Borderlands 2 im Test

Seite 3: Gameplay

In Borderlands 2 verschlägt es uns einmal mehr nach Pandora, wobei bei weitem mehr geboten wird als nur Ödland. Hierbei spielt Sanctuary eine besondere Rolle. Bei dieser Stadt zeigt sich einmal mehr die Entwicklung vom ersten Teil zu Borderlands 2, sie ist einfach lebendig. Es laufen viele Passanten auf der Straße herum, die des Öfteren auch einmal einen netten Kommentar loswerden. Dazu bietet Sanctuary einen Schwarzmarkt-Händler, bei dem man sich Munitionsupgrades oder auch mehr Inventarplätze erwerben kann. Des Weiteren trifft man dort viele bekannte Gesichter wie Dr. Zed oder Marcus. Natürlich ist auch wieder der drollige, kleine Nervbolzen Claptrap mit von der Partie und führt uns weite Strecken durch die Geschichte. Aber die heile Welt wird von Handsome Jack bedroht. Er ist der Gegenspieler der fünf Kammerjäger und begleitet den Spieler mit frechen, zynischen und sarkastischen Sprüchen auf seiner Reise. Auf jeden Fall ist er herrlich sympathisch.



Apropos Sprüche, die Sprachausgabe ist sehr gut, allem voran die deutsche Synchronisation die einfach Klasse ist. Allerdings gibt es hier auch ein paar Probleme, die uns negativ aufgefallen sind. Es kommt schon etwas zu häufig vor, dass sich unterschiedliche Charaktere ins Wort fallen so, dass man kein einziges Wort der beiden Aussagen verstehen kann.

Was wiederrum wirklich gelungen ist, ist wie schon im ersten Titel das Herzstück des FPS-RPG der Koop-Modus. Mit bis zu vier Spielern kann man die Geschichte rund um die Kammerjäger gemeinsam erleben. Hierbei haben die Konsoleros jedoch einen Vorteil, die sich mit einem Freund einen Bildschirm teilen können. Das Spiel ist vollkommen auf das Mehrspielererlebnis ausgelegt, dies unterstreichen vor allem die unterschiedlichen Fähigkeiten der Charaktere sowie die fiesen Boss-Gegner die man durch die Verstärkung deutlich taktischer erledigen kann. Diese haben wie schon im ersten Teil trashige Namen, lose Mundwerke und passen wunderbar in das Borderlands - Universum. Aber auch das gemeine Fußvolk der Gegenseite hat Zuwachs bekommen. Die Gegnervielfalt hat gegenüber dem ersten Teil deutlich zugenommen und bietet so mehr Abwechslung beim Erledigen der Quests.

Diese Missionen sind Rollenspiel-typisch gestaltet und werden in der offenen Spielwelt absolviert. Borderlands 2 teilt diese in optionale und Story-Missionen ein und bietet auch hier mehr Abwechslung als sein Vorgänger. So müssen zum Beispiel die Nebenmissionen in einer bestimmten Zeit abgeschlossen werden oder man erhält Wahlmöglichkeiten die unterschiedliche Enden der Quests zufolge haben. Der bekannte Borderlands-Humor kommt dabei natürlich nicht zu kurz und bereichert das Spiel ungemein.

Wie der Vorgänger baut auch der zweite Teil auf den Sammel-und Haben-Will-Effekt auf. Es gibt immer und überall neue Waffen, Schilder, Klassen-Mods oder anderes Inventar. Die Verstecke für diese Utensilien sind deutlich ausgefallener geworden, so sind es nicht nur die Waffenkisten die oft etwas versteckt zu finden sind, sondern auch Kofferräume eines Autohecks oder eine Art Dixi-Klo aus dem die Waffen rausgespült werden. Als Spieler ist es immer als ob man Geburtstag hätte und endlich ein Geschenk auspacken darf, wenn man eine dieser Kisten öffnet.

Trotz der Rollenspiel-Elemente hat man es aber bei Borderlands 2 mit einem Ego-Shooter zu tun. Das ist nicht nur der Perspektive geschuldet sondern auch der knallharten-Action. Das dafür verwendete Waffenarsenal reicht von Pistolen, Revolvern bis hin zu Schrotflinten oder gar Raketenwerfern die mehrere Raketen auf einmal verschießen. Ob es nun wirklich die „Bazillionen“ von Waffen gibt die uns Gearbox verspricht, kann wohl keiner nachprüfen. Aber eine gleiche ist uns bei unserem Test nicht aufgefallen. Die Waffenlevel die es im ersten Teil gab sind übrigens weggefallen, dafür gibt es nun den Badass-Rang bei dem man Punkte bekommt durch die man dann bestimmte Fähigkeiten verbessern kann.


Borderlands 2 erscheint im Gegensatz zum ersten Ableger in Deutschland ungeschnitten, was aber heißt das auch die PEGI und die AT Version ein Stück Brutalität eingebüßt haben. Stören tut es aber nicht, trotzdem gab es von einem großen Teil der Community Beschwerden zu diesem Thema.

Jedenfalls muss man sagen Borderlands 2 legt in Sachen Gameplay und Spielspaß nochmals eine ordentliche Schippe drauf und gerade im Team mit bis zu vier Spielern macht es eine Menge Spaß.

Vergleich zwischen PS3 und der PC Version:

Inhaltlich sind ist das Spiel auf jeder Plattform identisch, mit einer Ausnahme bei den Konsolen ist der Koop-Modus. Wie zuvor schon genannt ist dieser auf der Xbox 360 und der PS3 mit zwei Spieler im Splitscreen möglich. Das macht natürlich sehr viel Spaß, bringt aber auch ein paar Nachteile mit sich. Der Sichtbereich ist stark eingeschränkt und macht es öfters mal schwierig, Gegner sofort zu orten. Des Weiteren ist die Mini-Map im rechten oberen Teil des Bildschirms kaum zu erkennen. Der größte Nachteil ist aber wohl, dass das Inventar Menü der Spieler auf den Seiten abgeschnitten ist und es manchmal nur zu erahnen ist was dort wohl steht. Dies wurde im ersten Borderlands besser gelöst, das Menü war zwar nicht so hübsch, man konnte es aber dafür mit dem rechten Analog-Stick des Controllers hin und her verschieben, so dass man wirklich alles erkennen konnte.

Natürlich ist die Spielgrafik auf den mittlerweile in die Jahre gekommenen Konsolen nicht so detailreich wie auf dem PC. Die Playstation 3 kämpft hier, mangels fehlendem Anti-Aliasing, mit Treppen-Effekten und Kantenflimmern. Die Auflösung ist zudem auf 720p beschränkt.
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