ASUS Eee PC 1201N

Leistung satt bei langer Laufzeit?

Seite 4: Betrieb und Ergonomie

Den bis dato sehr guten Eindruck kann das ASUS Eee PC 1201N auch im Betrieb beibehalten, da es besonders durch seine erstaunliche Leistung sowie der als sehr gut zu bezeichnenden Usability / Ergonomie zu überzeugen weiß.

Das 12,1 Zoll große Display konnte uns beim Test mit einer angenehmen Farbwiedergabe sowie einem ausreichend starken Kontrast überzeugen. Beim Außeneinsatz sollte man jedoch die direkte Sonneneinstrahlung meiden, da das Display zum Teil sehr stark spiegelt.

 
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Die Tastatur besitzt eine angenehme Breite und ermöglicht dem Nutzer nach kurzer Eingewöhnungszeit bereits ein flüssiges Schreiben. Besonders bei der Nutzung des Zehnfinger-Systems ist der Komfort hervorragend. Etwas störend ist das leicht wahrzunehmende Federn der Tastatur, wenn Tasten im mittleren Bereich gedrückt werden. Dieses Nachgeben ist jedoch nur bei starkem Druck auf die Tasten auffällig, welcher dank der leicht auszulösenden Tasten in der Regel nicht notwendig ist.

Das Touch-Pad ist elegant mittig in das Gehäuse eingelassen und lediglich durch gut fühlbare Noppen ertastbar. Bei Auslieferung hat ASUS das Touch-Pad mit einem leicht abziehbaren Aufkleber ausgestattet, welcher die Grenzen des Touch-Pads zeigt und den Nutzer zudem drei kleine Anleitungen bezüglich der Multi-Touch-Bedienung aufzeigt. Abgerundet wird das Touch-Pad durch eine silberne Buttonleiste, welche den linken beziehungsweise rechten Mausklick ermöglicht.

Mit Hilfe der Multi-Touch-Gesten kann der Nutzer bequem in langen Dokumenten oder Webseiten vertikal und horizontal scrollen. Auch das Blättern / Drehen und das Herein- und Herauszoomen ist mit zwei Fingern problemlos möglich. Einen Wermutstropfen stellt jedoch der etwas zu kleine Touch-Pad-Bereich dar. Hier hätte ASUS die Fläche ruhig etwas größer anvisieren können.

Abseits von der Usability überrascht das Sub-Notebook mit einer äußerst guten Leistung, welche sich zumindest im Office-Betrieb nicht vor Modellen mit höherwertigeren Intel-Prozessoren wie dem SU4100 verstecken muss. Dank zwei Kernen und Hyperthreading macht der verbaute Intel Atom N330 mit jeweils 1,60 Ghz einen sehr gefälligen Eindruck und zeigt auch bei der Arbeit mit mehreren Anwendungen gleichzeitig kaum Schwächen.

Den eigentlichen Clou stellt jedoch der verbaute NVIDIA nForce 730i Chipsatz dar, welcher von Haus aus bereits auf satte 2 GB Arbeitsspeicher zurückgreifen kann. Unter dem bei Lieferung bereits vorinstallierten Windows 7 Home Premium Edition 32bit ist dies zwar eine soweit optimale Größe, bei Bedarf kann der Nutzer jedoch den integrierten Speicher ohne das Entfernen von Siegeln mit wenigen Handgriffen auf bis zu 8 GB aufrüsten. In Verbindung mit einem 64bit-Betriebssystem ist so besonders bei speicherhungrigen Anwendungen eine deutliche Leistungssteigerung möglich.

 
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Neben dem gut aufrüstbaren Arbeitsspeicher beherbergt der nForce Chipsatz ebenfalls dank ION Technologie den NVIDIA GeForce 9400M Grafikchip, welcher, sobald eine 3D Anwendung gestartet wird, ohne Verzögerung seine Arbeit aufnimmt und für eine besonders bei Netbooks oftmals kaum erreichbare 3D Leistung sorgt. Ein fader Beigeschmack bleibt jedoch aufgrund des nicht vorhandenen dedizierten Arbeitsspeichers für den Grafikchip, welcher sich mit 250 MB am Systemspeicher bedient. Besonders unter diesem Gesichtspunkt ist die leichte Aufrüstbarkeit des Sub-Notebooks Gold wert.

Aufgrund dieser für Netbooks enormen Leistung erwarteten wir in unserer Redaktion einen entsprechenden Geräuschpegel des 1201N. Überraschenderweise kann der kompakte Begleiter jedoch auch in dieser Disziplin auf ganzer Linie punkten, da man das Sub-Notebook nur unter absoluten Last-Situationen wahrnimmt. Auch bei der Wärmeentwicklung gab es keinen Grund zur Kritik. Im Bereich des DualCore-Prozessors sowie des Grafikchips ist die anfallende Wärme zwar spürbar, als unangenehm oder gar heiß würden wir dies jedoch auch nach längerer Nutzungszeit auf dem Schoss nicht bezeichnen.

Das Betrachten und Hören von Musik sowie Filmen im SD, HD und FullHD Format stellt für das Sub-Notebook erwartungsgemäß keine Probleme dar. Dabei war die Wiedergabe von 1080p Inhalten problemlos und ohne Aussetzer möglich. In puncto Klang muss das 1201N jedoch einen Tribut an die sehr kompakten Lautsprecher zollen, da dieser besonders bei Höhen schnell blechern klingt. Um auf Reisen mit dem Sub-Notebook Filme zu sehen oder Musik zu hören sollte sich der Nutzer somit gegebenenfalls optionale Kopfhörer mitnehmen.

Von Haus aus sind – wie so oft bei Fertig-PCs und Notebooks – bereits diverse Tools und Trial-Versionen installiert. Im Falle des ASUS Eee PC 1201N lassen sich diese jedoch mit wenigen Klicks bei Bedarf deaktivieren oder auch deinstallieren. Auch die bei aktiver Internetverbindung aufpoppende Trend Security Suite, das ArcSoft Total Media Theatre oder das bereits vorinstallierte Microsoft Office (60 Tage Testversion) stellten diesbezüglich keine Hürde da.

Trotzdem würden wir uns für zukünftige Notebooks wünschen, wenn die Hersteller einen anderen Weg einschlagen als es derzeit der Fall ist. Warum nicht dem Kunden beim ersten Start die Auswahl überlassen, ob und wenn ja welche zusätzliche Software installiert werden soll. Gerade in Zeiten der en masse vorhandenen kostenfreien (Open-Source-) Alternativen im Internet ist die Zwangsinstallation eher ein Mittel zum Zweck als eine auf den Kunden ausgerichtete Produktphilosophie. Von den zum Teil deutlichen Einbußen bei der Leistung ganz zu schweigen.

Bei der Akku-Laufzeit zeigt sich die Stärke und Schwäche des kompakten Begleiters. Konnten wir im Office-Betrieb trotz DualCore-Prozessors je nach Nutzung bis zu 5 1/2 Stunden das Sub-Notebook verwenden, sinkt die Nutzungsdauer bei Wiedergabe von Filmen oder gar 3D Anwendungen deutlich auf zum Teil nur noch rund drei Stunden herab. Die Display-Helligkeit wurde beim Test der Laufzeit nicht reduziert und auch WLAN blieb aktiv, um das eigentliche Testergebnis nicht zu verfälschen. Lediglich die Bluetooth-Schnittstelle wurde deaktiviert.

Auf die genaue Anzahl von Minuten verzichten wir in unserem Review, da in mehreren Testläufen im Last und Office Betrieb die entsprechenden Laufzeiten um einige Minuten variierten.

Um den Akku des Eec PC 1201N wieder zu füllen, lässt sich das Sub-Notebook mit wenigen Handgriffen an ein verfügbares Stromnetz anschließen. Interessantes Detail ist hier der Stromstecker, mit dem das kompakte Netzteil mit dem Sub-Notebook verbunden wird. Zwar ist der Anschluss durchaus stabil, doch der erste Eindruck lässt aufgrund seiner filigranen Bauweise gegenteiliges vermuten. Der Lade- und Akkustatus lässt sich problemlos auch bei geschlossenem Deckel einsehen.

Leider hat auch ASUS das Betriebssystem nicht auf einem USB-Sticks beigelegt, sondern wie so oft auf der Festplatte für den direkten Zugriff als Recovery Partition hinterlegt.
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