bestimmten Temperaturschwelle im Desktop-, Multimedia- bis zum Spielbetrieb ausgeschaltet bleiben, hoffen. Leider setzt man hier nur auf ein aktives Lüfterprofil das die Lüfter durchgehend rotieren lässt. Hier meint es ZOTAC selbst im lastfreien Zustand sehr gut mit dem Grafikprozessor! Unser Testmuster lässt die Lüfter durchgehend mit 1.450 Umdrehungen pro Minute rotieren. Damit ist die Grafikkarte permanent durch ein leichtes Säuseln im Gehäuse wahrnehmbar. Dies hätte so nicht sein müssen, denn die Temperatur zeigt mit 29°C (22°C Raumtemperatur) dass hier noch Spielraum verfügbar ist, mit dem man die Grafikkarte durchaus hätte leiser trimmen können. Leider greifen hier auch altbekannte Bordmittel nicht, die Lüftergeschwindigkeit ist als untere Grenze festgelegt. Zumindest für die nahe Zukunft können wir Entwarnung geben, in einem Gespräch mit ZOTAC haben wir auf die Problematik hingewiesen. Der Hersteller will sich dem Problem mit einem BIOS-Update annehmen und ein optimiertes Lüfterprofil bereitstellen.
ZOTAC hat das PCB der GeForce GTX 970 AMP! Extreme Core Edition auf der Rückseite durch eine Backplate verstärkt. Zahlreiche Lüftungsschlitze sorgen für eine ausreichende Wärmezirkulation und geben dem PCB die Möglichkeit Abwärme abzugeben. Auch die Vorderseite hat man zum Teil mit Metall verkleidet. Hier liegt die Platte auf dem Speicher und den Spannungswandlern auf und sorgt damit als passiver Kühlkörper dafür, dass die Temperatur der Komponenten auch unter Volllast auf einem gesunden Level bleiben. Bei der Hauptplatine bedient sich ZOTAC an NVIDIAs Referenzdesign, dies bedeutet vier Phasen für die GPU und eine Phase für den Speicher. Die Stromversorgung übernehmen zwei 6 Pin PCIe-Stromanschlüsse die zusammen mit dem PCIe-Slot bis zu 225 Watt aus dem Netzteil einfordern können.
Die Slotblende ist normal bestückt. Einmal Dual-Link-DVI und HDMI 2.0 sowie dreimal DisplayPort 1.2 ermöglichen Multi-Monitor-Setups und 4K.