Die schweizerische Post (nachfolgend nur noch Post) ist national eines der bedeutendsten Unternehmen. Sie geniesst wie die ebenfalls staatliche schweizerische Bundesbahn (SBB) einen sehr guten Ruf. Kaum jemand nimmt es ihr ernsthaft übel, dass sie das Briefmonopol besitzt und daher der Wettbewerb fehlt, denn die Leistung ist gut, die Briefe kommen zuverlässig und pünktlich an. Nebst Briefen und Paketen befördert die Post auch Menschen. Omnibusse der Post, „Postautos“, fahren unrentable Routen in die entlegensten Bergregionen, was sich „service public“ nennt.
Die Post ist allerdings weitaus mehr als nur ein Transportunternehmen: Sie sichert auch die Grundversorgung im Zahlungsverkehr. An den rund 2‘500 Poststellen (gleichviele wie alle Filialen aller inländischen Banken zusammen) werden Rechnungen beglichen, Ein- und Auszahlungen abgewickelt. Obwohl sie keine Bankenlizenz hat (was sich beispielsweise darin zeigt, dass sie keine Hypothekar- und Unternehmenskredite vergeben darf), hat sich die Post immer mehr auch zu einem Finanzdienstleister entwickelt.
Die Post war mir persönlich immer sympathischer als die Grossbanken UBS, CS und die Kantonalbanken. In meinem Bild von der Post wird der kleine Mann genauso wertgeschätzt wie ein Grossunternehmer. Sie muss den „service public“ liefern und nicht denn Gewinn maximieren. Trotzdem ruhte sie sich nie auf den Lorbeeren aus und entwickelte sich weiter: Die Bankkarte der Post „Postcard“ hatte von Beginn weg die grösste Abdeckung in der Schweiz. Die Post war stets bei den neuen Techniken an vorderster Front, von Online-Banking bis zur individuell gestalteten Briefmarke „Webstamp“ (selbstverständlich für normale Briefe und nicht etwa E-Mails). Sie wirkte auf mich persönlicher, dynamischer, und moderner als andere Finanzdienstleister.
Mein Lohnkonto habe ich 1998 bei der Post eröffnet, später kam ein Depositkonto dazu und auch meine Kreditkarte stammt vom selben Unternehmen. Zahlungen wickle ich seit Jahren nur noch online über Postfinance ab, ich habe sogar eine E-Mail-Adresse bei der Post. Der Service und die Preise stimmen.
Mit der Sperrung von WikiLeaks Spendenkonto wurde mein Bild der Post zerstört. Wo ist das moderne und unabhängige Unternehmen? Lässt die Post sich neuerdings für politische Intrigen und Verschwörungen instrumentalisieren? Hat sie selbst den Eindruck, WikiLeaks sei eine kriminelle Organisation die zu unterstützen widerrechtlich wäre? Oder möchte sie einfach nur proaktiv verhindern, gegen irgend eine wirre Rechtsauslegung oder politisch vorherrschende Meinung zu verstossen und damit vor Bund oder Parlament in Ungnade zu fallen? Letzteres möchte die Post natürlich unter allen Umständen verhindern, denn schliesslich bittet sie seit Jahren um eine Bankenlizenz, die damit sicherlich in weitere Ferne rücken würde.
Welcher der Gründe auch zutreffend sein mag, ich könnte mich nicht länger mit diesem Unternehmen identifizieren. Ich überlege mir nun ernsthaft, mich schmerzlich von meinem Postkonto zu trennen. Vielleicht wechsle ich zur Raiffeisen.
Die Post ist allerdings weitaus mehr als nur ein Transportunternehmen: Sie sichert auch die Grundversorgung im Zahlungsverkehr. An den rund 2‘500 Poststellen (gleichviele wie alle Filialen aller inländischen Banken zusammen) werden Rechnungen beglichen, Ein- und Auszahlungen abgewickelt. Obwohl sie keine Bankenlizenz hat (was sich beispielsweise darin zeigt, dass sie keine Hypothekar- und Unternehmenskredite vergeben darf), hat sich die Post immer mehr auch zu einem Finanzdienstleister entwickelt.
Die Post war mir persönlich immer sympathischer als die Grossbanken UBS, CS und die Kantonalbanken. In meinem Bild von der Post wird der kleine Mann genauso wertgeschätzt wie ein Grossunternehmer. Sie muss den „service public“ liefern und nicht denn Gewinn maximieren. Trotzdem ruhte sie sich nie auf den Lorbeeren aus und entwickelte sich weiter: Die Bankkarte der Post „Postcard“ hatte von Beginn weg die grösste Abdeckung in der Schweiz. Die Post war stets bei den neuen Techniken an vorderster Front, von Online-Banking bis zur individuell gestalteten Briefmarke „Webstamp“ (selbstverständlich für normale Briefe und nicht etwa E-Mails). Sie wirkte auf mich persönlicher, dynamischer, und moderner als andere Finanzdienstleister.
Mein Lohnkonto habe ich 1998 bei der Post eröffnet, später kam ein Depositkonto dazu und auch meine Kreditkarte stammt vom selben Unternehmen. Zahlungen wickle ich seit Jahren nur noch online über Postfinance ab, ich habe sogar eine E-Mail-Adresse bei der Post. Der Service und die Preise stimmen.
Mit der Sperrung von WikiLeaks Spendenkonto wurde mein Bild der Post zerstört. Wo ist das moderne und unabhängige Unternehmen? Lässt die Post sich neuerdings für politische Intrigen und Verschwörungen instrumentalisieren? Hat sie selbst den Eindruck, WikiLeaks sei eine kriminelle Organisation die zu unterstützen widerrechtlich wäre? Oder möchte sie einfach nur proaktiv verhindern, gegen irgend eine wirre Rechtsauslegung oder politisch vorherrschende Meinung zu verstossen und damit vor Bund oder Parlament in Ungnade zu fallen? Letzteres möchte die Post natürlich unter allen Umständen verhindern, denn schliesslich bittet sie seit Jahren um eine Bankenlizenz, die damit sicherlich in weitere Ferne rücken würde.
Welcher der Gründe auch zutreffend sein mag, ich könnte mich nicht länger mit diesem Unternehmen identifizieren. Ich überlege mir nun ernsthaft, mich schmerzlich von meinem Postkonto zu trennen. Vielleicht wechsle ich zur Raiffeisen.