Corsair ST100 Kopfhörerständer

Corsair macht mit dem ST100 eine neue Produktsparte auf, mit der man neben der Corsair Link RGB-Beleuchtung ein weiteres Gadget auf den heimischen Schreibtisch bringen möchte. Dabei herausgekommen ist ein Kopfhörerständer, der nicht nur hübsch leuchten, sondern auch praktische Features mit sich bringen soll. Wir haben uns das neue Gadget näher angeschaut.



Wir könnten wetten, die meisten Gamer haben sich über einen Kopfhörerständer bisher wenig bis gar keine Gedanken gemacht, ist dies bisher eher ein Produkt für Audiophile Kopfhörerliebhaber gewesen. Corsair möchte das mit dem ST100 aber ändern. In der Vergangenheit haben bereits zahlreiche Hersteller einen Kopfhörerständer in Gaming-Computergehäuse integriert, ein großartiges Must-Have-Feature ist daraus aber nie geworden. Mit dem ST100 unternimmt Corsair nun einen eigenen Versuch und baut einen wertigen Kopfhörerständer, in dem man eine RGB-Beleuchtung verbaut und dem ganzen praktische Features wie eine Soundkarte und einen USB 3.0 Hub beimischt.


Dabei möchte Corsair den ST100 als wertiges Produkt inszenieren, daher geht man bei der Materialwahl keine Kompromisse ein. Bei einem Preis darf man das auch durchaus verlangen, würden wir behaupten. Der Kopfhörerständer wird komplett aus schwarz eloxiertem Aluminium gefertigt. Erfreulicherweise setzt man hierbei auf eine ordentliche Materialstärke, was den ST100 sehr standfest und wertig macht. In den Fuß hat Corsair eine rundum RGB-Beleuchtung integriert. Diese leuchtet indirekt und wirkt nicht zu aufdringlich. Natürlich kann die Beleuchtung über Corsairs Link-Ökosystem mit weiterer Corsair Hardware synchronisiert werden, sodass abgestimmte Beleuchtungseffekte auf dem Schreibtisch möglich werden.


Nebst Beleuchtung integriert Corsair weitere Features in den ST100. Dazu zählt ein USB 3.0 Hub mit zwei Schnittstellen. Diese sollen zum Beispiel für Headset Transreceiver zum Einsatz kommen, oder Headset und Smartphone aufladen. Daneben bietet sich der Anschluss von weiterer Peripherie ebenso wie der schnelle und einfache Datenaustausch an, ohne dafür unter oder neben den Schreibtisch gehen zu müssen. Sehr gut gefällt uns zudem die integrierte Soundkarte mit Dolby Raumklangsimulation. Bei der Schnittstelle hat sich Corsair am aktuellen Trend orientiert und einen vierpoligen 3.5mm Klinke-Stecker verbaut. Dieser sollte mit den meisten aktuellen anlogen Headsets direkt kompatibel sein, ansonsten muss man sich mit einem 3.5mm Y-Adapter behelfen. Gewünscht hätten wir uns diesem im Lieferumfang.

Den Hals des ST100 verziert Corsair mit einem ebenfalls RGB beleuchteten Firmenlogo. Dieses lässt sich in der CUE Software unabhängig von der Basis ansteuern. Damit das Headset sicher auf dem ST100 abgelegt werden kann, sie die Auflagefläche leicht konkav an den Enden gehalten. Damit rutscht das Headset nicht vom ST100 herunter. Eine Gummierung ist auf der Auflagefläche nicht vorgesehen, der Kopfbügel liegt direkt auf dem Aluminium mit der Polsterung auf.



Damit der ST100 sein volles Potential entfalten kann, ist die Installation der Corsair CUE Software notwendig. Wichtig ist die Installation der Software vor allem für die RGB-Beleuchtung. In unserem Test haben wir versucht den ST100 mit einer roten Beleuchtung ohne weitere Effekte zu konfigurieren und die CUE Software anschließend vom Systemstart auszuschließen. Leider ist der ST100 dabei stets in den Standard-Modus zurückgekehrt und hat die Einstellungen der RGB-Beleuchtung erst beim Start der Software geladen. Daraus lässt sich schließen, dass der ST100 keinen integrierten Speicher hat und die aktive Software, zumindest beim Systemstart, ein absolutes muss ist. Wir hätten uns hierfür einen integrierten Speicher gewünscht, sodass beispielsweise auf einer LAN-Party an einem anderen Rechner alles wie gewohnt leuchtet und die CUE-Software schlichtweg deaktiviert bleiben kann. Viele Gamer legen großen Wert auf Effizienz und schließen hierfür nicht benötigte Prozesse vom Systemstart aus.

Abseits der RGB-Beleuchtung ist der Corsair ST100 ohne Treiberinstallation vollständig funktionsfähig. Der USB-Hub sowie die integrierte Soundkarte funktionieren an unserem Testsystem (Windows 10 Build 1709) auf Anhieb. Angenehm ist das vor allem bei der Soundkarte, die so Plug&Play einsatzbereit ist. Die Konfigurationen lassen sich nach dem Einstecken über die Windows Audio-Einstellungen konfigurieren, oder bei aktiver Corsair CUE Software eben in dieser. In Verbindung mit einem Corsair Void Pro konnten wir im analogen wie auch im Betrieb per USB-Dongle keine Probleme feststellen. Lediglich für die Konfiguration der Mikrofonlautstärke in Verbindung mit Teamspeak 3 haben wir kleinere Anpassungen vornehmen müssen, bis wir einen vorhandenen Nachhall eliminieren konnten und unsere Stimme ausreichend laut verständlich war.

Ob man den ST100 braucht oder nicht, dass muss jeder für sich selbst beantworten. Corsair hat es allerdings geschafft den Kopfhörerständer in einer für Gamer interessanten Art und Weise neu zu erfinden. Wertige Materialien, eine perfekte Verarbeitung und die Integration des USB 3.0 Hubs samt einer Soundkarte machen den ST100 durchaus brauchbar. Obendrauf packt Corsair, wie es aktuell am Markt üblich ist, eine RGB-Beleuchtung, die sich mit weiterer Hardware des Herstellers synchronisieren lässt. Einen Dämpfer verleiht dem ganzen letztendlich der Preis, denn ist das ST100 kein Schnäppchen. Wer nicht an den Zusatzfeatures es Corsair ST100 interessiert ist, wird wohl nicht auf Anhieb großes Interesse für den Kopfhörerständer entwickeln.