SuperFlower SF500-K14A (500W)

Seite 3: Leistungstest

Bei diesem Test kam erneut unsere bewährte elektronische Last zum Einsatz.
Wie beim letzten Test wurde auch diesmal die aufgenommene Effektivleistung des Netzteils ebenfalls gemessen, wodurch sich leicht der Wirkungsgrad berechnen liess.

Beim ersten Anschluss des Netzteil an das Stromnetz würden wir vom sogleich eigenmächtig anlaufenden Lüfter überrascht. Offenbar kann die Nachlaufsteuerung nicht zwischen einem Ausschalten des Rechners und einem Anschluss an das Stromnetz unterscheiden, schaltete dafür aber auch Ordnungsgemäss nach fünf Minuten aus.
Für Anwender, die den Rechner zusammen mit anderen Geräten an einer schaltbaren Steckerleiste angeschlossen haben kann das ärgerlich sein, wenn sich jedes Mal beim Einschalten der Steckerleiste das Netzteil fünf Minuten lang selbstständig macht, zumal diese Funktion weder abschaltbar noch sonderlich nützlich ist.

Die Leistung des Netzteils wird mit 500W (Dauerlast) und 550W (Spitzenlast) beziffert. Davon entfallen 24W auf die 5VSB (Stand-By) und die -5V und -12V, es bleiben somit 476W für die vier Hauptschienen: 3.3V, 5V und zweimal 12V.

Ergebnisse:

Zuerst wurden die Spannungen im so gut wie unbelasteten Zustand gemessen.
Bei den Messungen worden die Vorgaben vom Hersteller beachtet, ausserdem wurde die 5V-Leitung immer mit mindestens 5A belastet, also auch im ‚Idle’.
Im zweiten Schritt wurde jede Schiene mit ihrem maximalen Nennstrom belastet, im Diagramm mit ‚100% Rail’ bezeichnet.
Als nächstes wurden die Schienen gleichmässig mit bis zu 476W belastet, bezeichnet mit ‚100% whole’.
Zuletzt wurden das Funktionieren der Überstromschutzschaltungen und der Wirkungsgrad gemessen.

leistung sf


Die Spannungen sind im Idle tadellos. Alle Spannungen sind einheitlich etwas zu hoch, aber noch innerhalb der 5% Toleranz.
Auch unter Volllast bewies das Flowerpower, dass man in dieser Preisklasse Stabilität bei voller Leistung erwarten darf.
Beim Test der maximalen Stromstärke pro Schiene erlitt das SuperFlower jedoch ein paar ernste Einbrüche:
Die 3.3V Schiene, auf welcher 35A zur Verfügung stehen sollten, brach ab 32A unter die Toleranzgrenze ein.
Bei den 12V-Schienen sah es punkto Reserven nicht viel anders aus. Bei Stromstärken über 14A sackten die Spannungen erstmals unter die 5% Toleranzgrenze ab. Bei 15 Ampere sprach bei der einen 12V-Schiene sogar bereits die Sicherung an. Mangels ausreichender Dokumentation blieb uns unklar, ob das diese Schiene war, welche 18A liefern sollte, oder jene, welche gar 20A liefern müsste. Die andere jedenfalls brachte 20A, wenn auch mit relativ starken Einbrüchen.
Vorbehaltlos gut war hingegen die Stabilität der Spannungen nach oben hin. Die höchsten Werte wurden im ‚idle’ gemessen, kein Ausreissen einer Spannung bei einseitiger Belastung wurde festgestellt.
Wie auch schon erwähnt, würde sich das Netzteil selber abschalten, wenn die Spannungen gefährlich hoch (oder zu tief) werden würden, konkret soll die Schutzschaltung bei ca. 15-25% Abweichung ansprechen, dieser Fall trat während des Tests jedoch nie auf.

Hingegen wurden die Überstromschutzschaltungen getestet:

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Ausgehend von den laut Spezifikationen maximalen Stromstärken von 3.3V/35A, 5V/45A, 12V/20A+18A kommen wir zum Schluss, dass zumindest die Schutzschaltung für die 3.3V-Schiene reichlich spät anspricht, wohingegen bei den 12V-Schienen das Licht deutlich früher, zu früh ausgeht.

Des weiteren wurde der Wirkungsgrad des Netzteils getestet.
Laut Intel-Spezifikationen sollte man von ATX2.0-Netzteilen 70% und mehr erwarten dürfen.
Gemessen haben wir zwei Fälle: Eine minimale Belastung (5V 5A, alle anderen Schienen gem. Hersteller ca. 0.5A-1A) und die Volllast.
Bei minimaler Last war der Wirkungsgrad erwartungsgemäss schlecht. 83W genehmigte sich das SuperFlower aus der Steckdose für die ca. 52W Nutzleistung, was einem Wirkungsgrad von 62% entspricht.
Für stromsparende Office-Systeme auf Basis eines Pentium-M oder Cyrix Prozessors wählt man daher natürlich besser auch ein Netzteil mit weniger Leistung.
Doch auch unter Volllast vermochte unser Testkandidat nicht wirklich zu überzeugen:
Für 497W Nutzleistung benötigte das SuperFlower 713W, was einen Wirkungsgrad von rund 70% ergibt.

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Kategorie: Netzteile
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