NVIDIA GeForce GTX 1080 Founders Edition

Seite 4: Die NVIDIA GeForce GTX 1080 Founders Edition im Überblick

NVIDIA geht mit der GeForce GTX 1080 „Founders Edition“ (FE) einen neuen Weg. Dabei steht die Bezeichnung für das Referenzmodell, dass es nicht nur direkt zum Marktstart in breiter Verfügbarkeit bei den Partnern gab, sondern auch dauerhaft geben soll. Bisher war es nach einiger Zeit, wenn sich die Partner mit ihren eigenen Serien etabliert haben, nicht so einfach an eine entsprechende Referenz-Ausführung zu kommen, obwohl diese in bestimmten Fällen einige Vorteile mit sich bringen könnte. Wie die GeForce GTX 1080 ist auch die GeForce GTX 1070 als FE-Edition erschienen. Doch welche Vorteile bringt eine derartige Grafikkarte eigentlich?

Zuallererst schauen wir uns die neue GeForce GTX 1080 FE einmal näher ein. Optisch hat sich auf den ersten Blick zur Vorgängergeneration nicht wirklich etwas verändert. Geblieben ist die dezente und wertige Abdeckung, die in einem matten Silber-grau den Kühlkörper verdeckt und den Luftkanal bilden. Im vorderen Bereich in der Nähe der Slotblende prangert weiterhin die Modellbezeichnung „GTX 1080“, welche in die Abdeckung eingearbeitet ist. Mittig gibt ein transparentes Plexiglas den Blick auf einen Teil des Kühlkörpers frei. NVIDIA setzt beim Referenzkühler der GeForce GTX 1080 weiterhin auf den bewährten 65mm Radial-Lüfter, der hier in einen mattschwarzen Rahmen eingebaut ist.



Die Rückseite der Grafikkarte verstärkt NVIDIA ab Werk mit einer schwarzen Backplate. Diese erfüllt nicht nur ihren Zweck, sondern sieht auch gut aus. In die Oberfläche ist neben dem Modellschriftzug auch eine an Leiterbahnen angelehnte Struktur gefräst. Weiter ist die sichtbare Seite des Kühlers mit einem grünen „GEFORCE GTX“ Schriftzug beleuchtet, der sich via GeForce Experience Software steuern lässt. Damit wirkt auch die Referenz in einem Gehäuse mit Sichtfenster durchaus ansprechend und muss sich zumindest optisch nicht hinter der Konkurrenz der Partner verstecken. Die Bauhöhe beträgt zwei Slots.


Der Grafikkartenkühler an sich funktioniert nach einem bewährten Prinzip das NVIDIA wie auch AMD bei ihren Referenzkarten seit Jahren einsetzen. Anders als die vielen Grafikkarten der Partner, die zu 99,9 Prozent auf einen Top-Blow-Aufbau setzen, der natürlich sehr performant ist, aber einen Großteil der Abwärme im Gehäuseinnenraum verteilt. Gerade bei Mini-ITX und den immer kleiner werdenden Gehäusen kann dieser Aufbau zu einer Herausforderung werden, wenn die Abwärme nicht vernünftig aus dem Gehäuse transportiert werden kann. Der von NVIDIA bei der Referenzversion gewählte Aufbau verfolgt ein anderes Prinzip. Der Radial-Lüfter saugt im Gehäuseinneren Frischluft an und drückt diese durch den geschlossenen Aufbau durch den Kühlkörper aus dem Gehäuse raus. Damit bleibt nur ein Bruchteil der Abwärme im Innenraum zurück, wodurch die Systemtemperatur insbesondere bei sehr kompakten Gehäusen besser im Griff gehalten werden kann. In der Praxis liegt die Kühlperformance aber leicht hinter den Top-Blow-Varianten der Partner zurück, was wiederum in Lastszenarien zu einer höheren Lautstärke führen kann. Die Founders Edition hat hier aber in jedem Fall eine Daseinsberechtigung.


Die Slotblende bietet die aktuelle Standardbestückung. NVIDIA hat die drei DisplayPort-Schnittstellen sowie den HDMI-Anschluss auf den derzeitigen Stand der Technik gebracht. Demnach sind DisplayPort 1.4 und HDMI 2.0b mit HDR-Unterstützung mit an Bord. Natürlich fehlt auch bei der GeForce GTX 1080 die obligatorische DVI-Schnittstelle nicht, hier allerdings komplett digital ohne analoge Datenverbindungen. Die Schnittstellen sind Platzsparend angeordnet, sodass der Rest der Slotblende mit großen Öffnungen zum Abtransport der Abwärme bereitsteht.

Die Stromversorgung wird bei der GeForce GTX 1080 FE über einen 8-Pin-PCIe-Anschluss gewährleistet, womit maximal 225 Watt zur Verfügung stehen. Die Partner setzen bei ihren Custom-Designs typischerweise auf erweiterte Konfigurationen mit mehr Spielraum, die sich im Platinenaufbau teilweise sehr deutlich von NVIDIAs Design unterscheiden. Bei einer Grafikkarte mit einer typischen Boardpower von etwa 180 Watt plus normales Overclocking, sollte NVIDIAs „Grundkonfiguration“ aber absolut ausreichend sein. Die „Standard-Platine“ bietet meist für Kunden, die ihre GeForce GTX 1080 in einen Wasserkühlungs-Kreislauf integrieren möchten, Vorteile. Denn passende Kühler sind zumeist schneller und in einer breiteren Vielfalt erhältlich. Die FE-Edition wird hierzu ebenfalls wohl einiges in punkto Verfügbarkeit alternativer (Wasser-)Kühler beitragen.
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