Bei diesem Test kam erneut unsere bewährte elektronische Last zum Einsatz.
Wie gewohnt wurde auch diesmal die aufgenommene Effektivleistung des Netzteils ebenfalls gemessen, wodurch sich leicht der Wirkungsgrad berechnen liess.
Die Leistung des Netzteils wird mit 350W beziffert, davon dürfen 3.3V und 5V zusammen maximal 150W und die beiden 12V-Schienen maximal 300W ausmachen (combined power).
Ergebnisse:
Zuerst wurde die 5V mit 5A und alle anderen Schienen mit 1A belastet, dieser Belastung ist im Diagramm mit „Idle“ bezeichnet.
Im zweiten Schritt wurde jede Schiene mit ihrem maximalen Nennstrom belastet, im Diagramm mit „100% Rail“ bezeichnet.
Als nächstes wurden die Schienen gleichmässig mit bis zu 400W belastet, bezeichnet mit „100% whole“.
Zuletzt wurden das Funktionieren der Überstromschutzschaltungen und der Wirkungsgrad gemessen.
Die Spannungswerte könnten uns überzeugen. Die 3.3V waren durchs Band überaus stabil, ebenso die 5V.
Die 12V hingegen fielen unter Volllast nahe an die Toleranzgrenze ab. Grafikkarten verlangen nach mindestens 11V, genau so viel lieferte das Revoltec bei 25A, Reserven bleiben da keine mehr.
Gänzlich unzufrieden waren wir hingegen mit der Empfindlichkeit der Kurzschlusssicherungen:
Während üblicherweise Kurzschlusssicherungen in Netzteilen bereits bei Stromstärken ansprechen, die 10-25% über dem Nennstrom liegen, war dies beim Revoltec bei keiner einzigen Schiene der Fall. Das ist etwas gefährlich, denn bei Strömen von über 44A auf 3.3V sprechen wir von Widerständen, die so klein sind, dass bereits ein schlechtes Kabel bzw. ein schlechter Kontakt reichen könnte, damit die Kurzschlusssicherung im Kurzschlussfalle nicht anspricht.
Auch sind Stromstärken von mehr als 20A pro 12V-Schiene nicht ATX2.2-konform, ganz zu schweigen davon, dass das Revoltec bei 44A auf 12V eigentlich alleine schon wegen Überlastung (über 400W) hätte abschalten müssen.
Hier können wir Revoltec nur empfehlen, die Schutzschaltungen bei der nächsten Revision vielleicht etwas empfindlicher einzustellen.
Des Weiteren wurde der Wirkungsgrad des Netzteils getestet.
Laut Intel-Spezifikationen sollte man von ATX2.0-Netzteilen rund 70 Prozent und mehr erwarten dürfen.
Gemessen haben wir die Leistungsaufnahme im Idle und unter Vollast.
Bei minimaler Last war der Wirkungsgrad erwartungsgemäss schlecht: 66W genehmigte sich das Revoltec aus der Steckdose für die ca. 39W Nutzleistung, was einem Wirkungsgrad von 60% entspricht.
Hingegen unter Volllast erhielt unser Testkandidat gute Noten:
Für 422W Nutzleistung benötigte das Revoltec 553W, was einen Wirkungsgrad von rund 76% ergibt, nicht überragend, aber doch ganz gut.