HTC Wildfire

Optimales Einsteiger-Smartphone?

Seite 4: Praxistest

Ergonomie

Das mit 3,2 Zoll nicht übermäßig große Display ermöglicht eine kompakte Bauform des HTC Wildfire. Das Smartphone liegt gut in der Hand, die verwendeten Materialien wirken hochwertig, auch wenn das Kunststoffgehäuse natürlich nicht mit dem Metallgehäuse eines Samsung Wave S8500 mithalten kann. Kamera, Display und Tasten sind einwandfrei integriert, nichts steht über. Einzig den HDMI-Anschluss hätte man eine Schutzklappe oder Ähnliches spendieren sollen, so verschmutzt der Mini-HDMI-Port relativ schnell.

  


Display

Das 3,2 Zoll große LCD-Display bietet eine eher durchschnittliche Auflösung von 320x240 Pixeln. Da es sich hier weder um ein AMOLED, geschweige denn ein S-AMOLED Display handelt, ist die Blickwinkelunabhängigkeit, bedingt durch die LCD-Technik, ausreichend, aber auch nicht mehr. Die Farbwiedergabe ist anständig, aber auch hier haben Monitore mit OLED Technik selbstverständlich Vorteile. Kontrast und Schwarzwert des HTC Wildfire sind gut. Dem Touchscreen fehlt es oft an der nötigen Auflösung und auch an der notwendigen Schärfe. Bei 320x240 Pixeln ergeben sich speziell beim Surfen im Internet oft Überlagerungen von Icons und Bildchen. So muss zwangsweise in jede Website hineingezoomt werden, da Schriften und Grafiken schlichtweg nicht auf den ersten Blick leserlich erscheinen. Bei direkter Sonneneinstrahlung stößt das LCD-Display ebenso an seine Grenzen, wie auch gleiche Derivate anderer Hersteller. Neben dem obligatorischen Näherungssensor ist auch ein Lichtsensor mit an Bord, welcher jedoch manchmal etwas empfindlicher reagieren könnte. Für das Websurfen im Allgemeinen sind die Maße des Displays sehr angenehm, da das Wildfire trotz etwas kleinerer Diagonale im Vergleich zu einem Samsung S8500 ein breiteren Monitor bietet und Internetseiten somit übersichtlicher dargestellt werden.

  


Bedienung

Bedient wird das HTC Wildfire nicht nur über den Touchscreen. Vier Tasten im unteren Bereich des Bildschirms und der Joystick dienen zur erweiterten Steuerung des Telefons. Neben der Möglichkeit die Widget-Ansicht zu ändern beziehungsweise das Hintergrund-Design, ist es ebenso möglich per Home-Taste stets auf den Startbildschirm zurückzukehren, unabhängig wo man sich gerade befindet. Der Menü-Knopf bringt den Nutzer in die App-Ansicht, so zu sagen die Hauptmenüstruktur des Smartphones. Hilfreich ist die Such-Tastem, welche es erlaubt, das Telefon nach Apps, Kontakten, Dateien oder Ähnlichem zu durchsuchen. Per Joystick lassen sich Fotos/Videos aufnehmen und beispielsweise wird das Scrollen auf Webseiten ermöglicht. Der Touchscreen reagiert ohne große Verzögerung und setzt Fingerbewegungen direkt um. Das obligatorische Zoomen im Browser ist mit zwei Fingern (Multitouch) ebenso möglich, wie auch ein Vergrößern von Bereichen durch einen schnellen Doppelklick aufs Display. Beide Multitouch-Funktionen sind allerdings auch zwingend von Nöten, da die geringe Display-Auflösung ein Zoomen in beispielsweise Websites fast schon zwingend voraussetzt. Ein Drehen des Bildschirm-Hintergrunds ist auch möglich, allerdings muss hier mit starken Verzögerungen gerechnet werden. Ebenfalls mit an Bord sind sogenannte Gesten, welche aktiviert oder deaktiviert werden können, je nach Handhabung des Telefons. Unter anderem verringert sich die Klingeltonlautstärke, sobald das Handy während eines Anrufs in die Hand genommen wird. Auch ist es möglich, dass Wildfire während eines Anrufs auf das Display zu legen, um den Stumm-Modus zu aktivieren. Das Hauptmenü beziehungsweise die App-Ansicht ist etwas unübersichtlich, größtenteils aber auch, weil die geringe Auflösung des Displays nicht von Vorteil ist bei lauter kleinen Icons. Das SMS-Schreiben geht zügig von der Hand. Bei einem Doppelklick auf das Leerzeichen wird ein Punkt erzeugt, wie auch bei Apples IPhone, dass ist beispielsweise beim Samsung Wave S8500 nicht möglich. Das Display reagiert relativ zügig, aber nicht so direkt und schnell wie die Modelle der höherklassigen Smartphone-Penadants.

   


Multimedia-Funktionen

Die verbaute Kamera kann beim HTC Wildfire durchaus überzeugen. Die fünf Megapixel Handy-Cam (die maximale Auflösung liegt bei 2592x1944 Pixel) ist mit Autofokus, Selbstauslöser, Blitz und Gesichtserkennung ausgestattet und ermöglicht sehr ansehnliche Fotos. Die gegebenen Einstellmöglichkeiten sind mehr als ausreichend. Neben dem ISO-Wert, dem Weißabgleich und Farb,- sowie Schärfekorrekturen, lassen sich auch spezielle Aufnahmemodi wie Sepia oder die Posterisierung nutzen. Die geschossenen Fotos gehen über den Status eines normalen Schnappschusses hinaus und sind optisch ansprechend. Ab und an ist die Farbwiedergabe etwas zu stark, hier muss gegebenenfalls nachkorrigiert werden. Bei etwas schlechteren Lichtverhältnissen schafft der verbaute Blitz Abhilfe. Die Bildqualität kann, wie auch die Auflösung, selbstverständlich nach unten reguliert werden. Die Videoqualitäten des HTC Wildfire sind allerdings weniger berauschend. Die maximale Videoauflösung liegt bei enttäuschenden 352x288 Pixel, wenn im CIF-Format gefilmt wird. Im QVGA-Modus sind es 320x240 Pixel. Das Samsung Wave S8500 schafft es, ebenfalls mit einer fünf Megapixel Kamera, HD-Videos aufzunehmen. Eventuell kann ein Update auf Android 2.2 die Videoauflösung des Wildfire etwas nach oben korrigieren. Die Tonaufnahme ist sehr gut, die Qualität der aufgenommenen Filme allerdings weniger. Auf Grund der geringen Videoauflösung fehlt es den Filmen an Details und Schärfe. Wer für Zwischendurch etwas in bewegten Bildern festhalten möchte, ist sicherlich auch mit dem Wildfire ausreichend beraten, zu mehr reicht es aber nicht. Blitz und Selbstauslöser können im Videomodus leider nicht genutzt werden.

Der verbaute Musik-Player leistet gute Arbeit. Die Wiedergabequalität lässt keinen Grund zur Beanstandung, auch wenn das mitgelieferte Headset eher unterdurchschnittlich ist und der Lautsprecher des Wildfire keine all zu große Maximallautstärke bietet. Das Erstellen von Playlisten ist ebenso möglich, wie das Sortieren nach Genre, Künstler, Komponist oder Albumtitel. Für unterwegs ist der Musik-Player auf alle Fälle zu gebrauchen und kann einen MP3-Player durchaus ersetzen. Der Videoplayer ist durchschnittlich ausgestattet, DivX-Videos können nicht wiedergegeben werden, dafür WMV- und MP4-Videos. Der integrierte Web-Browser wartet mit Flash-Unterstützung auf und kann im Test größtenteils mit guter Darstellung und schneller Geschwindigkeit (WLAN-Betrieb) glänzen. Beim Heraus-Zoomen stockt der Browser des Öfteren. Auch die direkte Darstellung von größeren Web-Elementen (Bilder) per Doppelklick funktioniert nicht reibungslos. Die Auflösung des Displays ist zu gering, ohne ein stetiges Hinein-Zoomen ist prinzipiell keine Website gut zu lesen. Die Ladezeiten sind anständig und auch die Technic3D Seite wird einwandfrei dargestellt. Der Android Market ist schlichtweg klasse. Für alle die, die sich gerne durch unzählige Apps kämpfen, bietet der Marktplatz genau das Richtige. Eine Vielzahl unterschiedlicher Widgets und Applikationen stehen zum Download bereit, Langeweile kommt somit nicht so schnell auf. Das verbaute GPS-Modul arbeitet einwandfrei, die Organizer-Funktionen sind mehr als ausreichend. Kalender, Termine und Notizen sind relativ schnell zugänglich und gut zu verwalten.

  

(Links: AF-Aufnahme - Rechts: AF-Aufnahme)



(HTC Wildfire Kamera Test Aufnahme)


Sprachqualität/Empfang

Die Sprachqualität ist gut. Der Gegenüber wird stets klar und deutlich verstanden. Das Mikrofon agiert ebenfalls auf einem hohen Niveau und lässt keinen Grund zur Kritik. Die Freisprecheinrichtung ist sehr anständig, jedoch hat sie speziell bei zunehmender Lautstärke Probleme mit einer klaren und fehlerfreien Wiedergabe. Allgemein kann es im Freisprechmodus mit hoher Lautstärke durchaus zu einem Verzerren und Klirren kommen. Der Empfang ist ausgezeichnet. Auch die Aktivierung von UMTS (3G) schlägt sich selten in einen direkten Verlust der Empfangsstärke wieder.

Akku

Der 1300 mAh starke Lithium-Akku hinterlässt keinen Marathon-Eindruck, schafft es aber dennoch, das HTC Wildfire bei mittelmäßiger Nutzung erst nach knapp zwei Tagen an die Steckdose zu zwingen.
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Kategorie: Handys
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