MSI GeForce GTX 1050 2G OC

NVIDIAs Pascal GPU ist in der Einsteigerklasse angekommen

Seite 2: Der neue GP107

NVIDIAs GeForce GTX 1050 (Ti) schließt endlich die Lücke zur GeForce GTX 1060 und bringt die Pascal-Architektur in die Einstiegsklasse. Dabei positioniert NVIDIA die neuen Grafikkarten im Bereich 1080P-Gaming und setzt damit auch direkte Kontrahenten gegen AMDs Radeon RX 460. Besonders die kleine GeForce GTX 1050 soll zum günstigen Preis eine starke 1080P Performance bieten und auch aktuelle Titel flüssig in hoher Qualität wiedergeben können.

NVIDIA GP107

NVIDIA setzt bei der GeForce 1050 (Ti) auf einen neuen Ableger der aktuellen Pascal-Architektur. Die beschnittene Pascal-GPU hört auf die Bezeichnung GP107 und bringt es auf eine Fläche von etwa 132 mm² bei 3,3 Milliarden Transistoren. Im Vergleich zu den größeren Modellen ist die GPU damit weniger komplex geworden. Eine GeForce GTX 1060 kommt zum Beispiel auf 220mm² bei 4,4 Milliarden Transistoren, das Flaggschiff in Form der Titan X bei einer Grundfläche von 440mm² auf beeindruckende 12 Milliarden Transistoren. Bei der Fertigung greift NVIDIA allerdings auf einen ganz neuen Weg zurück, denn anders als die Serienbrüder die im 16nm FinFET-Verfahren bei TSMC gefertigt werden, kommt der GP107 von Samsung und wird in 14nm Strukturbreite produziert. Auch AMD lässt seine Polaris-GPUs in diesem Verfahren bei Globalfoundries fertigen. Ob hier NVIDIA einfach nur gleichziehen möchte oder dies auch technische Beweggründe hat, können wir an dieser Stelle nur mutmaßen.

Der NVIDIA GP107 Chip ist in zwei Graphics-Processing-Clustern (GPCs) organisiert. Verglichen mit dem nächstgrößeren GP106 Chip wurden im Fall der GeForce GTX 1050 fünf der zehn Streaming-Multiprozessoren (SMs) abgeschaltet. Geblieben sind pro SM 128 Shadereinheiten (ALUs) woduch die GeForce GTX 1050 auf insgesamt 640 Shadereinheiten (GeForce GTX 1050 Ti 768 Shadereinheiten) kommt. Gegenüber der GeForce GTX 1060 stellt dies eine Halbierung dar. Beibehalten hat NVIDIA den Aufbau der Textureinheiten, an jedes Cluster sind jeweils acht Textur-Mapping-Units (TMUs) angebunden, womit 40 Textureinheiten (GeForce GTX 1050 Ti 48) zur Verfügung stehen.

Auch der Speichercontroller ist dem Rotstift zum Opfer gefallen. Der GP107 muss hier gegenüber dem GP106 einen weiteren 64 Bit Controller abgeben und ist auch im Speicherausbau limitiert. Für die GeForce GTX 1050 stehen hier magere 2 GByte GDDR5 zur Verfügung, die an ein 128 Bit breites Speicherinterface angebunden sind. Bei der GeForce GTX 1050 Ti sind es 4 GByte. Der Speicher taktet bei beiden Grafikkarten mit 1.725 MHz. Weiter bringt der GP107 32 Rasterendstufen mit sich. Abschließend hat sich NVIDIA auch dem L2-Cache angenommen, welcher in seiner Größe auf 1.024 KByte verringert wurde. Zum Vergleich: Der GP106 bringt hier 1.536 KByte Daten unter, bei den Topmodellen ist der L2-Cache gar 2 MByte. Diese Anpassungen machen sich auch in der maximalen Leistungsaufnahme bemerkbar, die mit 75 Watt angenehm gering ausgefallen ist. Die meisten Hersteller werden hier wohl auch auf eine zusätzliche Spannungsversorgung verzichten.

Die Taktraten gibt NVIDIA im Fall der GeForce GTX 1050 sehr verhalten an, so sind 1.354 MHz und 1.455 MHz Boost-Takt vorgesehen. NVIDIA selbst gibt hier aber einen möglichen Takt von bis zu 2 GHz an, der je nach GPU erreicht werden kann. Auch MSI macht sich mit der GeForce GTX 1050 OC diesen Spielraum zu nutzen, worauf wir gleich näher eingehen werden.
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