Test: Stereo Soundsystem Teufel Boomster

Flexibler Klangkünstler

Stereo Soundsystem Teufel Boomster

Mobile Soundsysteme erfreuen sich auch gegenwärtig großer Beliebtheit. Dies ist nicht wirklich verwunderlich, denn solche netzunabhängigen Systeme sind sehr flexibel einsetzbar und bieten meist guten Sound bei kompakten Abmessungen. Folgerichtig hat Teufel den erfolgsverwöhnten Boomster überarbeitet und die zweite Generation neben Bluetooth und FM-Radio auch mit Digitalradio DAB+ ausgestattet.

Der Boomster

Der schnörkellos gestylte und mit zeitgemäßer Technologie ausgestattete Boomster wendet sich nicht nur an junge oder jung gebliebene Musikfreunde, die auch dort einen guten Sound mit ordentlich „Dampf“ lieben, wo kein Stromnetz zur Verfügung steht.

Der Boomster lässt sich nämlich durchaus auch als Ersatz für die kleine Stereoanlage im Haus oder in der Wohnung vorstellen oder könnte als flexibler Klangkünstler für Küche, Arbeitszimmer oder Werkstatt eingesetzt werden. Sogar unter dem dünn tönenden Flach-Fernseher wäre das mobile Soundsystem eine klangstarke Option, die Kinofeeling ins Wohnzimmer bringt.

Gestaltung und Ausstattung

Mit den kompakten Maßen von 37x18x15 cm (LxHxT) und einem Gewicht von gut 3 kg erreicht der Boomster einen durchaus hohen Mobilitätsfaktor. Das ausgesprochen stabile Kunststoffgehäuse mit eingelassenem Metallgriff und abdeckbaren Anschlussbuchsen präsentiert sich mit einer sehr guten Verarbeitung und ausgezeichneter Standfestigkeit. Wenn auch die Anschlussbuchsen durch Gummiabdeckungen geschützt sind, besitzt das Gehäuse aber trotzdem keinen zertifizierten Spritzwasserschutz.


Die Boomster-Rückseite mit Akku-/ Batteriefach und den verschlossenen Anschlussbuchsen

Teufel bietet zum Boomster optional die Fernbedienung „Puck-Control“ an, welche tatsächlich die Größe und Form eines Eishockey-Pucks hat und wesentliche Grundfunktionen steuern kann. Auch der „Puck“ ist sehr solide verarbeitet und trägt eine Gummierung auf der Unterseite, welche ihn rutschfest bedienbar macht. Der anfangs etwas unangenehme Geruch des „Pucks“ verflog im Test nach einigen Tagen der luftigen Aufbewahrung fast vollständig.


Mit der Fernbedienung "Puck-Control" können die wesentlichen Grundfunktionen gesteuert werden

Wie alle aktiven Teufel Lautsprechersysteme lässt sich auch der Boomster mit einem Gerät aus der Amazon Echo Serie erweitern, wodurch "Alexa"- Sprachsteuerung möglich wird.

Der Boomster verfügt über ein FM-RDS-Radio mit Stationstasten und Autosuchfunktion, dem modernen Digitalradio DAB+ und Bluetooth der Version 4.0 mit apt-X Codec sowie komfortabler NFC-Kopplung. Über die rückseitige 3,5mm Klinkenbuchse können analoge Musiksignale kabelgebunden eingespeist werden. Damit der Musikquelle bei der Gartenparty nicht die Luft ausgeht, sorgt ein USB-Ladeausgang für das Auffüllen des Smartphone-Akkus. Letztlich ermöglicht die integrierte Freisprecheinrichtung sogar komfortables Telefonieren im ganzen Raum.

Teufel setzt auch beim neuen Boomster auf ein Dreiwege-Lautsprechersystem in Bassreflextechnik, welches durch jeweils zwei Hochtöner und zwei Mitteltöner gebildet wird. Diese verbergen sich dezent links und rechts hinter der Gitter-Abdeckung. Ein 90 mm Downfire-Tieftöner strahlt zum Boden hin ab und sorgt für eine beachtlich Basswiedergabe bis hinab in den 50 Hz-Bereich. Erfreulich, dass sich der Sub-Pegel sehr klangwirksam von -6dB bis +6dB verändern lässt.


Perfekt gelöst: Die Lautsprecheranordnung im Boomster

Bei Bedarf stellen die drei Kanäle des Class D-Verstärkers den Lautsprechern eine elektrische Gesamtleistung von 38 Watt (RMS) zur Verfügung. Für ein tragbares System geradezu gewaltig. Abhängig vom Wirkungsgrad der Lautsprecher liegen damit verzerrungsfreie Lautstärken mit Party-Pegeln im Bereich des Möglichen. Im Klangtest stellte der Boomster dann auch seine Pegel-Kompetenz eindrucksvoll unter Beweis.

Damit mobiler Sound mit gehobenen Lautstärken über Stunden genossen werden kann, muss ein leistungsfähiges Energiekonzept für die Ausdauer sorgen. Diese mobile Energie wird beim Boomster über den mitgelieferten 4,4 Ah-Lithium-Ionen Akku oder alternativ durch acht AA-Batterien bereitgestellt, die anstelle des Akkus in das rückseitige Batteriefach eingelegt werden.

Der Boomster lässt Akku- oder Batteriebetrieb zu

Im Test hielt der Boomster bei Akkubetrieb und gehobener Lautstärke etwa 9 Stunden durch und war in nicht ganz 3 Stunden von dem externen Ladegerät, welches auch den Netzbetrieb sicherstellt, wieder vollständig aufgeladen. Mit einem Satz leistungsfähiger Batterien hält der Boomster dann weitere 6 Stunden durch.

Handling und Funktionssicherheit

Der Boomster lässt sich sehr einfach und intuitiv bedienen. Bevor das Gerät Befehle entgegennehmen kann, muss der Einschaltknopf für die Stromversorgung auf der Rückseite betätigt werden. Damit ist der Standbybetrieb aktiviert. Alles Weitere wie Ein/Aus, Eingangs-Wahl, Sendersuche oder Lautstärke wird über die eindeutig beschrifteten Tastenfelder auf der Geräteoberseite veranlasst. Die Empfindlichkeit der Felder ist gut gewählt, sodass eine deutliche Berührung zur Aktivierung der jeweiligen Funktion ausreicht.

Klar beschriftet: Das rechte Tastenfeld

Eine hinter der Lochrasterfront platzierte, rot leuchtende LED-Anzeige informiert den User über die jeweilige Aktivität des Boomster.

Um die mobile Energieversorgung nicht dauerhaft zu belasten hat Teufel darauf verzichtet, die Symbole der Tastenfelder zu beleuchten. In dunkler Umgebung schaut man also am besten direkt auf die frontale LED-Anzeige, um die getätigten Einstellungen zu kontrollieren.

Die rote LED-Anzeige hinter dem Schutzgitter gibt Aufschluss über die aktivierten Funktionen

Mit dem pfiffig designten Fernbedienungs-Puck erhält der Bedienungskomfort dann geradezu Ritual-charakter. Mit dem seitlichen, bündig eingelassenem Tast-Kontakt werden die Quellen gewählt und ein Dreh der oberen Abdeckung ändert den Lautstärkepegel. Letzteres quittiert der Puck durch dezent rotes Aufleuchten des darunter liegenden Anzeigeringes. Weiterhin genügt ein Druck auf das Teufel-Symbol, um den Boomster in den Standby-Betrieb zu schicken oder ihn (nur bei Netzbetrieb) wieder daraus zu erwecken. Die ansonsten tadellose Bedienungsanleitung beschreibt Letzteres allerdings nicht ganz korrekt.

Mit der "Puck-Control"- Fernbedienung ist die Boomster-Steuerung eine wahre Freude

An der Funktionalität des Soundsystems gibt es keinerlei Abstriche. Von den Steckverbindungen über die Tatenfunktionen bis zur Sendersuche- alles arbeitete im Test einwandfrei.

Sound-Check

Es ist schon erstaunlich, was das relativ kompakte Soundsystem an Klangvolumen abliefert. Getragen von einem satten, sauber strukturierten Bassfundament zeigt sich das Klangbild unverfärbt natürlich und beeindruckend dynamisch. Gesangsstimmen verleiht der Boomster Körper und Kraft.
Radiohörer dürfen sich sowohl bei FM wie auch bei DAB+ auf eine sehr gute Sprachverständlichkeit freuen, die auch beim Aufpeppen des Fernsehtones von großem Wert ist. Eine räumliche Stereo-Bühne wird durch die eng stehenden Lautsprecher verständlicherweise aber nur ansatzweise abgebildet.

Die für ein mobiles Soundsystem fast schon perfekte Klangvorstellung des Boomsters wird lediglich durch die tendenziell „freche“ Höhenwiedergabe getrübt, welche tonale Unsauberkeiten des Quellmaterials oder Stimm-Zischeln vor allem bei höheren Lautstärken etwas zu vehement darstellt. Leicht seitlich vom Lautsprecher und außerhalb des Nahfeldes ist dies aber kaum noch der Rede wert.
Die klangliche Performance liegt bei allen Eingangsquellen etwa auf gleicher Höhe. Trotzdem hat der Kabeleingang durch seine ausgewogenere Spielart leichte klangliche Vorteile gegenüber Bluetooth. Dies wird aber erst bei hochwertigen Musikfiles deutlich.

Sehr gut gefiel uns auch der UKW-Klang. Hier demonstrierte der Booomster beeindruckend, was man mit moderner Technik aus dem guten alten Dampfradio herauszuholen vermag. Als glasklar und sehr transparent outete sich dann der DAB+ Empfang, wenngleich bei einigen Sendern die oben beschriebene Zischelneigung recht deutlich hervortrat.

Auch oberhalb von Zimmerlautstärken bleibt der Boomster-Sound souverän und kontrolliert, wodurch er seine Eignung als Lautsprecher für kleinere Events deutlich unter Beweis stellt.

Fazit

Die zweite Boomster-Generation überzeugt auf der ganzen Linie. Das sehr stabile und robuste Kunststoffgehäuse mit Aluminium-Elementen wie Lochrasterfront und Tragegriff ist ausgesprochen standfest und tadellos verarbeitet. Abgesehen vom fehlenden Spritzwasserschutz erweist sich das mobile Soundsystem als weitgehend outdoorfähig.
Auch die Ausstattung des neuen Boomster kann sich sehen lassen. Hervorzuheben sind hierbei das DAB+ Radio und Bluetooth mit 4.0 apt-X Codec sowie die aufwändige Lautsprecherbestückung des Dreiwegsystems, welche von Class D-Endstufen mit beachtlichen 38 Watt RMS-Gesamtleistung befeuert werden.

Das durchdachte Konzept der mobilen Energieversorgung fand ebenfalls die volle Zustimmung der Tester. Der Boomster kann mit dem beigefügten Akku oder alternativ mit acht AA-Batterien betrieben werden, was ihm eine netzunabhängige Gesamtspielzeit von etwa 15 Stunden bei gehobener Lautstärke ermöglicht.
Die Bedienung am Gerät gibt dem User keine Rätsel auf und wird durch die große LED-Anzeige hinter der Lochrasterfront elegant unterstützt. Für etwa 38 Euro erhält man die pfiffig gestaltete „Puck-Control“-Fernbedienung, welche nicht nur den Bedienungskomfort erheblich steigert, sondern darüber hinaus auch für mehr Flexibilität beim häuslichen Einsatz sorgt .

Durch seinen ausgezeichneten Klang, der durch einen hervorragenden Bass, ein hohes Maß an Natürlichkeit und einer sehr deutlichen Stimmwiedergabe gekennzeichnet ist, stellt der Boomster auch für den anspruchsvollen häuslichen Einsatz eine ernstzunehmende Option dar. Wenngleich bei höheren Lautstärken die Höhen im Nahfeld etwas überpointiert erscheinen, sind verzerrungsfreie Pegel weit über Zimmerlautstärke kein Problem für den Boomster.

Das teuflisch gute Soundsystem ist über den Direktvertrieb aktuell für 295 Euro (plus 38 Euro für die Fernbedienung) zu haben und stellt aus unsrer Sicht eine überaus interessante Kaufoption dar.

Hinweise zur Bewertung

Die Bewertung steht in Relation zum Kaufpreis des Systems.
Die Klangbewertung basiert auf eine optimale Aufstellung der Lautsprecher bei deaktiviertem Equalizer des Quellgerätes und angepasster Bass-Einstellung. Sie ist am Durchschnitt aller Eingänge orientiert.

Einzel-Bewertung

Ausführung und Verarbeitung10 von 10 Punkten
Ausstattung9 von 10 Punkten
Handling (einschl. Fernbedienung)9 von 10 Punkten
Funktionssicherheit10 von 10 Punkten
Bass-Performance10 von 10 Punkten
Tonale Ausgewogenheit (Natürlichkeit)10 von 10 Punkten
Dynamik10 von 10 Punkten
Gesangsstimmen und Sprache9 von 10 Punkten
Hochtonqualität8 von 10 Punkten
Maximale (unverzerrte) Lautstärke10 von 10 Punkten

Gesamtbewertung: 95 von 100 Punkten

Note: 1,0

Testurteil: sehr gut

Bewertungs-Schlüssel

Punkte: 100 - 91Note: 0,6 - 1,4 Testurteil: sehr gut
Punkte: 90 - 80Note: 1,6 - 2,4 Testurteil: gut
Punkte: 79 - 67Note: 2,6 - 3,4 Testurteil: zufriedenstellend
Punkte: 66 - 50Note: 3,6 - 4,4 Testurteil: mäßig
Punkte: 49 - 0Note: 4,6 - 6,0 Testurteil: unzureichend
Meinung des Autors
Gerd Büsse