Medal of Honor

Der Konkurrenz auf den Fersen?

Seite 4: Gameplay, Sound, Multiplayer

Installation und Menüführung:

Medal Of Honor genehmigt sich zehn bis 15 Minuten für die Installation. Neben dem Eingeben der Seriennummer kann entschieden werden, ob der Punkbuster-Dienst mit installiert werden soll. Auch wird während des Installationsvorgangs gefragt, ob die Authentifizierung des Spiels per Internet oder per Prüfen der DVD geschehen soll. Eine gute Sache, wenn diese Entscheidung dem Kunden überlassen wird.

Einzelspielermodus

   


   


Mehrspielermodus

   


Worum geht's?

Schauplatz der schussgewaltigen Auseinandersetzungen im neuesten Medal of Honor ist das heutige Afghanistan. Unter dem Kommando der nationalen Oberbefehlsgewalt agiert eine zu Beginn des Spiels noch unbekannte, handverlesene Einheit von Kämpfern mit Namen Tier 1. Der Spieler tritt in die Fußstapfen dieser Spezialeinheit und wendet deren Fähigkeiten gegen einen neuen Feind an. Der Schauplatz und das Szenario sind deutlich realer und sehr viel dichter an Realität und Gegenwart, als das bei vielen anderen Ego-Shootern der Fall ist. In wie weit das Geschehen in Medal of Honor, auf Grund seiner Nähe zu aktuell tatsächlich existierenden Kriegsschauplätzen, moralische Fragen aufwirft, muss sicherlich beleuchtet werden. Unabhängig von einem fiktiven oder einem realitätsnahen Kriegsszenario, Fragen wirft jedes First-Person-Shooter Spiel auf. EA behandelt mit Medal of Honor nun einen aktuellen Konflikt der Gegenwart, wenn auch kombiniert mit ausgedachtem Kontext, im Verlaufe der Einzelspielerkampagne des Spiels wird der Konflikt durchaus realistisch und authentisch dargestellt und so sollte es auch sein.

  


Steuerung/Kamera:

Gesteuert wird per Tastatur und Maus. Im Endeffekt unterscheidet sich die Steuerung und Tastenzuweisung nicht groß von anderen First-Person-Shootern. Wem die Tastenzuweisung nicht gefällt, der kann diese ohne Probleme manuell abändern und seinen Wünschen anpassen. Das Schießen und Zielen wird wie gewohnt per linker und rechter Maustaste vorgenommen. Wer sich im Sprint auf Deckungen zu bewegt, kann per Tastendruck mit einem Rutschen ein schnelleres Vordringen zur Deckung sicherstellen. Auch ist es möglich, um Mauern oder Deckungen hervorzuschauen, um so den Feind im Auge zu haben und die eigene Deckung dennoch nicht komplett aufzugeben. Wie bei einem FPS-Spiel üblich, wird aus der Ego-Perspektive heraus gespielt. Umsehen kann man sich per Mausbewegung.

Gameplay:

Medal of Honor spielt sich in erster Linie wie jeder First-Person-Shooter. Wirkliche Highlights sind rar gesät. Das Spiel ist zwar stets bemüht Spannung und Atmosphäre aufzubauen, nur fehlen die absoluten Höhenpunkte, wie man sie mittlerweile unter anderem aus einem Modern Warfare 2 kennt. Das Szenario ist gut gewählt und speziell der Bezug zum aktuellen Afghanistan-Konflikt stellt durchaus etwas Neues im FPS-Genre dar, nur schafft es Medal of Honor nie, einen wirklich vom Hocker zu reißen. Das Spiel macht grundsätzlich nichts falsch, es punktet mit einer abwechslungsreichen Kampagne und einer hohen Dynamik in Sachen Spielfluss und Tempo. Phasenweise gibt es dann in Medal of Honor jedoch auch einige ziemlich fade Abschnitte und die oftmals schwache Gegner-KI macht die Sache nicht besser. Größtenteils reicht es, den Mitstreitern hinterher zu rennen und sie die Arbeit erldigen zu lassen. Das Abspeichern funktioniert automatisch, sobald ein neuer Kontrollpunkt und damit auch ein neuer Spiel,- beziehungsweise Kartenabschnitt erreicht wurde. Die Singleplayer-Kampagne wird hervorragend erzählt und ist durchdacht aufgebaut, leider fällt die Spieldauer mit knapp sechs Stunden sehr gering aus. Einen all zu hohen Wiederspielwert hat die Kampagne auch nicht, es sei denn man traut sich höhere Schwierigkeitsgrade zu, aber auch das führt keine all zu großen Motivationsschübe mit sich. Eine interessante Mischung aus Offline -und Online-Modus stellt der Tier 1 Operator-Modus dar, welcher es erlaubt, die einzelnen Levelabschnitte möglichst makellos abzuschließen und sich dann in einer Online-Rangliste in Sachen Zeit und Abschüsse mit anderen Spielern zu vergleichen. Angemerkt sei jedoch, dass es der Tier-Modus dem Spieler so schwer wie möglich macht und in Sachen Schwierigkeitsgrad deutlich anzieht. Das Prunkstück des Spiels ist eher der Mehrspielerpart, welcher zwar keine revolutionären Spielmodi auffährt, aber dafür viel Spaß und Spannung im Online-Gefecht bietet. Das Rangsystem und die Waffenerweiterungen der einzelnen Klassen können unter Umständen einen Suchtfaktor darstellen. Auch der Umfang der verschiedenen Soldatenklassen ist mehr als ausreichend. Neben den zwei Soldaten-Typen können zusätzlich jeweils drei unterschiedliche Klasse ausgewählt werden. Zu bemängeln ist, dass kein Koop-Modus ins Spiel integriert wurde. Unverständlich ist, warum EA dem Multiplayer im Vergleich zum Singleplayer mehr Grafikeinstellungen im Optionsmenü zugesteht. Gerade im Einzelspielermodus sollte es doch möglich sein, möglichst viele Grafikeinstellungen vornehmen zu können. Kritisch zu sehen ist die Tatsache, dass aus technischer Sicht deutlich mehr möglich gewesen wäre. Optisch präsentiert sich das Spiel solide, mehr aber auch nicht. Eine PhysX-Unterstützung gibt es nicht, die verwendete Physik ist eher Durchschnittskost und eine zerstörbare Umgebung sucht man vergeblich. EA's Medal of Honor macht vieles richtig und zeigt, dass die letzten Titel der Serie nur Ausrutscher waren, denn der neueste Spielehit der MoH-Reihe ist ein grundsolider First-Person-Shooter mit einigem Unterhaltungswert. Für den FPS-Thron beziehungsweise die Entthronung von Activision's Call of Duty Modern Warfare 2 reicht es dennoch bei weitem nicht. Zu wenig Neues, zu wenig Spannungsmomente, schlichtweg zu wenig Intensität bietet das aktuelle Medal of Honor, um am Platzhirsch vorbeizuziehen.

Grafik:

Medal of Honor setzt in Sachen Optik durchaus das ein oder andere Ausrufezeichen, im Großen und Ganzen sieht das Spiel solide aus, mehr allerdings nicht. Die Waffenmodelle könnten, ebenso wie viele Texturen, etwas schärfer und hochaufgelöster dargestellt werden. Das Charakter-Design ist gelungen, aber auch die Protagonisten könnten detailreicher und hochaufgelöster daherkommen. Etwas enttäuschend sind die Explosionen und die Rauchentwicklung. An den voluminösen Rauch eines Modern Warfare 2 kommt Medal of Honor nicht ansatzweise heran und auch die Explosionen sind mit unter eher weniger schön anzusehen. Keine zerstörbare Umgebung und eine fehlende PhysX-Unterstützung fallen ebenso negativ ins Auge. Das Spiel ist in puncto Grafik keineswegs eine Enttäuschung, nur wäre definitiv mehr drin gewesen für die Entwickler.

  


Sound:

Die deutsche Synchronisation ist glänzend gelungen. Der Soundtrack von Medal Of Honor ist sehr stimmungsvoll und passt hervorragend zum Szenario. Das Mündungsfeuer klingt stets satt und authentisch, Explosionen und Sprengungen sorgen oftmals für angemessenen Basseinsatz und ein intensives Klangerlebnis. Surround-Effekte sorgen für den notwendigen Raumklang, auch wenn hier sicherlich, wie bei vielen First-Person-Shootern, mehr drin gewesen wäre.

Multiplayer:

Der Multiplayer-Part kann im Gesamten überzeugen. Zwar stellen die vier Spielmodi keine wirkliche Neuerung im FPS-Gerne dar und ähneln sich untereinander auch ein wenig, dennoch bietet Medal of Honor einiges an Abwechslung im Mehrspieleralltag. Maximal 24 Spieler können sich auf insgsesamt acht unterschiedlichen Maps austoben. Den beiden wählbaren Gruppierungen der Koalitionstruppen oder der OPFOR (Opposing Force) unterstehen drei verschiedene Klassen. Auf Grund des Rang-Systems und der Möglichkeit seine Waffen zu modifizieren sowie neue Ausrüstung freizuschalten, kommt selten Langeweile auf und eine gewisse Sammelleidenschaft wird im Gamer geweckt. Medal of Honor bietet unterhaltsame Mehrspielerkost, Revolutionäres oder außergewöhnlich Neues wird allerdings nicht geboten.

Systemanforderungen:

Die Systemanforderungen sind human angelegt und ermöglichen auch auf älteren Rechnern einen flüssigen Spielbetrieb. Wer die Details und Auflösung gerne hoch setzt, wird das mit einer potenten Grafikkarte der letzten Generation und einem Quad-Core Prozessor ohne Probleme tun können.
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