Battlefield 3

Battle Royale?

Seite 3: Grafik, Sound und Gameplay

Grafik

Vorab einmal kurz und knapp: „Battlefield 3 sieht überragend aus!“. Mit der Frostbite 2.0 Engine zaubert Dice ein derart liebevolles und realistisches Schlachtfeld auf den Bildschirm das uns beim Spielen vor lauter Grinsen schon die Gesichtsmuskeln geschmerzt haben. Schon nach kurzer Spielzeit zeigen sich hier die größten Stärken der neuen Engine auf. Durch die Anspruchsvolle Beleuchtung und Schattendarstellung wirkt BF3 sehr realistisch. Steht man im Einsatz beispielsweise im richtigen Winkel zu einer spiegelnden Oberfläche und Lichtquelle, so wird man wie in der Realität geblendet und kann nur schwer das Umfeld erkennen. Aber auch Gegner die in einem Dunkeln Raum mit der Taschenlampe auf einen zu rennen, machen einem das Leben schwer und sind nur noch schwer zu erledigen da man teilweise einfach Kampfunfähig wird. Das Ganze mit Ambient Occlussion ergänzt, lässt zudem Objekte im Raum durch den realitätsnahen Schattenwurf deutliche realer wirken als es in den meisten anderen Shootern der Fall ist und lässt sich so auch im Multiplayer-Modus zum Vorteil nutzen.



Natürlich sieht neben der Beleuchtung auch der Rest von BF3 grandios aus. So punktet das Spiel mit weitläufigen Level mit knackig scharfen Texturen. Selbst Objekte mit Schriftzügen sind aus der Nähe noch zu lesen und „trennen hier einfach die Spreu vom Weizen“. Dieser Eindruck setzt sich auch bei den Charakteren fort. Die eigenen Kameraden und Gegner sind sehr realistisch in Szene gesetzt und überzeugen auch in ihrer Gestik und Mimik. Für flüssige und ineinander übergreifende Bewegungsabläufe hat Dice auf die ANT-Technologie (Animation Toolkit) zurückgegriffen. Aber auch die Level wirken, durch realistischen Rauch und zusammenstürzende Gebäude (Destruction 3.0) sehr realitätsnah und tragen zur Intensität des Spielgeschehens positiv bei.

Aber auch bei BF3 gilt „Nobody is perfect“, denn bei der Vegetation hätte man sich noch ein wenig mehr ins Zeug legen können. Des Öfteren ragen hier und da hässliche starre Büsche aus dem Boden, die so eigentlich nicht zum Rest der Landschaft passen wollten. Schade eigentlich, denn der Rest sieht einfach super aus! Aber auch im Bereich der Kollisionsabfrage herrscht noch ein wenig Verbesserungsbedarf. Besonders im Multiplayer-Modus fallen einem immer wieder Spieler auf die aus Wänden herausragen oder an einer „unsichtbaren Mauer“ hängen bleiben. Mit einem Patch wird zumindest dieses Problem wohl recht schnell gelöst werden.

Natürlich richtet sich die Graifikpracht wie bei jedem PC-Spiel nach der Leistungsfähigkeit des heimischen Computers. Dafür stehen vier vordefinierte Qualitätsstufen zur Verfügung mit der BF3 leicht an das eigene System angepasst werden kann. Mit der „Auto“ Funktion kann das auch selbst vom Spiel übernommen werden. Aber auch Spieler die Grafikeinstellungen eigenhändig vornehmen möchten können sich in der Stufe „Individuell“ selbst austoben. Hier steht von der Textur-, Schatten- und Effektqualität bis zu Multi-Sampling-Antialiasing und VSync in elf Einstellungen alles was das Gamerherz begehrt zur Verfügung. Erfreulicherweise müssen, anders als bei anderen Titeln in denen gerne MSAA und Anisoptrope Filterung nicht im Grafikmenü implementiert wird, keine Einstellungen per Treiber erzwungen werden. Gegenüber der Konsole haben PC-Spieler so nicht nur beim Gameplay deutliche Vorteile.

Sound und Synchronisation

Im Bereich der Soundkulisse bewegt Dice sich auch mit Battlefield 3 weiterhin auf höchstem Niveau. Mit kräftigen und realistischen Waffen- und Umgebungsgeräuschen untermalt Dice passend die Geschehnisse auf dem Monitor und stellt wieder einige andere Shooter in den Schatten. Gerade in Verbindung mit einem kräftigen Soundsystem macht das einfach Spaß und ist reinste Feinkost für die Spielatmosphäre. Aber auch im Bereich der Synchronisation hat sich einiges getan. Die deutschen Synchronsprecher wirken passend auf die Charaktere verteilt, was gerade bei den zahlreichen Verhörszenen ein echter Segen ist und der Story mehr Glaubwürdigkeit verleiht. Auch die Lippensynchronität ist, bis auf einige kleine Ausrutscher, gegeben und lässt einfach in die Story abtauchen.

Gameplay

BF 3 präsentiert sich in seinem Leveldesign sehr solide und konventionell. Große Überraschungen oder Ausrutscher sucht man vergebens, bekommt dafür aber eine großes Spektrum geliefert das die knapp 5-6 stündige Kampagne wie im Flug vorbeiziehen lässt. Leider hat man sich hier auch stark dem Schlauch-Level-Prinzip unterworfen und damit einiges an Potential verschenkt. Kennt man doch Battlefield gerade wegen der großen Areale, hat man hier doch einiges verschenkt und hätte noch ein wenig mehr rausholen können, von der starken Verwandtschaft zu Black Ops Kampagne einmal abgesehen.

Dabei spielt sich BF3 sehr angenehm und balanciert. Gerade die Soundkulisse und grafische Darstellung in Verbindung mit der direkten Steuerung lassen den Spieler in bestimmten Situationen zu Höchstformen auflaufen und ein absolutes „Mittendringefühl“ aufkommen. Dabei meinen es die Gegner in der Kampagne und dem Koop-Modus auch durchaus ernst. Selbst bei der Schwierigkeitsstufe „Normal“ wird man hier schon ordentlich unter Druck gesetzt. Allerdings entstand hier auch teilweise der Eindruck, dass die Gegner oftmals nur den Spieler im Fokus hatten, nicht aber auch die NPCs die mit einem die Skriptgegnermassen bezwingen mussten.

Neben Origin, das in den Medien für schlechte Presse für Electronic Arts und Battlefield 3 sorgte, gefällt uns auch die starke Integration des Webbrowsers mit Battlelog nicht so wirklich. Neben Origin, das im Hintergrund seinen Dienst verrichtet, muss auch noch der Browser gestartet werden um mittels Plugin Battlefield 3 starten zu können. Dabei ist das Battlelog natürlich keine schlechte Idee, funktioniert es doch ähnlich wie ein Social-Network und lässt Statistiken einsehen und mit seinen Freunden oder einer Weltrangliste vergleichen. Doch das Battlelog auch noch den sonst üblich im Spiel integrierten Serverbrowser oder das Anlegen einer „Party“ (Spielgruppe) ersetzen muss oder um generell das Spiel zu starten, liegt uns fern. Dazu hätte man doch wirklich Origin nutzen können. Witzig dabei ist, das man Freunde, die man in Origin hinzugefügt hat nicht gleiche automatisch auch im Battlelog in der Freundesliste hat und umgekehrt. Hier hätte man sich einfach für eine System entscheiden sollen und beispielsweise voll auf das Battlelog via Browser oder Origin als Plattform setzen können. Selbst nach unzähligen Stunden auf dem Schlachtfeld ist diese Kombination immer noch gewöhnungsbedürftig.
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Kategorie: PC-Spiele
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