Alphacool Heatmaster II im Test

Kühlungs-Controller im Vergleich

Seite 5: Heatmaster im Vergleich

Display:
Beide Heatmaster bieten zwar die Möglichkeit ein Display anzuschließen, jedoch gibt es von Alphacool derzeit noch keine Unterstützung dafür. Displays hat der Hersteller zwar schon länger im Programm, diese können jedoch leider nicht für den Heatmaster verwendet werden.

Design/Optik:
Der Heatmaster der ersten Generation weiß optisch etwas besser zu gefallen als sein Nachfolger. Jedoch sind beide Geräte nicht unbedingt hübsch anzusehen, da es sich in beiden Fällen um eine einfache Platine mit Anschlüssen, Spulen und Kondensatoren handelt. Der Anblick ist wohl nur für Technikbegeisterte ein echter Augenschmaus. Doch durch sein kompaktes Äußeres und die Aluminium-Platte auf der Rückseite wirkt der Heatmaster I einfach gefälliger als sein Nachfolger. Die Optik ist bei einem Steuergerät, welches meist im Gehäuse versteckt wird, aber auch nicht unbedingt kauf entscheidend.

Installation:
Beide Geräte finden gut in einem freien 5,25-Zoll-Schacht Platz. Doch auch hier ist der Heatmaster I seinem Nachfolger leicht voraus, da er mit Maßen von 40 x 140 x 30 mm etwas kleiner ausfällt und besser im Gehäuse versteckt werden kann. Für den Heatmaster 2 mit Maßen von 144 x 108 x 20 mm einen passenden Platz zu finden gestaltet sich deutlich schwieriger.
Weiter fällt beim Heatmaster 2 negativ auf, dass das 4-Pin-Stromkabel deutlich schlechter angeschlossen und abgezogen werden kann. Weshalb der Anschluss horizontal- und nicht vertikal ausgeführt wurde wie beim Vorgänger, ist unverständlich. Man sollte beim Heatmaster 2 also vorsichtig den Molex-Stecker abziehen um nicht gleich den ganzen Anschluss von der Platine zu reißen. Weiter ist noch negativ aufgefallen dass Stecker mit Abziehhilfen sich überhaupt nicht mehr verwenden lassen, da diese einfach nicht eingesteckt werden können. Auch ist, trotz gegenteiliger Angaben auf der Herstellerseite, kein Befestigungsmaterial im Lieferumfang des Heatmaster 2 zu finden. Dem Heatmaster 1 liegt eine selbstklebende Klettmatte bei, welche am Aluminium-Rücken der Platine befestigt werden kann.
Auch die Beschriftung des Heatmaster I ist besser ausgefallen als bei seinem Nachfolger. So ist beim Heatmaster I sofort erkennbar wo Lüfter oder Pumpen angeschlossen werden müssen. Beim Heatmaster 2 hingegen muss erst ein Blick auf die beiliegende Kurzanleitung geworfen werden. Insgesamt ist die Installation beider Geräte, bis auf den USB-Anschluss, aber als recht einfach zu bezeichnen. Die Stecker für den USB-Anschluss können schnell falsch angeschlossen werden. Diesen Makel haben leider beide Geräte.

Einige Nutzer klagen beim Heatmaster der ersten Generation über Probleme mit der Installation der Software. Wir hatten jedoch keinerlei Schwierigkeiten die Software auf unserem, mit Windows 7 (32 Bit) ausgestatteten, Testrechner zu installieren. Beide Heatmaster unterstützen die gängigen Betriebssyteme von Microsoft wie Windows XP, Windows 7 und Vista.

Bedienbarkeit:
Hier kann der Heatmaster 2 punkten. Er bietet eine durchdachtere Software mit besserer Bedienbarkeit als sein Vorgänger. Die Software des Heatmaster 2 ist übersichtlicher und vor allem auch ein ganzes Stück einsteigerfreundlicher ausgefallen. Leider muss man bei jedem Neustart wieder Kontakt zum Heatmaster herstellen. Dies ist zwar vom Hersteller gewollt und geht auch sehr einfach über eine Schaltfläche in der Oberfläche der Software, doch wir hätten uns gewünscht dass dies automatisch von statten geht. Der Grund für diese Maßnahme liegt einfach darin, dass der Heatmaster 2 auch autark läuft und die Software dann nur noch zum auslesen der Werte benötigt wird. Gut hingegen ist, dass sich beim Heatmaster 2 ein Jumper für den Reset auf der Platine befindet. Der Heatmaster der ersten Generation hat diese praktische Möglichkeit nicht.
Beim Heatmaster I benötigt man erst eine gewisse Einarbeitungszeit um die umfangreichen Funktionen der Software auch wirklich bedienen zu können. Auch der Heatmaster 1 kann vom USB-Port abgezogen werden und läuft anschließend völlig autark. Die Funktionsvielfalt ist bei beiden Geräten sehr gut ausgefallen.

Regelbereich:
Beide Heatmaster bieten einen optimalen Regelbereich von 0 - 12 Volt. Verbunden mit den beiliegenden Temperatursensoren kann man ganze Regelkreise erstellen. Diese arbeiten Temperaturgeregelt und lassen beispielsweise die Lüfter oder die Pumpe aufdrehen sobald ein bestimmter, vom Nutzer vorher festgelegter, Temperaturwert überschritten wird. So kann vom Nutzer selbst der beste Kompromiss aus Lautstärke und Leistung gefunden werden.
Der Heatmaster I kann zudem ohne weiteres Zubehör auch eine Pumpe regeln. Lediglich für die Regelung einer Pumpe mit 4Pin-Anschluß benötigt man noch ein kleines Adapterkabel. Beim Heatmaster der zweiten Generation muss erst weiteres Zubehör (Analogadapter) erworben werden, welches derzeit jedoch noch nicht verfügbar ist. Wir werten daher den derzeitigen Zustand der Geräte, was einen weiteren Pluspunkt für den Heatmaster I bedeutet. Der Heatmaster 2 bietet jedoch etwas mehr Möglichkeiten zum Erstellen verschiedener Regelungen. Dies kann die fehlende Pumpensteuerung aber nicht aufwiegen.

Startspannung: Beide Steuerungen bieten eine Startspannung von bis zu 12 Volt. Zudem kann die an den Lüfter oder Pumpen ausgegebene Startspannung auf die eigenen Wünsche hin eingestellt werden. Beide Geräte machen hier eine sehr gute Figur.

Leistung pro Kanal:
Der Heatmaster I bietet mit ganzen 24 Watt pro Lüfter- oder Pumpenkanal eine extrem hohe Leistung. Damit ist er eines der stärksten auf dem Markt verfügbaren Steuergeräte und hat auch mit mehreren Lüftern an einem Kanal oder einer leistungsfähigen Laing-Pumpe (Adapter benötigt) keinerlei Probleme. Der Heatmaster 2 bietet immerhin noch eine Belastbarkeit von 10 Watt pro Kanal.
Der Heatmaster I hat vier Kanäle um Lüfter oder Pumpen anzuschließen. Am Heatmaster 2 können bis zu sechs Lüfter und drei Pumpen- oder Durchflusssensoren angeschlossen werden. Bedenkt man jedoch die hohe Leistung pro Kanal, bietet der Heatmaster I mehr Möglichkeiten zum Anschluss verschiedener Geräte, da teilweise (je nach Leistung) auch mehrere Lüfter an einem Kanal betrieben werden können. Die drei Anschlüsse für Pumpen des Heatmaster 2 schleifen lediglich durch und erlauben daher, wie im Abschnitt Regelbereich bereits erwähnt, keine Regelung der angeschlossenen Geräte.

Des Weiteren bieten beide Heatmaster, wie erwähnt, noch die Möglichkeit Geräte per Relais anzusteuern. Der Heatmaster I hat hier eines dieser Relais zu bieten. Wohingegen der Heatmaster 2 gleich drei Relais zu steuern vermag. Zudem bietet er noch die Möglichkeit bis zu 3 Taster anzuschließen. Diese können später genutzt werden um eine hardwareseitige Schaltung zu realisieren. Zusätzlich gibt es noch drei Anschlüsse für LEDs, über diese kann man den Alarm-Status ausgeben lassen.

Dank der Mehrzahl an Anschlüssen, Tastern und Relais kann der Heatmaster 2 zwar aufschließen, jedoch geht ein Punkt an den Heatmaster der ersten Generation für seine deutlich höhere Belastbarkeit.

Messbereich:
Beide Steuerungen bieten das Auslesen der Lüfterdrehzahl und die Überwachung des Durchflusses einer Wasserkühlung. Jedoch hat man mit dem Heatmater 2 hier mehr Möglichkeiten. Zum Ersten kann er selbständig die Minimal- und Maximaldrehzahl eines Lüfters erkennen. Weiter können bis zu drei Durchflusssensoren angeschlossen werden. Am Heatmaster I kann nur ein einziger Durchflusssensor angeschlossen werden.
Der Heatmaster 2 bietet zudem auch die Überwachung des Füllstandes einer Wasserkühlung.

Zubehör:
Das Zubehör des Heatmaster I ist recht umfangreich. Der Heatmaster 2 bringt leider recht wenig Zubehör mit. Im Kapitel Details wurde das beigelegte Zubehör beider Geräte bereits näher erläutert.

Qualität:
Beide Heatmaster wirken recht hochwertig verarbeitet und es sind keinerlei Mängel zu erkennen. Auch sehen Spulen, Kondensatoren und Lötstellen allesamt gut aus. Der Heatmaster 2 zwei macht aber einen leicht besseren Eindruck als sein Vorgänger. Dies liegt aber hauptsächlich an Kleinigkeiten und der nicht ganz perfekten Verarbeitung der Aluminium-Platte des Heatmaster 1. Dies hat jedoch keinerlei Einfluss auf die Funktion.

Preis:
Mit einem Preis von rund 65 Euro kann man den Heatmaster 2 zwar nicht als ein günstiges-, jedoch immer noch als ein preiswertes Gerät bezeichnen, gemessen an den reichhaltigen Funktionen. Der Heatmaster I ist mit und rund 40 Euro jedoch schon ein echtes Schnäppchen. Kaum ein Steuergerät bietet eine derartige Funktionsvielfalt zu diesem Preis. Damit geht erneut ein Punkt an den Heatmaster der ersten Generation.

Zusatz:
Beide Steuergeräte sind für Wasserkühlungen geradezu optimal geeignet, doch auch in normalen PCs mit Luftkühlung machen sich die Heatmaster gut.
Beide bieten zudem noch Alarmfunktionen, welche, wie bereits erwähnt, bei einem Pumpen- oder Lüfterausfall den Nutzer akustisch oder optisch warnen- oder auch den ganzen Rechner herunterfahren können. Der Heatmaster 2 bietet jedoch auch hier ein paar Möglichkeiten mehr.

Falls der Heatmaster 2 wirklich alle vom Hersteller im Handbuch angegebenen Erweiterungen (E-Mail-Benachrichtigung, Fernwartung, LAN-Erweiterung, Display u.s.w.) erhalten sollte, wäre er natürlich deutlich im Vorteil gegenüber seinem Vorgänger was den Funktionsumfang betrifft. Alphacool gibt an, dass sich für den neuen Heatmaster 2 zurzeit über 20 Folgeprojekte, Anwendungen und Produkte in der Entwicklung befinden. Leider ist es aber noch nicht so weit und daher werden beide Geräte im jetzigen Zustand bewertet. Auch ist noch nicht bekannt wie teuer beispielsweise das Display bei erscheinen werden wird.
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