NVIDIA GeForce GTX 1080 Ti Founders Edition

Beastmode für 4K?

Seite 2: Die NVIDIA GeForce GTX 1080 Ti Founders Edition im Überblick

Man könnte unterstellen NVIDIA hat es sich mit der GeForce GTX 1080 Ti einfach gemacht, denn objektiv betrachtet handelt es sich hierbei um eine Titan X mit leicht beschnittenem Speicher. Das finden wir aber alles andere als Schlimm, denn mit Preisen um die 1.400 Euro war die Titan X ein wirklich teurer Spaß den sich sicherlich nicht jeder leisten wollte. Die GeForce GTX 1080 Ti positioniert sich mit 800 Euro in einem etwas angenehmeren Preisbereich, der sicherlich weiterhin fern ab vom Massenabsatzmarkt ist, aber 4K-Gaming für Enthusiasten bezahlbarer macht.

Das Herzstück der GeForce GTX 1080 Ti bildet der GP-102 Chip. Gefertigt wird dieser im 16nm FinFET Verfahren bei TSMC und besteht aus gigantischen 12 Milliarden Transistoren. Organisiert ist die GPU in 6 Graphics-Processing-Clustern (GPG) die sich aus jeweils 28 Streaming-Multiprozessoren (SM) mit je 128 Shadereinheiten/CUDA-Cores zusammensetzen - das sind 3584 Shadereinheiten und 224 Texturierungseinheiten (TMUs). Damit kommt die Grafikkarte auf die identischen Spezifikationen wie NVIDIAs Titan X.

Gegenüber der GeForce Titan X wurde der Speicherausbau der GeForce GTX 1080 Ti um 1 GByte verringert. Damit kommt die Grafikkarte auf einen etwas ungewöhnlichen Framebuffer von 11 GByte GDDR5X. Geschuldet ist das der Reduzierung des Speicherinterfaces von 384 auf 352 Bit. Mit diesem Schritt reduziert sich ebenfalls die Anzahl der ROPs (Raster-Operation-Processors) von 96 auf 88. Über diesen Schritt differenziert NVIDIA die beiden Grafikkarten technisch. Die Taktschraube angesetzt hat NVIDIA allerdings beim Speichertakt, mit 1.375 MHz arbeitet dieser 125 MHz schneller als bei der Titan X womit auch die Speicherbandbreite trotz kleinerem Speicherinterface höher liegt. Hier stehen 484 GB/s (GTX 1080 Ti) genau 480 GB/s (GTX Titan X) gegenüber.

Die Taktraten für den GP102 gibt NVIDIA mit 1.480 MHz Basis- und mindestens 1.582 MHz Boost-Takt an. Damit rechnet die GPU minimal schneller als eine Titan X (1.417/1.531 MHz) liegt im Takt aber noch deutlich unterhalb einer GeForce GTX 1080 (1.607/1.733 MHz).


Rein optisch ist die GeForce GTX 1080 Ti Founders Edition nicht von den anderen Founders Edition Modellen zu unterscheiden. NVIDIA führt diesen im grundlegenden Design konsequent weiter, sodass nur der Blick auf den Modellschriftzug offenbart, um welches Modell es sich handelt. Einzig die Titan X setzt sich hier standesgemäß durch ein dunkleres Gehäuse von der GeForce GTX 1000 Serie ab.

Der Luftkühler selbst schließt bündig mit dem PCB ab. Zusammen mit dem PCB misst dieser 266mm in der Länge und nimmt in der Höhe zwei Slots ein. Beim Materialmix macht NVIDIA auch bei der GeForce GTX 1080 Ti keine Abstriche, Teile aus Magnesium, Aluminium und ein Eisengerüst sorgen für einen robusten Luftkühler.


Die aktive Kühlung übernimmt der altbekannte 65mm Radial-Lüfter. Dieser saugt die Frischluft aus dem Gehäuseinnenraum an und bläst diese durch den Kühlkörper aus dem Gehäuse. Technisch betrachtet wird die Abwärme damit nicht weiter im Gehäuse verteilt, sondern nach Außen abgegeben. Besonders in kompakten Setups kann dies ein echter Vorteil gegenüber Kühlern mit Axiallüfter sein.


Die Rückseite der Grafikkarte wird komplett durch eine Backplate verdeckt. Einen merklichen Effekt auf die Kühlleistung hat das nicht, gibt der Grafikkarte insgesamt aber mehr Stabilität und Schutz vor mechanischen Beschädigungen am PCB. Typisch für eine Founders Edition ziert die Mitte der Backplate das NVIDIA-Logo sowie der GeForce GTX 1080 Ti Schriftzug.


Auf der Stirnseite des Kühlers befindet sich standesgemäß das in NVIDIA-grün beleuchtete GeForce GTX Logo. Eine Steuerung der Beleuchtung ist nicht vorgesehen, im Betrieb ist diese dauerhaft aktiv. Darüber hinaus sind die beiden obligatorischen SLI-Anschlüsse zu finden.


Die Spannungsversorgung erfolgt jeweils über einen 6-Pin und einen 8-Pin Anschluss. Zusammen mit dem PCIe-Slot stehen dem GP102 Chip bis zu 300 Watt (75+75+150 Watt) zur Verfügung. NVIDIA selbst gibt die typische Leistungsaufnahme der GeForce GTX 1080 Ti mit 250 Watt an. Damit steht der Grafikkarte in jedem Fall ausreichend Puffer zur Verfügung und auch kleinere Übertaktungsversuche sind kein Problem.


Der erste Blick auf die Slotblende sorgt bei dem ein oder anderen sicherlich für etwas Verwunderung. NVIDIA verzichtet bei der GeForce GTX 1080 Ti Founders Edition komplett auf einen DVI-Anschluss. Stattdessen haben drei DisplayPort- und eine HDMI-Schnittstelle den Weg in den unteren Bereich der Slotblende gefunden, darüber dienen möglichst viele Aussparungen Raum für warme Abluft. Aber keine Panik, NVIDIA legt dem Lieferumfang einen DisplayPort auf DVI-Adapter bei, damit auch mit der Founders Edition ältere Monitore problemlos betrieben werden können. Den Boardpartnern wird weiterhin die Möglichkeit geboten einen DVI-Anschluss in der Slotblende auszuführen.
Nächste Seite: Testsystem