Brothers in Arms - Hell's Highway

Installation und Menüführung:











Die Brothers in Arms Reihe richtet sich an die Freunde des gepflegten Taktik-Shooters. Wer hier ein Call of Duty oder ein Crysis erwartet, ist definitiv fehl am Platz. Die Karten sind deutlich begrenzt in den Freiheiten die sie dem Spieler lassen und das Spielschema ist recht einprägsam, da im Endeffekt stetig ähnlich gehandelt werden muss. Der Bergiff Taktik-Shooter wird durch das Spielprinzip geprägt. In Brothers in Arms Hell's Highway führt der Spieler als Sergeant Baker bis zu drei Trupps aus unterschiedlichen Einheiten an. neben einem Angriffstrupp und einem MG-Trupp steht auch ein Bazooka-Trupp zur Verfügung. Die Order des Spielers bestimmt, wo sich welcher Trupp hinpositionieren soll oder ob die eigenen Männer eher das Sperrfeuer aufrecht erhalten oder mit einem gezielten Schuss aus der Bazooka bestimmte feindliche Stellungen zerstören sollen. Im Endeffekt sieht ein erfolgreicher Angriff so aus, dass der MG-Trupp das Feuer aufrecht erhält um den Gegner in seinem Aktionsradius einzudämmen, der Bazooka-Trupp sorgt für die nötige Feuerkraft bei gegnerischen MG-Stellungen oder Truppen die sich verschanzt haben. Der Spieler schickt den Angriffstrupp über die Flanken und greift mit ihm blitzschnell die Gegner an, welche ihre Konzentration gezwungenermaßen auf das Feuer der MG-Truppen richten müssen. Bei solch taktischen Manövern stehen dem Spieler diverse Möglichkeiten zur Verfügung, wo er und seine Truppen sich Deckung suchen. Hinter Fahrzeugen, Mauern, Fässern, Zäunen oder Ähnlichem ist es machbar sich Schutz zu suchen, gewisse Stellungen bieten aber nur temporär Schutz, da sie als zerstörbare Objekte fungieren.

Das Spielprinzip ist aus den ersten Teilen bekannt und durchaus ansprechend und spaßbringend. Mit längerer Spieldauer geht man selber auch weniger rigoros vor. Geduld ist das Stichwort, der richtige Moment die Glückseeligkeit des Spielers. Hier ist es dann durchaus interessant und spaßbringend, wenn die eigenen taktischen Vorgaben zum Erfolg führen. Für den Spielertyp der jedoch seine Freiheiten brauch und keine Geduld aufweisen kann, die eigenen Trupps sinnvoll zu positionieren und sich selber abwartend und angepasst zu verhalten, dem wird Hell's Highway wohl eher weniger Spaß bereiten. Zu eingeschränkt und linear ist das Vorgehen im dritten Teil der Brothers in Arms Reihe. Zwar mögen die Entwickler das Spiel genau so angedacht haben, aber das ist eben nicht jedermanns Sache. In Punkto Atmosphäre ist das Spiel ein Vorzeigeobjekt und macht der Konkurrenz vor, wie es gehen kann. Die Zwischensequenzen und die Stimmung auf den Schlachtfeldern sorgen für gehobenes Unterhaltungsniveau und bringen Atmosphäre in das PC-Zimmer. Als negativ fällt dem geneigten Beobachter nur auf, dass der dritte Teil der Brothers in Arms Reihe keinerlei Einführung oder Erläuterungen zu den einzelnen Protagonisten und dem historischen Hintergrund des Spiels gibt. Somit sind Kenner der Serie zwar keinesfalls benachteiligt, aber Neulinge der Spiele-Reihe oftmals außen vor und haben Schwierigkeiten die Spieltiefe zu erkennen. Die einzelnen Personen in Hell's Highway sind nämlich in keiner Weise nur Statisten, jeder bietet eine gewisse charakterliche Tiefe, doch für Newcomer in der Welt von Brothers in Arms ist die Nachvollziehbarkeit des Ganzen nicht gegeben. Grafisch ist das Spiel im Großen und Ganzen sehr schön anzusehen und überzeugt vollends im Look der "Unreal 3 Engine". Auch soundtechnisch wird dem Spieler schnell bewusst, dass Hell's Highway einiges in Petto hat. Der Surround-Sound ist gut abgestimmt und klanglich weiß Brothers in Arms 3 mit einer Menge Realismus aufzuwarten. Die Synchronisation ist größtenteils top, wenn es auch manchmal sein kann, dass gewisse Protagonisten als Vorzeigemilchbubi rüberkommen und eine Synchronstimme haben, die Ralf Möller Angst einjagen könnte.

Ein großer Dorn in unserem Spielerauge ist die KI in Brothers in Arms - Hell's Highway. Ob es nun die Gegner sind, oder die eigenen Leute, oft muss man sich schon fragen was sich die Entwickler dabei gedacht haben. Nicht nur das die gegnerischen Soldaten oftmals sehr plump und naiv agieren, sie haben auch die Angewohnheit voller Vorfreude anfliegenden Granaten entgegenzufiebern und diesen nicht mal einen Zentimeter auszuweichen. Auch passiert es des Öfteren, dass die eigenen Truppen in eine bestimmte Richtung beordert werden und dann auf ihrem Weg direkt am Gegner vorbeilaufen, diesen aber nicht attackieren sondern sich ohne Gegenwehr über den Jordan schicken lassen. Der Gameplay-Faktor leidet deutlich unter der KI. Die Hintergrundgeschichte des Spiels ist spannend und interessant, allerdings wirkt das Missions-Design eher karg und mit wenig Bezug zum eigentlichen Story-Setting. Den Mehrspielerpart hätten wir gerne angetestet, allerdings schlug jeglicher Verbindungsversuch mit einem der Server fehl. Wir erhielten die Meldung, dass der "Verbinungsaufbau fehlgeschlagen" ist. Woran man diesen Umstand festmachen kann, wissen wir nicht, ein nötiges Gamespy-Konto hatten wir, dieses wurde auch vom Spiel akzeptiert.