Pro Evolution Soccer 2012 (PES)

Fußball wie in echt?

Seite 2: Gameplay

Das Gameplay bei Pro Evolution Soccer 2012 ist wesentlich direkter und realistischer geworden. Schnelle direkt Pässe wie im Spiel des FC Barcelona, die in der 2011er Version unmöglich waren sind jetzt eine wahre Freude. Auch das Dribbeln mit dem Leder am Fuß, um an gegnerischen Spielern vorbei zu kommen, mit Technikkünstlern wie Arjen Robben oder Lionel Messi ist jetzt möglich. Beim Vorgänger endete dies im Regelfall mit Ballverlust.

Auf Teamplay liegt in der diesjährigen Version ein besonderer Augenmerk. Mit Funktionen wie Active-AI lernt die KI das Spiel zu lesen und auf den Spieler einzugehen, so hinterlaufen die Spieler die Verteidiger beim Angriff auf das gegnerische Tor und die Mitspieler achten darauf, dass keine Lücken in der Verteidigung entstehen. Beim Angriff gibt mit der Teammate Control weiter Optionen um sich Platz zu schaffen oder Spieler in gewünschte Position zu bringen. So sprintet ein ausgewählter Spieler auf Knopfdruck los oder lässt sich gar komplett steuern. Das Steuern eines zweiten Spielers parallel erfordert allerdings einiges an Übung.

Bei Standard-Situationen lässt sich nun auf einen anderen Feldspieler umschalten, welcher beim Freistoß oder bei der Ecke dann direkt angespielt wird. Ein zielloses hohes Spiel in den Strafraum beim Spiel allein kann dadurch entfallen. Bei Konami läuft dies unter dem Stichwort "Off the Ball Control".

Das Gameplay an sich ist deutlich schneller und direkt geworden. Die KI-Spieler stehen deutlich besser, dadurch wird das Spiel insgesamt deutlich schwieriger. Auch das Torwart-Spiel ist deutlich intelligenter geworden, so reagiert dieser beispielsweise in Gefahrensituationen im Strafraum mit klugen Pässen zu freistehenden Mitspielern. Die Torhüter sind mit dem Patch 1.01, welcher kurz vor Veröffentlichung erschien, nochmals verbessert.

Besonders gefallen hat uns das Wechseln des Spielers durch benutzen des zweiten analogen Gamepad-Sticks. Hierdurch ist ein gezieltes Wechseln im Angriff möglich.

Zu gefallen weiß auch die Leistung der Schiedsrichter, so lassen diese oftmals Vorteil laufen und warten mit dem Pfiff, bis ein Gegenspieler den Ball berührt. Auch die Abseitsregel wird deutlich realistischer gehandhabt.

Neu hinzugekommen sind auch zwei weitere Kameraperspektiven, in denen gespielt werden kann. Das ist zum Einen die Perspektive "Luftschiff", welche die Spieler aus hoher Entfernung zeigt und eine hohe Übersicht bietet. Zum andern kam "Spielfeldrand" als Perspektive hinzu, welche die Spieler in flachem Winkel recht nahe zeigt und einiges an Gewöhnung bedarf.


Spieler des Vorgängers wird gefallen, dass einige "nervige" Nicklichkeiten entfernt wurden. So kam es oftmals vor, dass Spieler die an der Seitenlinie angepasst wurden, mit dem Ball ins Seitenaus gelaufen sind oder auch das Spieler nach Benutzeraktion einfach stehen geblieben sind. Zogen bei PES 2011 beim Pass in den freien Raum teils mehrere Spieler trotz Bewegungsanweisung in die andere Richtung penetrant zum Ball, ist das jetzt nahezu Geschichte.

Der Spielspaß wird leider etwas durch die nicht gut abgestuften Schwierigkeitsgrade getrübt. So kann es unter "Fortgeschritten" schnell zu einfach und vielen Kantersiegen kommen, auf Profi greift der eigene Torwart dafür umso öfter hinter sich. Unabhängig von den Schwierigkeitsgraden lässt sich das Spiel aber auch durch das Einstellen der Passhilfe kniffliger gestalten, so muss man bei ausgeschalteter Passhilfe genau zielen um Pässe an den Mann zu bringen. Auch störend empfanden wir, dass die erste Richtung beim Drücken der Taste für die gewünschte Aktion "gespeichert" wurde und nicht im weiteren Spielverlauf angepasst wird. So muss man zum Beispiel beim annehmen eines hohen Balles erst die aktuelle Aktion beenden, sofern man in eine andere Richtung spielen möchte, wenn der Ball den Spieler erreicht.
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