Pro Evolution Soccer 2010

Rasenschach der Spitzenklasse?

Seite 4: Gameplay, Sound, Multiplayer

Installation und Menüführung:

Die Installation des Spiels geht relativ schnell von Statten.

  
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Worum geht's?

Die aus den Vorgängern bekannten Spielmodi sind auch weiterhin mit an Bord. Neben einem Champions League Modus, der Meister Liga und den bekannten Turnierwettbewerben (WM, EM, Afrika Cup, Asien Cup etc.), ist auch der 'Become a Legend' Spielmodus wieder mit von der Partie.


  
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Wir betrachten zunächst die technischen Aspekte des Spiels, ehe wir uns mit dem Gameplay, der Steuerung und Co. auseinandersetzen. Optisch wurde PES 2010 im Vergleich zum Vorgänger deutlich aufgewertet. Das Paradestück sind definitiv die Spielermodelle. Besonders die Gesichter der Stars Messi, Kaka oder Ronaldo wirken so echt, dass man meinen könnte, man steuert tatsächlich den Originalspieler. Die Stadien sind ebenfalls sehr ansehnlich dargestellt. Das Puplikum im weiten Rund der Arenen wirkt jedoch altbacken und sollte allmählich mal einer Generalüberholung unterzogen werden. Ganze Arbeit hat Konami auch in Punkto Lichteffekte geleistet. Die untergehende Sonne oder das Flutlicht bei einem Abend-Spiel sorgen für wunderbare Atmosphäre auf dem Rasen. Teilweise sind die Lichteffekte aber auch etwas zu übertrieben dargestellt, schließlich befinden wir uns auf einem Fußballplatz und nicht auf einer karibischen Insel in einem Ego-Shooter. Die Animationen und Bewegungsabläufe der Spieler wirken flüssig und realistisch. Im Vergleich zum Vorgänger gibt es etliche neue Animationen. Im Bereich Schiedsrichterszenen bleibt es jedoch beim Alten, hier haben die Entwickler leider nicht nachgebessert. Die Menüs in PES 2010 sind zeitgemäß dargestellt, besonders der Meister Liga Modus profitiert von einem übersichtlichen und geordneten Menüaufbau. Im Großen und Ganzen zeigt Konami mit PES 2010, dass auch das Fußball-Genre optisch durchaus auf der Höhe der Zeit sein kann.

Die klangliche Umsetzung von Pro Evolution Soccer 2010 kann nicht ganz mit der grafischen Darbietung mithalten. Die Stadionatmosphäre wird wunderbar an den Gamer weitergegeben, durch originale Fangesänge und euphorischen Torjubel wirkt das Szenario realistisch und atmosphärisch. Sobald eine gute Tormöglichkeit vom Torwart vereitelt wurde, gibt es einen lauten Aufschrei des Puplikums. An der Anfield Road in Liverpool wird das Spielgeschehen mit dem berühmten "you'll never walk alone" der Fans begleitet. Im Gegensatz zu den Vorgängerteilen zeigt PES 2010 auch in Punkto Präsentation deutliche Verbesserungen und kann soundtechnisch mit deutlich mehr Stadionatmosphäre punkten. Die alte und neue Schwachstelle ist weiterhin der Kommentar. So sehr die beiden Kommentatoren im wahren Leben auch überzeugen können, in PES 2010 möchte man sie nach 30 Minuten nur noch auf Stumm schalten. Zu repetitiv und flach sind die Sprüche der Kommentatoren, als das man das Palaber länger als ein paar Spiele ertragen kann. Sehr überzeugend kommt dafür der Soundtrack daher. Viele namhafte Bands und Künstler (u.a. Stereophonics, Kaiser Chiefs) warten mit stimmungsvollen und passenden Musiktracks auf und begleiten so die unterschiedlichen Menüs passend. Die Systemanforderungen sind sehr human angelegt. Selbst ältere und eher leistungsschwache Rechner sind kein Grund, PES 2010 im Schrank stehen zu lassen. Selbst bei maximalen Details und hohen Auflösungen muss kein High-End-Rechner vorhanden sein. Ein Online-Mehrspielermodus ist vorhanden, konnte von uns aber nicht getestet werden, da wir unser Review bereits vor dem offiziellen Release des Spiels angefertigt haben.

PES zeichnete sich schon immer durch eine genaue und relativ intuitive Bedienung aus, der neuste Teil der Serie kann noch einen draufsetzen und lässt sich hervorragend steuern. Spezielle Tricks oder Bewegungen können nun deutlich einfacher ausgeführt werden, als noch in den Vorgänger-Teilen. Konami wirbt mit einer manuellen Torwartsteuerung, welche sicherlich ganz nett ist, aber bei einem Großteil der Spieler wahrscheinlich eher selten Verwendung finden wird. Die Ansicht während des Spiels kann mit etlichen Kameraperspektiven verändert und so auf die eigenen Bedürfnisse angepasst werden. Die Schiedsrichter lassen einiges mehr durchgehen, als noch in der Vorgängerteilen. Dafür werden Grätschen von hinten fast regelmäßig mit einem Platzverweis geahndet. Auch die Vorteilsregel wird nun konsequenter ausgelegt, als noch in PES 2009. Die gegnerische KI ist auf höheren Schwierigkeitsstufen durchaus fordernd, auch wenn PES-Veteranen sich relativ schnell dem Spielgeschehen anpassen. Neu ist, dass der Computer in einer Raumdeckung agiert und erst spät in der eigenen Hälfte angreift. Die Idee an sich ist gut, so ist es nun notwendig, dass der Spieler seine Spielzüge bereits früh durchplant und nicht blind in das Abwehrbollwerk des Computers hinein läuft. Konami übertreibt es jedoch ein bisschen, der Computer greift prinzipiell zu spät an und überlässt das gesamte Mittelfeld so dem Spieler, hier bedarf es also einiger Nachbesserungen Seitens Konami. Das Spieltempo wurde gegenüber den Vorgängern ein gutes Stück verlangsamt, was PES 2010 deutlich simulationslastiger wirken lässt. Wer jetzt meint, dass die neuste Pro Evolution Soccer Auskopplung ein müdes Gebolze ist, der täuscht sich. Da PES stets als Simulation verstanden werden wollte, bringt das gemäßigtere Spieltempo viele Vorteile mit sich. PES 2010 wirkt deutlich realistischer und kann die taktische Komponente eines Spiels besser untermauern. Wer sich als Strategie- und Taktikfuchs sieht, der wird mit PES 2010 viele Möglichkeiten geboten bekommen, sich auszutoben. Konami hat etliche taktische Vorgaben in das Spiel integriert (Positionswechsel, Pressing, Abstand zum Ballführer, Manndeckung, Raumdeckung etc.), welche in ihrer Intensität mittels Schieberegelern beeinflusst werden können. Dem Spieler bieten sich nun völlig neue Möglichkeiten ein Spiel anzugehen. Das Lizenzpacket fällt in PES 2010 nochmals üppiger aus, als im Vorgängerteil. Die Bundesliga ist weiterhin exklusiv von EA für ihre Fifa Reihe lizensiert, dafür dürfen deutsche Fans in PES 2010 erstmals mit der komplett lizensierten deutschen Nationalmannschaft kicken. Als Ligen sind die holländische, die spanische, die französische und zum Teil die englische Liga komplett lizensiert vorhanden. Viele Nationalmannschaften stehen ebenso mit Originaldaten zur Verfügung. Neben der UEFA Championsleague Lizenz, ist nun auch die UEFA Europa League Lizenz neu mit an Bord. Der Meisterligamodus wurde deutlich überarbeitet und bietet nun sehr viel mehr Spieltiefe. Ebenfalls verbessert wurde der "Become a Legend Modus", welcher definitiv süchtig machen kann. Spielerisch bietet Pro Evolution Soccer 2010 alles was das Fußballherz sich wünscht. Geschmeidige Animationen, flüssige Bewegungsabläufe, guter Spielumfang sowie eine in Punkto Realismus unübertroffene Ballphysik und klasse Stadionatmosphäre.


  
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Die Grafik:
Grafisch kann Pro Evolution Soccer 2010 vollends überzeugen. Das Spiel bietet viele Effekte und eine erstklassigen Darstellung von Spielern und Stadien, lediglich die Zuschauermodelle sind altbacken.

Der Sound:
Der Soundtrack ist abwechslungsreich und wartet mit namhaften Künstlern auf, die Klangkulisse während einer Partie sorgt für viel Stadionatmosphäre. Negativ sind abermals die Kommentatoren zu sehen, welche zum einen mit sehr flachen Sprüchen aufwarten und sich zum anderen relativ schnell wiederholen.

Der Multiplayer:
PES 2010 soll mit einigen Verbesserungen im Bereich des Multiplayers daherkommen. Da wir unseren Test noch vor dem offiziellen Release fertiggestellt haben, war ein Online-Spiel noch nicht möglich.
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