Motorola Moto 360 Smartwatch im Test

Rund und edel

Seite 4: Fazit

Motorola hat mit der Moto 360 eine der wohl derzeit schönsten Smartwatches auf den Markt gebracht. Die runden klaren Linien in Verbindung mit dem Edelstahlgehäuse machen die Moto 360 nicht nur zu einem weiteren Technikspielzeug, sondern auch tauglich für den Alltag oder im geschäftlichen Umfeld. Hierbei leistet sich Motorola keinen Fauxpas bei der Verarbeitung und setzt das Uhrengehäuse konsequent wertig durch. Einzig das im Lieferumfang enthaltene Wildlederarmband trübt qualitativ ein wenig, kann aber ganz einfach durch ein hübscheres und wertigeres Uhrenband ausgetauscht werden.

Technisch differenziert sich Motorola durch die Verwendung eines etwas betagten System on a Chip von der Konkurrenz. Dies ist für die Moto 360 aber kein Nachteil, denn mit Android Wear hat das Texas Instruments OMAP 3 SoC keine Probleme. Das LCD-Display sorgt für eine sehr gute Darstellung von Inhalten und in Verbindung mit dem richtigen Ziffernblatt dafür, dass die Moto 360 auf den ersten Blick nicht von einer klassischen Armbanduhr zu unterscheiden ist. Als Alleinstellungsmerkmal gegenüber allen anderen Android Wear Uhren hat Motorola der Moto 360 zudem einen Helligkeitssensor spendiert, der die Displaybeleuchtung automatisch an die Lichtverhältnisse der Umgebung anpasst. Dies zieht aber gleichzeitig einen der größten negativen Aspekte der Smartwatch mit sich, denn hierfür musste Motorola das Display am unteren Rand mit einer schwarzen Sensorleiste durchbrechen. Damit ist die Anzeige der Smartwatch nicht mehr ganz rund. Optisch verstärkt wird dies durch den Glasschliff am Rand, der hier für einen optischen Versatz sorgt und die Leiste je nach Blickwinkel noch größer wirken lässt. Derzeit noch etwas zäh ist die Moto 360 beim Erkennen der „Auf die Uhr schauen“-Bewegung um das Display zu aktivieren, auch der „aktivere“ Standby-Modus hilft hier nicht wirklich weiter.

Größter Kritikpunkt der Moto 360 ist das Betriebssystem. Android Wear ist noch nicht wirklich an runde Displays angepasst, wodurch Inhalte häufig unpassend abgeschnitten werden. Befinden sich im Randbereich etwa eine wichtige Information, bleibt diese unter Umständen für den Nutzer unsichtbar. Hier muss im Ernstfall nur ein Icon fehlen um eine Nachricht falsch zu interpretieren. Weiter ist Google in puncto Usability des Wearable-Betriebssystems noch lange nicht perfekt, wodurch die Nutzung einiger Funktionen etwas abenteuerlich werden kann. Motorola selbst hat es bei Moto Fit versäumt eine vernünftige Anpassung an das runde Display umzusetzen. Künftige Updates versprechen hier hoffentlich Besserung.

Letztendlich ist die Moto 360 nicht perfekt, dafür aber wirklich gut. Die wertige Materialwahl und Haptik lassen die Smartwatch auf jeden Fall aus der Masse herausstechen. Wenn Google und Motorola hier weiter ihre Hausaufgaben machen und entsprechende Softwareupdates herausbringen, welche auch die Usability der Uhr verbessern, hat die Moto 360 weiter großes Potential noch besser zu werden. Leben muss der Nutzer letztendlich mit dem doch nicht ganz runden Display und der zurzeit etwas trägen Erkennung der Armbewegung. Derzeit ist die Smartwatch für 249,- Euro zu haben und kein günstiges Gadget. Wer den günstigen Einstieg sucht, der kann LGs erste G Watch für 139,- Euro bekommen, verzichtet damit aber definitiv auf Stil.

positiv:
negativ:
Edle klassische OptikDisplay durchbrochen mit Sensorleiste
EdelstahlgehäuseAndroid Wear noch in den Kinderschuhen
VerarbeitungErkennung von Armbewegungen noch träge
kabelloses Laden

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Kategorie: Wearables
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