Motorola Moto 360 Smartwatch im Test

Rund und edel

Seite 3: Die Moto 360 im Alltag

Optisch passt die Moto 360 gut in den Alltag. Das klassische Design macht diese durchaus salonfähig, ohne dabei zu sehr an ein Technikgadget zu erinnern. Aktiviert wird die Smartwatch durch die typische „Auf die Uhr schauen“-Bewegung des Arms. Auf Wunsch erfüllt diesen Zweck ein Drücken auf die rechts angebrachte Krone, die gleichzeitig auch zum Ausschalten der Moto 360 verwendet wird. In der Praxis zeigte sich hier sehr schnell, dass die Krone weitaus öfter zum Einsatz kommt als zunächst gedacht. Oft wurde die Armbewegung nicht erkannt, hier reagiert die Moto 360 ausgesprochen träge. Teilweise mussten wir die Bewegung mehrere Male wiederholen, damit das Display aktiviert wird. Schneller geht es hier mit dem Homebutton. Auch der inaktive Display Modus, der so eigentlich falsch beschrieben ist, schafft nur wenig Abhilfe. Hierbei wird die Moto 360 in einen „höheren“ Standby Modus versetzt, was die Reaktionszeit beim Erkennen der Armbewegung verringern soll, aber zu Lasten der Akkuleistung geht.


Custom-Watchface mit Facer App

Ein großer Kritikpunkt ist die fehlende Anpassung des Betriebssystems an runde beziehungsweise teilrunde Displays. Zwar hatte hier Google entsprechende Screenshots der Benutzeroberfläche auf eckigen und runden Displays veröffentlicht, alle Teile wurden jedoch im aktuellen Build nicht umgesetzt. Hierdurch werden Buchstaben oder auch Grafiken abgeschnitten, wodurch teils Informationen fehlen. Hier hat Motorola und vor allem auch Google noch eine große Baustelle vor sich, damit Android Wear auch auf runden Anzeigen vernünftig funktioniert.

In unserem Test wurde die Moto 360 mit der Firmware-Version KNX01S betrieben. Mit dieser Version hat Motorola die Akkulaufzeiten gegenüber dem Auslieferungszustand deutlich verbessert. Bei normaler Verwendung - Whatsapp, Hangouts und E-Mail Notofications über den Tag verteilt, des Öfteren der Blick auf die Uhrzeit bei automatischer Helligkeitsregulierung – hat die Moto 360 an unserem Arm rund 1,5 bis 2 Tage durchgehalten, ehe sie auf die Ladestation musste. Nutzt man die Uhr jedoch sehr aktiv, beispielsweise in Zusammenarbeit mit Google Maps, verringert sich die Akkulaufzeit je nach Szenario deutlich. Wir haben die Moto 360 für die Navigation einer Strecke von rund 250 Kilometern verwendet. Die Fahrt hat rund 45 Prozent der Akkuladung verbraucht, womit wir die Moto 360 nach etwas weniger als einem Tag wieder aufladen mussten.

Im Alltag beweist die Moto 360, dass das in die Jahre gekommene Texas Instruments OMAP-3 System on a Chip allen Aufgaben von Android Wear gewachsen ist. Die Darstellung und Bedienung der Uhr ist durchgehend flüssig, zu keinem Zeitpunkt hatten wir hier den Eindruck dass die Performance ungenügend wäre. Der Schrittzähler und Pulsmesser funktioniert ebenfalls tadellos, die Genauigkeit sei dabei aber dahingestellt. Positiv anzumerken ist, das sich beim Abgleich der zurückgelegten Strecke und dem angezeigten Wert auf der Uhr zeigt, dass Motorola den Beschleunigungssensor gut einsetzt. Die ermittelte Strecke liegt hier schon sehr nahe am tatsächlichen Wert, die Abweichung betrug in etwa 9 Prozent.
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Kategorie: Wearables
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