Noctua NH-D9L und NH-U9S CPU-Kühler im Test

Der österreichische Hersteller Noctua möchte mit seinen kompakten Modellen anspruchsvolle Nutzer kleinerer Gehäuse erreichen. Die Kühler sollen fast alles bieten, was meist deutlich größeren Modellen vorbehalten ist. Punkte wie beispielsweise Laufruhe, Verarbeitung und natürlich auch die Kühlleistung will der Hersteller mit den Kühlern gebührend würdigen. Wir sehen uns die Modelle NH-D9L und NH-U9S an und testen die Kühler umfassend.

NH-D9L

Auch wenn die Kühler sich bereits auf den ersten Blick stark unterscheiden weisen sie dennoch einige Gemeinsamkeiten auf. Beim Noctua NH-U9S handelt es sich um einen regulären Tower, bei welchem der Lüfter auf der Vorder- oder Rückseite der Kühllamellen befestigt werden kann. Beim D9L hingegen handelt es sich um einen Twin-Tower, bei dem der Lüfter inmitten der beiden Kühltürme angebracht wird. Die Abmessungen sind trotz unterschiedlicher Bauweise erstaunlich ähnlich. Der NH-U9S verfügt allerdings über eine zusätzliche Heatpipe und überragt den NH-D9L leicht in der Höhe. Beide Kühler sind für ihre kompakten Abmessungen jedoch keine Leichtgewichte. Die Kühler wurden mit dem gleichen Lüfter im 92-mm-Format ausgestattet und wollen vor allem Kunden im Bereich der Micro-ATX- und Mini-ITX-Systeme erreichen. Gleichzeitig sollen sie aber auch genügend Kühlleistung für nicht übertaktete Systeme oder solche mit kleineren Prozessoren bieten. Um den hohen Ansprüchen vieler Kunden entgegen zu kommen wurden beide Kühler zudem ansprechend vernickelt und verlötet. Die Logo-Prägung des Herstellers findet sich wie üblich auf der obersten Lamelle der Kühler wieder.

Der NH-D9L ist ein Doppelturm-Kühler, der insgesamt an den mächtigen NH-D15 aus gleichem Hause erinnert. Die Abmessungen des NH-D9L belaufen sich, dank mittiger Anbringung des Lüfters, auf gerade einmal 110 x 95 x 95 mm (HxBxT). Das Gewicht des Kühlkörpers liegt bei 428 Gramm. Mit montiertem Lüfter kommt der NH-D9L auf ein Gesamtgewicht von 531 Gramm. Damit dürfte der Kühler nur selten Kompatibilitätsprobleme zu gängiger Hardware und Gehäusen aufweisen. Die Gesamthöhe von nur 110 mm soll dabei volle 3U-Kompatibilität gewährleisten. Mit einem zweiten, optional erhältlichen NF-A9 Lüfter kann die Kühlleistung im Doppellüfterbetrieb zudem noch weiter verbessert werden. Zwar leiden hier natürlich die kompakten Abmessungen ein wenig, allerdings kann die Kühlleistung doch ein gutes Stück gesteigert werden. Mehr dazu im Abschnitt "Temperaturen". Die Aluminiumfinnen nehmen die Abwärme über den vernickelten und Plan geschliffenen Kupferboden auf, wobei sie von 6 mm großen Heatpipes unterstützt werden. Insgesamt vier lange Heatpipes aus Kupfer verteilen die Abwärme auf die zwei Kühltürme aus Aluminium. Der Lüfter ist im Auslieferungszustand bereits am Kühlkörper befestigt, muss allerdings für die Montage wieder entfernt werden. Dies geht jedoch gewohnt leicht von der Hand. Die Heatpipes sind zudem angenehm sauber mit den Lamellen verlötet und auch sonst ist die Verarbeitung des Kühlers auf gewohnt hohem Niveau. Ein typisches Noctua-Produkt.

NH-U9S

Der NH-U9S ist ein Kühler im klassischen Tower-Format. Die kompakte Konstruktion soll sowohl eine Steigerung der Kühlleistung als auch eine bessere Kompatibilität bieten. Die Abmessungen des NH-U9S belaufen sich, inklusive Lüfter, auf gerade einmal 125 x 95 x 95 mm (HxBxT). Das Gewicht des Kühlkörpers liegt bei 524 Gramm. Mit montierten Lüftern kommt der NH-U9S auf ein Gesamtgewicht von 618 Gramm. Dank einer Grundfläche von 95 x 95 cm soll der Kühler auf allen Intel- sowie den meisten AMD-Mainboards (auch Micro-ATX und ITX) Platz finden und dabei weder über die Speicherbänke, noch über die PCIe Steckplätze ragen. Zusammen mit der kompakten Bauhöhe von 125 mm soll der Kühler so eine ausgezeichnete Speicher-, Gehäuse- und Slot-Kompatibilität (beispielsweise PCI-E) bieten. Auch beim NH-U9S sind die Heatpipes angenehm sauber mit den Lamellen verlötet. Der 92 mm große Lüfter bekommt hier allerdings fünf Heatpipes aus Kupfer zur Seite gestellt. An der Verarbeitung haben wir auch dieses Mal nichts auszusetzen.

Lieferumfang

Bei den mitgelieferten Lüftern handelt es sich jeweils um hauseigene Modelle im 92-mm-Format. Die Lüfter sind mit der Bezeichnung NF-A9 PWM versehen und können optional auch im Handel erworben werden. Der angegebene Durchsatz der NF-A9 Lüfter beträgt 78,9 m³/h bei einer Drehzahl von 2.000 U/min. Dabei sollen die Lüfter eine Lautstärke von maximal 22,8 dB(A) erreichen. Die minimale Drehzahl liegt im Bereich von 500 U/min. Dank Pulsweitenmodulation (PWM) können die Lüfter automatisch per Mainboard geregelt werden. Sollte der beiliegende Volt-Adapter eingesetzt werden, kommen die Lüfter laut Hersteller auf eine Maximallautstärke von 16,3 dB(A) bei 1.550 U/min. Mehr dazu im Kapitel Lautstärke (Seite 5).
Die Lüfter mit laufruhigem SSO-Lagersystem werden jeweils mit zwei Klammern aus Metall am Kühler befestigt. Wahlweise kann der Anwender also auch zwei Lüfter einsetzen, wobei die Leistung der Kühler nochmals gesteigert werden kann. Die passenden Klammern für einen zweiten Lüfter liegen den Kühlern bereits bei. Beide Lüfter besitzen des Weiteren einen beigen Rahmen und sieben braune Lüfterblätter. Die Kabel wurden optisch ansprechend in Schwarz ausgeführt und zudem ummantelt. Die Lüfterblätter wurden verschiedenen Optimierungen unterzogen um so einen möglichst leisen Betrieb gewährleisten zu können.

Dem Zubehör-Paket liegt jeweils alles bei was für den Betrieb erforderlich ist. Neben dem Montagematerial finden sich noch eine große Tube hochwertige Wärmeleitpaste (NH-T1) und eine bebilderte, mehrsprachige (inkl. deutsch) Montageanleitung im Lieferumfang. Auch liegt beiden Kühlern ein Noctua Case-Badge aus Metall bei. Wie üblich bringen die Kühler aus dem Hause Noctua zusätzlich noch einen Volt-Adapter mit. Auch Gummientkoppler für die Montage der Lüfter im Gehäuse liegen bei. Gummipuffer am Rahmen sollen zudem generell Vibrationen vermeiden. Beide Kühler lassen sich auf fast allen aktuellen Sockeln montieren. Unterstützt werden die Intel Sockel 1150, 1151, 1155, 1156, 2011 und 2011(3). Das Montagekit unterstützt seitens AMD zusätzlich die Sockel AM2, AM2+, AM3, AM3+, FM1, FM2, FM2+ (Backplate erforderlich).