Test: High End Aktiv-Kompaktbox ABACUS Mirra 15

Eine kleine Sensation

Aktive High End- Kompaktbox ABACUS Mirra 15

ABACUS electronics ist immer für eine Überraschung gut. Nachdem mit der Mirra 14 ein bezahlbarer Top-Lautsprecher für Studio-Anwendungen geschaffen wurde, weckten die herausragenden Klangeigenschaften des kompakten Aktivlautsprechers auch in der High End-Szene schnell Interesse.

Der Haken bestand jedoch in der Tatsache, dass die klanglichen Eigenschaften der Mirra 14 auf eine liegende Position der Box optimiert waren. Bei aller Liebe zum Hobby stießen viele Mirra-Fans durch Form und Aufstellungsart des Lautsprechers hier an ihre Akzeptanzgrenzen ABACUS reagierte prompt.

Die Mirra 14 wurde wohnzimmertauglich verändert und für die neue Ausrichtung modifiziert. So trägt sie die Chassis nun streng mittig, steht hochkant und hört auf den Namen Mirra 15. ABACUS bietet die gut 50 cm hohe und etwa 14 kg schwere Mirra 15 über den Eigenvertrieb oder über ausgewählte Fachhändler in den Lackfarben "Verkehrsweiß" und "Schwarzgrau" an.


Durchdachtes Konzept

Die Mirra 15 ist eine stattliche, dennoch kompakte Dreiwege-Box, die wie bei ABACUS üblich, voll aktiv ausgelegt ist. Die Chassis-Bestückung stammt vom renommierten chinesischen Hersteller Wavecor und beginnt mit einem 30 mm Kalottenhochtöner, welcher in einer Vertiefung liegt und somit leichten Waveguide-Charakter besitzt.

Der Hochtöner mit Gewebekalotte und angedeutetem Waveguide

Hierdurch werden die gefürchteten Frequenzgang-Sprünge der horizontalen Hochton-Abstrahlung unter Kontrolle gebracht. Der gewählte Hochtöner deckt in der Box den Frequenzbereich bis hinunter zu bemerkenswert niedrigen 1250 Hz ab, was für das Klangkonzept der Mirra entscheidend wichtig ist.

Der 10 cm Langhub-Tiefmitteltöner wurde mit einer Membran aus Papier-Glasfaserverbund und einem Gusskorb ausgerüstet und konnte bereits in der Cortex- oder in der Trifon-Serie seine Qualitäten eindrucksvoll unter Beweis stellen. Er darf in seiner Komfortzone von den genannten 1250 Hz bis hinunter zum Oberbass von 200 Hz spielen und überlässt damit dem Basslautsprecher nur das absolute Tieftonfeld.

Der Mitteltöner bearbeitet den Frequenzbereich von 200 Hz bis 1250 Hz

Für den Bass-/Tiefbassbereich setzt ABACUS auf ein 20 cm-Chassis, wie es in der großen Trifon 5x verbaut ist. Hervorstechendes Merkmal dieses Tieftöners ist die besonders leichte Papier/Glasfasermembran, wodurch das Chassis in geschlossenen Gehäusen sehr niedrige Grenzfrequenzen bei hohen Pegeln zu realisieren kann.
In der Mirra bekommt der Tieftöner von der internen DSP-Weiche den Frequenzbereich von 16 Hz bis 200 Hz zugewiesen, wodurch er ähnlich wie ein Subwoofer agieren kann.

Der Tieftöner spielt quasi als Subwoofer von 200 Hz abwärts


Jeder der genannten Treiber wird von den hauseigenen Dolifet-Endstufen angetrieben. Diese innovative, überragende Verstärkertechnik lässt sich durch den enorm hohen Wirkungsgrad auf kleinem Raum integrieren und bietet durch den unglaublich geringen Ausgangswiderstand der Verstärkerstufen beste Voraussetzungen für einen superben Klang.
Um den hohen Leistungsbedarf des Tieftöners zu decken, wird dieser von zwei Dolifet-Endstufen angetrieben, die in einer sog. Brückenschaltung agieren und sich damit die Leistungsversorgung des Tieftonlautsprechers teilen. Die Verwendung der in Aktivboxen üblichen, oft zweifelhaft klingenden Schaltendstufen (Class D) hat ABACUS deshalb nicht nötig.

Ein Blick ins Innere der Schwesterbox Mirra 14,
die technisch weitgehend identisch mit der Mirra 15 ist

Signalverarbeitung in Höchstform

Wie in den meisten modernen Aktivboxen werden wesentliche Funktionen der Box von einem DSP (Digital Signal Prozessor) übernommen. Dieser programmierbare Baustein in Chip-Form übernimmt bei der Mirra unter anderem die Zuordnung der entsprechenden Frequenzbereiche für die drei Treiber (aktive Frequenzweiche) oder sorgt für eine Glättung des Amplituden-Frequenzganges.

Der in der Mirra verbaute DSP-Chip beinhaltet weiterhin hochwertige Konverter für die notwendige Analog- Digitalwandlung des Eingangssignals sowie die Wandlung des verarbeiteten Digitalsignals in ein analoges Ausgangssignal, welches dann gesplittet den einzelnen Verstärkerstufen der Chassis zugeführt wird. Gleiche Taktung der Arbeitsbereiche und kurze Signalwege versprechen hier ein hohes Maß an Betriebssicherheit und Präzision.

Sauber aufgebaut: Die Steuereinheit beheimatet links die Endstufen, rechts das Linear-Netzteil mit üppigem Ringkern-Trafo und in der Mitte die DSP-Platine (grün)

Über eine externe Schnittstelle an der Boxenrückseite hat der spezialisierte User die Möglichkeit, auf den DSP zuzugreifen, um z.B. den Frequenzgang des Lautsprechers an die akustischen Raumverhältnisse anzupassen. ABACUS bietet dazu auf Nachfrage konkrete Hilfen an.

Wie bei allen ABACUS-Aktivboxen nimmt auch die Mirra 15 das Einganssignal analog entgegen. Abweichend von anderen Herstellern hochwertiger Aktivlautsprecher gibt es keine digitalen Eingänge. Es muss also doppelt gewandelt werden (A/D - D/A). Man könnte also meinen, dies sei zu aufwendig und stärker verlustbehaftet. Nach Auffassung und langjähriger Erfahrung der ABACUS-Entwickler ist jedoch das Gegenteil der Fall.
Man setzt also auch bei der Mirra 15 bewusst auf die Variante der doppelten Wandlung als Arbeitsprinzip und begründet dies des Weiteren mit Preis- Leistungsvorteilen und besserer Flexibilität.

Für den User ergibt sich bei dieser Lösung eine sehr einfache Anschlussweise (neben der 230V-Versorgung nur eine Signal-Strippe vom Quellgerät oder Vorverstärker zu jeder Box) und nervige Kopplungs- oder Zuordnungsroutinen entfallen. Alle Einstellungen (einschl. Grundpegel) nimmt man mit Hilfe der Regler auf der Rückseite jeder Box einzeln vor. Eine Fernbedienung hierfür gibt es allerdings nicht.

Solide Gestaltung, praxisgerechte Ausstattung und Top-Verarbeitung

Wir stellen einfach mal ganz frech die Vermutung in den Raum, dass die Mirra 15 wohl keinen Designerpreis gewinnen wird. Diesen Anspruch haben ihr die Entwickler aber auch gar nicht mitgegeben. Einerseits folgt hier die kastenförmige Form des Lautsprechers strikt der Funktion und andererseits ist der typische ABACUS- Kunde an klangliche Spitzenleistungen zu vertretbaren Preisen orientiert.

Obwohl nicht unbedingt der Hingucker, macht die Mirra 15 auf einem stabilen, formschönen Ständer durchaus eine gute Figur. Dazu trägt die ausgesprochen gute Verarbeitung und das unempfindliche, aber sehr ansehnliche Oberflächenfinish entscheidend bei.

Die Mirra 15 macht auf Stands eine gute Figur


Die einzelnen Chassis wie auch die Steuereinheit auf der Boxenrückseite sind passgenau eingelassen und bilden mit dem Gehäuse eine harmonische Einheit.

Etwas arg dürftig sind allerdings die “Gummifüße“ geraten, auf denen die ca. 14 Kilogramm schwere Mirra 15 ruht. Diese Füßchen bestehen aus etwa 3 mm dünnem Gummi mit einem Durchmesser von gut einem Zentimeter und sind in der Nähe der Bodenecken angeklebt. Gewinde-Inserts zur Aufnahme von Spikes oder Absorbern sucht man vergeblich.

Dünne Gummifüßchen tragen das Mirra-Gewicht

Für den Signaleingang stehen unten eine RCA (Cinch) und eine XLR- Buchse zur Verfügung. Mit Mit dem Schalter „Power Mode Switch“, wird die Stand-by Automatik aktiviert. Unter dem Hauptschalter (Main Switch) zeigt sich die Schnittstelle zur Programmierung des Signalprozessors (I2C).

Das alles ist in bester Industriequalität ausgeführt. Mit Ausnahme der etwas billig wirkenden Drehknöpfe hinterlassen alle Bedienungselemente einen soliden Eindruck.

Die Steuereinheit auf der Boxenrückseite trägt sämliche Bedienungselemente

Eine Frontabdeckung zum Schutz der empfindlichen Lautsprechermembranen hat ABACUS leider nicht vorgesehen. Schade, denn ein Lautsprecher für den Heimgebrauch wird schnell einmal angestoßen.

Handling mit Licht und Schatten

Entsprechend der Gene wird das ABACUS-Boxenpaar rein analog z.B. von einem Vorverstärker oder einem Audioplayer angesteuert. Über je eine Cinch- oder XLR-Buchse nehmen die Boxen das Musiksignal für den linken, bzw. den rechten Stereokanal entgegen.
Mit den oben beschriebenen Reglern des Bedienungsfeldes lassen sich Lautstärke-Pegel, Höhenabsenkung, Basslautstärke und Basstiefe einstellen. Somit kann die Wiedergabe an die akustischen Verhältnisse des Hörraums und an den Aufstellungsort der Boxen individuell angepasst werden. Regelbereich und Wirksamkeit der Regler sind von ABACUS praxisgerecht konzipiert worden, sodass im Test eine perfekte Klanganpassung an die gegebenen Raumverhältnisse möglich wurde.

Die Regler sind allerdings direkt unter den hervorstehenden Kühlrippen der Steuereinheit platziert, was die Sicht auf die einzelnen Scalen von oben erschwert.
Ärgerlich auch, dass die Positions-Markierungen an den Drehknöpfen nicht farblich vom Schwarz der Knöpfe abgesetzt wurden.
Die Einstellarbeit gestaltet sich also nicht gerade komfortabel. Alle anderen Bedienungselemente sind jedoch perfekt platziert und gut gekennzeichnet.

Nur teilweise zu erkennen: Die Regler-Scalen von oben

Die Firma ABACUS stellt zwar auf ihrer Website eine ausführliche, sehr gut informierende Produktbeschreibung für die Mirra 14 zu Verfügung, eine konkrete Bedienungsanleitung, die z.B. das Vorgehen bei der Bassanpassung beschreibt, sucht man allerdings vergeblich.
ABACUS verspricht jedoch, dass ein entsprechendes Manual in Kürze auf der Website erscheinen wird.

Hervorragende Daten und Messwerte

Da die Mirra 15 in abgewandelter Gehäuseform in etwa der Mirra 14 entspricht, sind die klangrelevanten elektroakustischen Eigenschaften beider Boxen weitgehend gleich. Die RMS-Leistung von 120 Watt erscheint auf den ersten Blick nicht wirklich viel für eine Aktivbox dieser Größe. Die außergewöhnlich hohe Leistungsausbeute der Verstärkermodule bringt damit aber alle eingebauten Chassis locker an die Maximalpegel.
Im Leerlauf, also ohne Signal, gönnt sich jede Box satte 18 Watt Leistungsaufnahme. Man ist also gut beraten, die Stand-by Automatik zu aktivieren.
Stehen die Klangregler in ihrer Grundposition, präsentiert sich der Pegel-Frequenzgang „auf Achse“ vom 20 Hz -Tiefbass bis hinauf zu den höchsten Höhen um die 20 kHz linealglatt.

Auf "Achse" linealglatt: Der SPL-Frequenzgang

Mit etwas Pegelabfall werden von der Mirra sogar Töne knapp oberhalb der Wahrnehmungsgrenze von 16 Hz wiedergegeben. Dies ist sonst nur stattlichen Subwoofern oder großen Standboxen möglich. Klar, dass der Laustärkepegel bei voller Sub-Bass Einstellung begrenzt ist. Hier ist halt kein 1000 Watt Woofer am Werke. Wird die untere Grenzfrequenz am entsprechenden Regler jedoch etwas nach oben korrigiert, sind Brachialpegel abrufbar.

Die von uns gemessene Eingangsimpedanz von 10 kOhm gibt sich absolut praxisgerecht. Damit ist eine problemlose Anpassung an zeitgemäße Signalquellen-Ausgänge vorgezeichnet.

Aufstellen und Einrichten

Die Mirra 15 zeigte sich in unserem Test erfreulicherweise nicht besonders aufstellungskritisch. So kann sie durchaus auf einem Sideboard in Rückwandnähe platziert werden. Optimale Klangergebnisse erzielten wir jedoch bei einer freien Aufstellung auf Stands mit etwa 40 cm Abstand zur rückwärtigen Wand und mindestens 80 cm zu jeder Seitenwand.
Eine Distanz von etwa drei Metern zu jeder Box mit leicht vom Hörplatz ausgewinkelter Abstrahlrichtung erwies sich darüber hinaus als optimal.

Bei Auslieferung stehen die Klangregler beider Boxen in der jeweiligen Grundstellung (Input, Treble und Bass Pad = 0 dB, Bass Roll-off = 16 Hz. Bei dieser Einstellung wurden wir in unserem 40 qm großen, normal bedämpften Hörraum allerdings vom Bass förmlich erschlagen.
Die Reduzierung des Basspegels auf -6dB mit anschließender Erhöhung der unteren Grenzfrequenz auf 28 Hz erbrachte nach einigen Versuchsreihen schließlich das erhofft ausgewogene Klangbild. Eine leichte Absenkung der Höhen auf -1 dB stellte alle Tester*innen dann vollständig zufrieden.
Mit diesen Einstellungen deutete die Mirra 15 nun an, zu welchen immensen Klangleistungen sie im Stande ist.

Die Regler in Arbeitseinstellung


Traumhafter Klang

Die Mirra 15 macht schon nach den ersten Takten keinen Hehl daraus, dass ihre Gene im Profibereich liegen. Die Wiedergabe hängt gnadenlos direkt am Signal und leuchtet jede Aufnahme bis ins letzte Detail aus. Also ein Analytikmonster aus dem Studiobereich?
Mitnichten! Der kompakten ABACUS gelingt es bei aller Präzision, den audiophilen Inhalt eines jeden Stückes in den Focus zu rücken und ihn gebührend zu betonen.
Ausschlaggebend hierfür ist ein perfekt auflösender, nie nervender Hochtonbereich, der nahtlos Anschluss an überaus neutrale, prägnante Mitten findet und von einem stabilen, tiefreichenden Bassfundament getragen wird.

Das Klangbild wirkt erwachsen, souverän und trägt eine kraftvolle, aber gleichzeitig lebendige Note. Die Mirra lässt uns im Jazz-Stück „The Ray Brown Trio: Exactly Like You“ beispielhaft tief in die Aufnahme hineinhören und begeistert durch eine geradezu phantastische Raumabbildung, welche schon fast 3D- Charakter besitzt.
Wir schwelgen sowohl bei Alan Taylors „ Let The Musik Flow“ wie auch beim anmachenden Song „Spor (2015 Version)“ der norwegischen Liedermacherin Kari Bremnes in wunderbar natürlichen, sauber gezeichneten Klängen und ergötzen uns an Stimmen, wie sie körperhafter und authentischer kaum sein können.

Eine tief beeindruckende, das Zwerchfell massierende Tiefbass-Wiedergabe gelingt der Mirra in Bachs Orgelwerk „Preludium und Fuge D-Dur“, dargeboten von Virgil Fox. Hier spielt die Mirra tatsächlich mit einer Autorität einer großen High End- Standbox und holt die riesige Orgel quasi in den Wohnraum.
Selbst Brachiallautstärken meistert die nordische Kompaktbox mit Bravour und überzeugt auch bei geringen Pegeln mit schöner Klangkonstanz.
Begeisterung kommt beim Trommelwirbel von FlimThe BB’s in „Tricycle“ auf, wo die Mirra alle Register der Dynamik im Oberbass zieht. Ein Tick mehr Trockenheit, und wir wähnen uns im Livekonzert.

Es kommt nicht oft vor, dass wir nach Angriffspunkten suchen müssen. Könnten die Violinen in Rossinis „Sonate No.2 in A Major“ eventuell etwas mehr seidigen Glanz ausstrahlen? Vielleicht, aber nicht sicher.
Also lassen wir’s dabei: Die klangliche Vorstellung der Mirra 15 gleicht in ihrer Preisliga einer kleinen Sensation!

Charakter-Diagramm des Klanges

offen, durchhörbarX kompakt, verdichtend
realitätsnah, mitnehmendX warm, schmeichelnd
dynamisch, lebendig X relaxt, zurückhaltend
strukturiert, präzise X großzügig, rund
analytisch, informierend X musikalisch, emotional
differenziert, feingeistig X rockig, zupackend

Fazit

Die stattliche Aktiv- Kompaktbox Mirra 15 der in Norddeutschland angesiedelten High End Manufaktur „ABACUS electronics“ schafft den Spagat zwischen audiophiler Spielweise und Analytik geradezu perfekt.

Von ABACUS als Studiomonitor mit High End-Qualitäten beworben, gibt sie sich ausgesprochen bassstark, differenziert hervorragend und leuchtet jede Aufnahme tief aus. Mit den Reglern an der Box optimal eingestellt, präsentiert sich das Klangbild der Mirra 15 äußerst räumlich und durchhörbar. Durch ihre enorme Bass-Potenz sollte die Mirra etwas Platz um sich haben und in Räumen über 20 qm spielen dürfen. Dort agiert sie dann begeisternd kraftvoll-direkt und unglaublich souverän.

Vielleicht gewinnt die Mirra 15 keine Schönheitspreise, sie ist aber bis ins Detail tadellos verarbeitet und funktionsgerecht gestaltet. Die robuste Lackoberfläche überzeugt dabei genauso wie die passgenauen Einbauten der Chassis und der Steuereinheit auf der Boxenrückseite. Eine Frontabdeckung ist sicherlich dem Rotstift zum Opfer gefallen und auch an der Wertigkeit der Gehäusefüße sowie der Drehknöpfe wurde gespart.
Das ist akzeptierbar, zumal sich die wichtigen Technik-Komponenten innerhalb der Box wie auch die äußeren Anschlusselemente von bester Industriequalität outen.

Weil alle Elemente gut lesbar und aussagekräftig beschriftet wurden, stellen Anschluss und Bedienung der Mirra 15 für den erfahrenen HiFi-Nutzer kein Problem dar. Obwohl der ABACUS- Service bekanntermaßen sehr kompetent und hilfsbereit ist, würde (nicht nur) dem Einsteiger eine Bedienungsanleitung z.B. bei der Basseinrichtung eine große Hilfe sein. Ein solches Handbuch liegt augenblicklich noch nicht vor, wird aber lt. ABACUS in Kürze auf der Website zur Verfügung gestellt.

Ein weiterer kleiner Kritikpunkt betrifft die etwas unglückliche Platzierung der Regler und deren Kennzeichnung direkt unter den Kühlrippen auf der Boxen-Rückseite, was die Erkennbarkeit von vorn-oben erschwert. Einmal eingestellt, muss der User die Regler aber nur noch selten bedienen. Auch diese kleine Unzulänglichkeit fällt deshalb kaum ins Gewicht.

Zweifellos ist ABACUS electronics mit der Mirra 15 durch das Gesamtpaket aus superbem Klang, sehr guter Verarbeitung und akzeptablem Handling ein großer Wurf gelungen.

Der Paarpreis von 2790 Euro einschließlich Versand stellt bei diesen Leistungen schon fast ein unmoralisches Angebot dar.

Vertrieb: https://www.abacus-electronics.de

Technische Daten: https://www.abacus-electronics.de/mirra-15.html

Ausführungen: Schwarzgrau oder Verkehrsweiß lackiert

Paar-Preis: aktuell 2.790,00 € (einschließlich Versand innerhalb Deutschlands)

Test-Equipment:
  • Vorverstärker: CREEK EVO
  • Plattenspieler: Rega Planar 6
  • Tonbandgerät: Revox B77 Mk II
  • HighRes-Player: iBasso DX 300
  • Referenz: Nubert nuVero 110, Aurum Cantus Leisure 5 MKII jeweils an ABACUS 60-120D

Bewertung


Das sollten Sie wissen
  • Alle Bewertungen orientieren sich ausschließlich am vorstellbaren Qualitäts-Optimum einer Kompaktbox und stehen nicht in Relation zum Preis.
  • Die Klangbewertung basiert auf die im Text beschriebene Einrichtung und Aufstellung der Box.
  • Die Preis-Leistungsbewertung wird gesondert erstellt und berücksichtigt neben der Produktqualität auch Ausstattungsumfang und besondere Produktmerkmale.
  • Bei der Wahl der Bewertungskriterien wurde das Einsatzgebiet des Lautsprechers berücksichtigt.


Praktischer Gebrauch (20 %)1,3
Ausführung und Verarbeitung1,5
Qualität der Ausstattung0,6
Handling1,7


Daten und Messwerte (10 %)0,8


Klang (70 %)0,8
Bass-Performance (x2)0,8
Neutralität/ Natürlichkeit (x2)0,7
Dynamamik0,8
Transparenz/ Differenzierung0,9
Räumliche Abbildung0,7
Gesangsstimmen und Sprache0,7
Detailauflösung0,9
Hochton-Qualität (x 0,5)0,9
Klang bei versch. Pegeln (x 0,5)0,8
Individueller Klangeindruck (x2)0,8


Testergebnis

Klang:

ausgezeichnet (0,8)

Gesamt-Testurteil:

ausgezeichnet (0,9)

Preis-Leistung:

ausgezeichnet


award top blacks


Bewertungsschlüssel
0,6 - 0,9ausgezeichnet
1,0 - 1,5sehr gut
1,6 - 2,5gut
2,6 - 3,5akzeptabel
ab 3,6verbesserungsfähig