Tropico 3

Willkommen im Paradies!

Seite 4: Gameplay, Sound, Multiplayer

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Installation und Menüführung:

Die Installation des Spiels geht relativ zügig von Statten.

  
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Worum geht's?

"Es ist die Zeit des Kalten Krieges. Mit undurchsichtigen Machenschaften konntest Du die Macht im kleinen karibischen Inselstaat Tropico an Dich reißen und regierst nun als allmächtiger „El Presidente“ die Geschicke Deines Volkes. Es ist Deine Entscheidung, ob Du Deine Macht mit Hilfe Deines Militärs als skrupelloser und korrupter Tyrann sicherst oder als großzügiger Vater der Nation für Wohlstand sorgst. Egal ob Du Tropico in ein Urlaubsparadies, einen Polizei- und Überwachungsstaat oder in eine industriell fortschrittliche Nation verwandelst, Du wirst Deine Handlungen immer vor Deinem Volk rechtfertigen müssen! Laufe als El Presidente durch Tropico um politische Gegner einzuschüchtern, populistische Reden zu halten oder einfach nur das karibische Flair zu genießen."

Tropico 3 bietet, im Vergleich zu den Vorgängern, keine wirklichen Neuerungen in Sachen Gameplay bzw. Spielprizip. Die Aufbausimulation lebt vom Charme der tropischen Insel und von der Polemik die hinter gewissen politischen Taten oder Handlungen des El Presidente steckt. Ziel ist es weiterhin eine funktionierende Wirtschaft aufzubauen, um so den Lebensstandard der Bevölkerung zu heben und damit zusätzliche Jahre im Amt bleiben zu dürfen.


  
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Zunächst wollen wir die optischen Vorzüge des Spiels aufzeigen, ehe es um das Klären inhaltlicher Fragen geht. Grafisch weiß das Spiel mit herrlichen Licht- und Schatteneffekten, sowie überzeugendem PostProcessing und hochaufgelösten Texturen definitiv zu gefallen. So muss eine Aufbausimulation aussehen. Selbst in der höchsten Zoomstufe (und diese reicht tatsächlich sehr weit in das Inselleben hinein) wirken Gebäude und Bodentexturen weiterhin sehr detailiert und vor allem scharf dargestellt. Einzig die einzelnen Einwohner des Tropenparadieses bieten nur eine sehr kleine Anzahl an Animationen und sehen zudem allesamt recht einheitlich aus, hier hätte man bei den Entwicklern durchaus für etwas mehr Vielfalt unter den Insel-Bewohnern sorgen können. Soundtechnisch weiß das Spiel ebenso zu überzeugen. Die Synchronisation ist hervorragend gelungen und neben dem Presidente tut sich vor allem der DJ der Radiostation hervor, welcher oftmals mit humoristischen oder mahnenden Worten an den Insel-Führer herantritt. Die Umgebungsgeräusche sorgen für Tropen-Atmosphäre und machen das Geschehen räumlicher. Schade ist, dass die Bedürfnisse der Bürger und Touristen über Diagramme dargestellt werden. Klagen oder Loblieder auf den Präsident wären in gesprochener Form, beispielweise nach einem Klick auf den entsprechenden Bewohner, nochmal authentischer gewesen.

Nun zu Systemanforderungen, der Steuerung und der Kamera. Tropico 3 erlaubt es bereits mit relativ schwachen Rechnern ins Spielerlebnis einzusteigen. Wer gerne mit hohen Details und größeren Auflösungen spielt, wird schnell feststellen, dass selbst High-End-Rechner ordentlich zu ackern haben und dieser Umstand meist mit Rucklern beanstandet wird. Das Stichwort ist Prozessortakt, denn Tropico 3 lebt stark von potenten CPUs, die mit viel Takt aufwarten. Ein Dual Core Prozessor aktuellerer Prägung ist fast schon Pflicht, um Tropico 3 auch bei höherer Detailstufe zu genießen. Unser Tipp, eine Radeon HD4870 gibt es mittlerweile für relativ kleines Geld, dazu würde sich ein Intel E6500 bzw. E7500 oder ein AMD Phenom II X2 545 bzw. X3 720 preis- und leistungstechnisch gut machen. Die Steuerung per Maus und Tastatur ist klasse umgesetzt und geht zügig von der Hand. Die Kamera wird prinzipiell über die Maus gesteuert, was hervorragend und einfach funktioniert, über die Karte kann aber auch per Tastatur gescrollt werden.

Die Tropico Reihe war bereits in den vergangenen Teilen durchaus gut für einige spaßige Spielstunden vor dem PC. Die dritte Auskopllung der Spieleserie will natürlich die Vorgänger toppen, dass allerdings mit beinahe identischem Spielprinzip. An der Spielmechanik hat sich merklich nicht viel verändert und das ist auch durchaus gut so. Tropico 3 bietet weiterhin den angenehmen Tropen-Charme, in Kombination mit viel Polemik und schwarzem Humor. Im Spiel kommt es nicht so sehr darauf an, dass man die Wirtschaft im Detail ankurbelt. Viel mehr gibt es bestimmte Bereiche mit denen sich Geld erwirtschaften lässt (Tourismus, Öl, Rohstoff-An- und Abbau). Der erzielte Profit kann dann in das Inselstädtchen reinvestiert werden, denn entscheidend ist, dass El Presidente, also der Spieler, seine Amtszeit möglichst bis Spielende inne hat. Um die eigene Beliebtheit bei der Bevölkerung auszubauen, gilt es den verschiedenen Gruppierungen das Leben auch schmackhaft zu machen. Neben den Kommunisten, den Kapitalisten, den Intellektuellen, den Naturschützern, sowie den Religiösen, muss man sich auch noch mit dem Militär und den beiden Großmächten Russland und den USA arrangieren. Die eigene Politik kann selbstverständlich neutral ausfallen, was jedoch einen Balanceakt darstellt und nicht immer lässt sich jede Lobby gleichermaßen besänftigen. Der Spieler schlüpft in die Rolle des tropicanischen Präsidenten, hierbei gibt es viele Charaktere die zur Auswahl stehen, die Bekanntesten sind wohl Fidel Castro und Che Guevara. Die Wahl des Präsidenten beeinflusst das Spiel nachhaltig. Je nach Person, wird das Verhältnis zu den einzelnen Gruppierungen mal mehr und mal weniger stark geprägt. Der eine Diktator und Inselführer ist eher als Geizkragen und Kommunist bekannt, der andere unterstützt gerne die Industrie und stellt sich gut mit den Amerikanern. Wichtig ist, dass der Spieler weiß, welche Gruppierung in welcher Art Zuwendung benötigt, ansonsten kann der Presidente schneller gestürzt werden, als ihm lieb ist. Das Spielprinzip macht einfach Laune und hält den Spieler fesselnd am Bildschirm. Ist eine Insel erst stark bevölkert und ausgebaut, entsteht langsam so etwas wie eine sentimentale Bindung zwischen Spieler und Tropenparadies. Der Gamer legt sich richtig ins Zeug für seine Einwohner, denn schließlich hat der Bau von Wohnsiedlungen, Industriestandorten und Unterhaltungsmöglichkeiten viel Zeit und Anstrengung gekostet, da will man selbstredend nicht, dass die eigene Insel vor die Hunde geht. Egal ob im Kampagnen-Modus oder im selbsterstellten Szenario, Tropico 3 bereitet unzählige spaßige Stunden am Rechner. Die Kampagne fängt seicht an und wird im weiteren Spielverlauf deutlich schwieriger zu bewerkstelligen sein. Schade ist, dass kein richtiger Mehrspielermodus vorhanden ist. Ein PvP-Modus, beispielsweise in Form von Aufgabenstellungen die in einem gewissen Zeitrahmen erfüllt sein müssen, wäre sicherlich interessant gewesen. Im Herausforderungsmodus lassen sich Szenarien und Zufallsereignisse auf vorgegebenen Inseln in einem Skript generieren, diese können dann auf Server von Kalypso Media hochgeladen werden und stehen so für andere Spieler bereit. Die nach erfolgreicher Beendigung der Szenarien erzielten Punkte, können dann online per Highscore-Liste verglichen werden.


  
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Die Grafik:
Die optische Umsetzung der dritten Tropico-Auskopplung ist wunderbar gelungen. Das Spiel sieht traumhaft schön aus. Einzig bei nahem Heranzoomen fällt auf, dass die Inselbewohner zum einen keine wirkliche Vielfalt in Punkto Animationen bieten und zum anderen allesamt recht gleich aussehen.

Der Sound:
Musiktechnisch weiß der Soundtrack absolut zu überzeugen. Die Karibik- und Tropenklänge unterstreichen den Flare des Spiels und die Synchronisation ist ebenso klasse gelungen. Die Umgebungsgeräusche lassen Insel-Feeling aufkommen, ein hämmernder Bass darf bei solch einem Spielszenario natürlich nicht erwartet werden.

Der Multiplayer:
Gegeneinander antreten, sei es in einer Art kooperativem Modus oder im PvP, ist in Tropico 3 nicht möglich. Lediglich unterschiedliche Szenarien auf vorgegebenen Karten können erstellt und online für andere Spieler angeboten, sowie natürlich auch von anderen Usern heruntergeladen werden. Zudem ist eine Highscore-Liste im Internet einzusehen, um die eigens erzielten Punkte im Herausforderungsmodus online vergleichen zu können.
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