Firmen prüfen Bewerber im Internet

Viele deutsche Unternehmen recherchieren ihre Bewerber im Internet.

Vor der Einladung zum Vorstellungsgespräch checken viele Firmen ihre Bewerber im Internet auf Herz und Nieren. Dort werden gezielt Informationen über persönliche Vorlieben, Hobbys und Meinungsäußerungen gesucht. Das kann für den Bewerber Segen und Fluch sein. Soziales Engagement kann hier zum Beispiel einen Vorteil gegenüber Bewerbern bringen, deren letzte Party-Nacht im Internet zu finden ist.

Laut einer Studie des Institut für Markt- und Politikforschung (kurz Dimap), recherchieren rund 28 Prozent der befragten Unternehmen gezielt nach Informationen über Bewerber im Internet. Rund 36 Prozent dieser Firmen bevorzugt für die Recherche soziale Netzwerke wie Facebook, Wer kennt wen oder Karriereportale wie Xing um mehr über Bewerber zu erfahren. 20 Prozent tun dies dabei regelmäßig bis gelegentlich, 16 Prozent der Firmen eher selten. Rund ein Viertel der Unternehmen sagte dabei, dass es wegen Informationen aus dem Internet erst gar nicht zu einem Vorstellungsgespräch gekommen sei. 76 Prozent der Arbeitgeber sehen es zum Beispiel nicht gerne wenn sich Bewerber abfällig über ihre Jobsituation im Internet äußern. Auch andere persönliche Inhalte wie Party-Fotos können sich negativ für den Bewerber auswirken, 43 Prozent der Firmen halten das für unangebracht.

Die Verbraucherministerin Ilse Aigner (CSU), welche auch die Studie in Auftrag gegeben hat, empfiehlt den Bewerbern umsichtig mit persönlichen Daten im Internet umzugehen und auch genau abzuwägen, welche Informationen bedenkenlos online gestellt werden können.

Es ist wichtig genau zu kontrollieren wer zum Beispiel das eigene Facebook-Profil in welchem Umfang sehen darf. Durch das privatisieren einzelner Bereiche können Bewerber einer solchen Recherche entgegenwirken und Fotos, Texte und andere Private Daten nur für bestimmte Personengruppen freischalten oder unter einem Pseudonym veröffentlichen. Im allgemeinen sollte man also äußerst vorsichtig mit der Veröffentlichung von privaten Daten im Internet umgehen, da diese nicht nur für Firmen interessant sind, sondern auch Betrüger und andere unangenehme Personengruppen aufmerksam machen können.


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Kategorie: Wirtschaft/Politik
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