AMD Ryzen 7 1700X Prozessor im Test

Aus dem Stand an die Spitze?

Seite 9: Fazit

Der Ryzen 7 1700X konnte insbesondere in den Anwendungsbenchmarks überzeugen. Gerade bei gut parallelisierten Anwendungen kann man sich an die Spitze setzen oder muss sich lediglich den Konkurrenzmodellen mit mehr Kernen geschlagen geben, zum Beispiel bei der Kodierung eines Filmes mit x265 oder auch Handbrake. So etwa bei der Kodierung von Videodateien oder auch der Kompression, hier sticht zwar WinRAR negativ hervor, dies mag an dieser Stelle aber auch an fehlender Optimierung liegen.

Doch auch die Single-Thread Performance zeigt sich in einem konkurrenzfähigen Bereich und man liegt auf einer Höhe mit zumindest der letzten Generation des Mitbewerbers, etwa bei dem Cinema 4D Benchmark Cinebench oder dem Raytracing Programm POV-Ray. Hier konnte das Versprechen deutlich schneller als der Vorgänger zu sein auch belegt werden.

Ein Wermutstropfen zeigt sich dagegen bei der Spieleperformance. Hierbei kann gerade in den niedrigeren Auflösungen, wenn die GPU nicht der Flaschenhals ist, ähnlich gute Frameraten erzielen, wie die konkurrierenden Produkte. Die Frameraten fallen dabei aber keineswegs auf ein unspielbares Niveau. Zudem egalisiert sich der Abstand bei Verwendung höherer Auflösungen oder Qualitätseinstellungen. Dass man in den Spielen die gute Single- und Multi-Thread Performance nicht ausreizen kann, mag sicher auch an einer fehlenden Optimierung seitens der Entwicklerstudios liegen. Dies stellt auch die Meinung von AMD dar, so zumindest laut einem Beitrag auf Reddit.

Insgesamt kann uns der Ryzen 7 1700X überzeugen und empfiehlt sich insbesondere für den Einsatz bei parallelisierten Anwendungen, bleibt aber bei Single-Thread Anwendungen nicht weit zurück. Trotz der hohen Performance zeigt sich der Stromverbrauch nicht in einem exorbitant hohen Bereich, sondern weiß mit relativ niedrigeren Werten zu gefallen. Man bleibt dabei unter den Werten der Konkurrenzmodelle mit acht Kernen, bindet im Gegensatz den Speicher aber auch nur über zwei statt vier Kanäle an.

Die Speicheranbindung zeigt sich dabei auch noch als Opfer von Kinderkrankheiten. So will der Speicher sorgsam ausgewählt werden, damit der Rechner überhaupt startet. An dieser Stelle erwarten wir in naher Zukunft jedoch deutliche Verbesserungen etwa durch Firmware-Updates der Mainboards. Beim Kauf sollte dennoch auf Kompatibilität geachtet oder ein etwaiger Umtausch mit dem Händler vereinbart werden.

Mit der hohen Performance bei gutem Stromverbrauch der Ryzen 7 Modelle hat AMD endlich wieder frischen Wind in den Prozessormarkt gebracht und bietet Anwenden damit auch im Highend Bereich die Wahl zwischen mehreren Herstellern. Modelle für den Performance- und Low-End Bereich werden im Laufe des Jahres erwartet.