Test: Vollverstärker Roksan K3

Klänge vom Feinsten

Vollverstärker Roksan K3

In Deutschland kaum bekannt, genießen die High End-Produkte der britischen Firma Roksan weltweit große Anerkennung. Neben hochklassigen Plattenspielern, (z.B. dem legendären Xerxes 20 Plus) ersinnen und fertigen die Briten auch Verstärker und CD-Player von internationalem Ruf. Seit November 2016 agiert nun Roksan unter dem Dach von Monitor Audio und hat damit gute Chancen, auch von deutschen HiFi-Liebhabern gebührend wahrgenommen zu werden. Dies vor allem auch deshalb, weil die Pannes Vertriebs KG (https://derbesteklang.de) ab Juni dieses Jahres das deutsche Händlernetzwerk bedient.

Der mit 1599,- Euro bezifferte, aber aktuell im Netz bereits für etwa 1400 Euro erhältliche Transistor- Vollverstärker K3 markiert den untersten Preisbereich der Roksan Verstärkerlinie. Der „Kleine“ bringt jedoch schon beachtliche 220 Watt Sinusleistung pro Kanal an die Lautsprecher und stellt mit seinem reinen Analogaufbau satte 14 kg Gesamtgewicht auf die Waage. Aber nicht nur damit macht er deutlich, dass er die Spitzenklasse im Visier hat…

Die Front des Roksan K3 ist in den Ausführungen Charcoal (Schwarz), Anthracite (Silber) oder Opium (dunkles Braun) zu haben

Gestaltung und Verarbeitung auf Top-Niveau

Der von A bis Z vollständig in England produzierte Roksan K3 präsentiert sich optisch sachlich-zurückhaltend und strahlt dabei ein hohes Maß an Solidität aus. Das hochstabile Stahlblech-Gehäuse und die massive Frontplatte aus gebürstetem, 6 mm starkem Aluminium mit feiner Gravur weisen auf beste Fertigungsqualität hin. Scharfe Ecken, Kanten oder Grate? Fehlanzeige. Natürlich sind auch die Bedienungselemente wie Tasten, Pegelregler oder Kopfhörerbuchse der Front präzise eingelassen und wertig ausgeführt. Sie zeigen sich überdies praxisfreundlich gestaltet und übersichtlich angeordnet. Pfiffig gelöst wurde die Platzierung des Netzschalters, welcher von vorn unsichtbar aber trotzdem gut erreichbar unter der Frontplatte verborgen ist.

Die Bedienungselemente Front (Ausführung Opium)

Der Besitzer eines Roksan K3 könnte mit der Verarbeitungsqualität des Roksan- Amps wunschlos glücklich sein - wäre da nicht der mechanisch instabil wirkende Lautstärkeregler. Dieser ist zwar massiv ausgeführt und lässt sich geschmeidig drehen, vermittelt aber durch seinen nachgiebigen Charakter nur wenig von seiner wirklichen Qualität.

Funktionssicher, aber etwas labil: Die Konstruktion des Pegelreglers

Es ist sicher dem Design geschuldet, dass die Beschriftung der Frontplatte in der Ausführung Anthracite (Silber) und die Markierung des Pegelreglers sehr kontrastarm gehalten wurden. Hier setzte Roksan offensichtlich Design vor Ergonomie. Bei den dunklen Fronten ist die Erkennbarkeit mit Ausnahme des Pegelreglers dagegen gut.

Schwer zu erkennen: Die Gravur der Front-Ausführung „Anthracite“ (Silber)

Auf der Geräte-Rückseite sind die (allesamt vergoldeten) Anschlusselemente dagegen nicht nur perfekt angeordnet, sondern obendrein auch deutlich beschriftet.

Die Geräte-Rückseite mit allen Anschlusselementen

Die soliden und griffigen Lautsprecher-Schraubklemmen bändigen Kabelquerschnitte bis zu etwa 10 qmm, nehmen aber auch 4 mm Bananas auf. Leider ist der Abstand zwischen den Schraubklemmen ohne Not etwas arg klein geraten. Freude kommt jedoch auf, wenn man nach dem Abnehmen des Blechkleides einen Blick ins Innere des Roksan-Verstärkers wirft. Vom mächtigen Ringkern-Transformator über die Epoxy-Platine bis hin zu den kleinsten SMD-Bauelementen, das ist sichtbare Qualität.

Die durchdachte Anordnung der Schaltungsbereiche vermeidet Drahtverhau, trägt zum sicheren Betrieb bei und erhöht die Servicefreundlichkeit. Eine perfekte elektrische Ausführung auf hohem Technologie-Niveau, welche die Handschrift jahrelanger Erfahrung im Verstärkerbau trägt!

Ein Blick ins Innere verrät den betriebssicheren elektrischen Aufbau des Vollverstärkers

Letztlich hinterlässt auch die übersichtlich gestaltete, handliche Fernbedienung einen positiven Eindruck. Allein schon die massive Metalleinfassung sorgt für eine außergewöhnlich gute Haptik. Darüber hinaus zeigen die Tasten einen perfekten Rebound. Sie sind aber so dezent beschriftet, dass ein problemloses Erkennen nur bei gutem Licht möglich ist.

Handlich, gut strukturiert und wertig: Mit der Fernbedienung können Amp und CD-Player gesteuert werden. Die Beschriftung fällt aber zu dezent aus.

Hohe Ausstattungsqualität

Der Roksan hat nicht den Anspruch, ein Digitalmeister zu sein. Er ist eher vom bewährten alten Schlage und setzt seinen Ausstattungs-Schwerpunkt folgerichtig auf analoge Werte.Er verzichtet auf Netzwerkfähigkeit und jegliche Digitalanschlüsse, verbindet den Hörer aber dennoch durch seine aptX- Bluetoothfähigkeit in gehobener Qualität mit der digitalen Musikwelt.

Somit kann die eigene Musiksammlung auf dem Laptop oder Smartphone ebenso drahtlos an den Amp übertragen werden wie Musik aus dem Internet mit Spotyfy oder Internetradio. Die maximale Qualität der Drahtlos-Übertragung entspricht der CD-Auflösung. HiRes- Musikfiles können jedoch nicht an der K3 gesendet werden, da Roksan auf aptX-HD verzichtet hat. Die analoge Kabel- Ankopplung an Quellgeräte wie CD- oder Audioplayer wird durch vier Hochpegeleingänge hergestellt. Für Vinyl-Freunde hat Roksan dem K3 eine richtig gute MM-Vorstufe spendiert. Diese basiert auf dem hochklassigen NE5532 Operationsverstärker von Texas Instruments und verspricht damit allerbeste Klangkunst.

Eingangs-und Phono-Sektion mit dem Top-Operationsverstärker NE5532

Für das Abspielen alter Plattenschätze hätte dem Roksan im Zusammenhang mit der superben MM-Phonostufe eine Klangregelung für Bässe und Höhen sicher gut gestanden. Schade, dass Roksan diese Möglichkeit nicht aufgegriffen hat. Eingefleischte Tonbandfreunde wären sicherlich auch über eine Tape-Schleife sehr erfreut.

Stattdessen wartet der K3 mit einem AV-Schmankerl auf: Eine AV-Direct-Schaltung ermöglicht es, die leistungsstarken Endstufen des Roksan K3 für den Heimkino-Ton zu nutzen. Über Sinn und Nutzen einer solchen Ausstattungsmaßnahme kann man allerdings geteilter Meinung sein. Als äußerst erfreulich empfanden wir dagegen die Ausstattung des Roksan- Amps mit einem Kopfhörerausgang. Dieser wird von einer separaten Verstärkerschaltung gespeist, dessen 3,5 mm Klinken-Anschluss gut erreichbar auf der Frontseite platziert ist. Der Test offenbarte später, dass die Kopfhörerschaltung hervorragende-Klangeigenschaften aufweist und keineswegs nur als Alibi-Beigabe zu verstehen ist.

Wer das Klangpotenzial seines K3 Vollverstärkers voll ausnutzen möchte, kann auf den optisch und qualitativ passenden Roksan „R3 CD Di“ Player zugreifen, der neben dem CD-Laufwerk auch einen hochwertigen Digital- Analogwandler bereitstellt und für gegenwärtig 1600 Euro zu haben ist.

Der Roksan K3 CD-Di Payer

Gutes Handling und beste Funktionssicherheit

Das Bedien-Konzept des Roksan K3 Vollverstärkers erwies sich im Wesentlichen als komfortabel und praxisgerecht. Dennoch müssen sich Perfektionisten mit einigen Eigenheiten und kleineren Unzulänglichkeiten abfinden. So liegt das übersichtlich gestaltete Benutzerhandbuch sowohl im Netz als auch im beiliegenden Print nur in englischer Sprache vor. Gut, die Bedienung ist weitgehend intuitiv möglich und sollte für den erfahren HiFi-Nutzer kein Problem sein.

Einige Dinge aber, wie z.B. die (sehr sinnvolle) 20 dB- Absenkung durch die Mode-Taste oder die Nutzung der AV-Direct-Schaltung stellen Besonderheiten dar und wollen verstanden werden. Hat man aber die Übersetzung geleistet, nimmt man erfreut zur Kenntnis, dass alle Funktionen des Gerätes ohne Probleme oder Auffälligkeiten ihren Dienst tun. Mit der klar gestalteten Fernbedienung als auch mit den gut platzierten Bedienungselementen am Gerät selbst lässt sich der Verstärker komfortabel steuern.

Klasse, dass es so gut wie keine Schaltgeräusche gibt und dass die Lautstärke mit dem motorgetriebenen Pegelregler sehr feinfühlig eingestellt werden kann. Beim Anschließen von sperrigen Lautsprecherkabeln gab es im Test viel Licht, aber auch einigen Schatten. Die Nuten in der Oberfläche der stabilen Klemmen gestatten es, mit einem geeigneten Werkzeug (z.B. Flach-Schraubendreher) die Verbindung sehr fest anzuziehen und somit für geringe Übergangswiderstände zu sorgen. Auch für den Anschluss mit Bananas sind die Klemmen bestens geeignet, weil die Kontaktflächen voll ausgenutzt werden und die Stecker somit sehr sicher in den Buchsen sitzen. Durch die enge Anordnung kann das Anschließen unhandlicher Kabel allerdings zu einer „fummeligen“ Angelegenheit werden.

Eng beieinander: Die stabilen und gut geformten Lautsprecherklemmen

Glänzende Messwerte

Wie schon wiederholt dargelegt, sind Daten und Messwerte nicht alles. Zur grundsätzlichen Qualitätsbeurteilung eines Verstärkers sind sie aber unumgänglich. Aus ihnen lässt sich gut ablesen, ob der Amp bei wichtigen klangrelevanten Attributen Schwächen zeigt.

Im Labor glänzte der Roksam K3 in allen Punkten mit Klassen- Bestwerten. Ein Frequenzgang von 3 Hz bis 62 kHz (-3 dB), ein Gesamt-Klirrfaktor, der bei auch bei gehobener Leistungsabgabe gegen Null tendiert und die fast schon unglaubliche RMS-Leistungsabgabe von 2 x 220 Watt an 4 Ohm bedeuten schiere, saubere Kraft in allen Frequenzlagen, auch noch weit außerhalb des menschlichen Hörbereichs. Mit diesem Leistungspotenzial kann der Verstärker zum einen auch leistungshungrige Lautsprecher zu immensen Lautstärken verhelfen und zum anderen „normalen“ Lautsprechern hohe Dynamikreserven zur Verfügung stellen.

Aufgereiht: Die MOSFET- Transistoren der Endstufe auf dem stattlichen Kühlkörper. Im Vordergrund die beiden Glättungs-Elkos des Netzteils

Der sehr geringe Ausgangswiderstand von durchschnittlich 0,03 Ohm bei allen gewählten Mess-Frequenzen gewährleistet hohe Pegelstabilität auch an Boxen mit stark unruhigem und/oder kritischem Impedanzverlauf. Die erwartet hohe Laststabilität bewies der Roksan K3 dann auch bis hinunter zu 2 Ohm.

Aus den Werten des Ausgangswiderstandes (mit der Vorwärtsmethode gemessen) ergeben sich rechnerisch die hohen Dämpfungsfaktoren von 148 bei 1 kHz und 153 bei 100 Hz, bezogen auf einen 4 Ohm- Lautsprecher. Sie verweisen darauf, dass der Verstärker grundsätzlich das Zeug dazu hat, die Selbstinduktionsspannungen der Lautsprecher fast vollständig zu neutralisieren.

Letztlich gab sich der Roksan-Verstärker auch bei Kriterien wie Übersprechdämpfung oder Rauschabstand keine Blöße und lieferte auch hier Topwerte ab.

Klangliche Höhenflüge

Im Klangtest musste der Roksan seine Qualitäten nicht nur an unsrer Referenz, der nuVero 110, sondern auch an der Monitor Audio Silver 300 und der kompakten B&W 686 S2 nachweisen.

Zum direkten Klangvergleich stellten wir dem K3 an jeder Box hochklassige Verstärker wie den Creek EVO 50A Amp oder den Magnat Röhrenverstärker RV2 gegenüber. Als Verbindungsstrippe wählten wir das offen und neutral agierende „Atmos Air“ von inakustik.

Bereits in unserem kürzlich veröffentlichten Test der Silver 300 hatte sich gezeigt, dass die Box elektrisch äußerst anspruchslos ist und schon an Mittelklasseverstärkern Top-Klangleistungen erbringt. Wie nicht anders zu erwarten, hatte der Roksan mit der Silver 300 dann auch wenig Mühe und brachte sie in den Bereich ihrer klanglichen Maximalleistungen. So steigerte er gegenüber dem Creek Evo noch leicht die Auflösung komplexer Musikpassagen und die Sauberkeit der Höhen. Ganz offensichtlich war der K3 aber mit der Silver 300 deutlich unterfordert.

Mit der kompakten B&W 686 S2 wartete allerdings ein anderes Kaliber auf den Roksan-Amp. Die zierliche 686 S2 macht zwar äußerlich einen braven Eindruck, verhält sich aber recht zickig. So schnellt ihre Impedanz im Frequenzverlauf mit großen Sprüngen auf und ab und die Phasenlage verdreht sich ständig bis in kritische Bereiche. Für den Roksan also eine echte Herausforderung, die Box zu kontrollieren.

Die kompakte B&W 686 S2

Zum Erstaunen aller Tester legte die B&W am K3 im Hörraum aber los, dass es eine wahre Freude war. Diese Offenheit, Mittenpräsenz und Höhensauberkeit kannten wir von der britischen Kompaktbox bis dahin noch nicht. Dazu der Bass: In der Tiefe systembedingt limitiert, klar. Aber Druck und Präzision erreichten am Roksan eine neue Größenordnung. Da stellte die kleine Britin Alan Taylor bei “Let The Musik Flow“ mit seiner ganzen Ausdruckskraft groß in den Raum, verlieh der Gitarre die richtigen Klangfarben und widmete sich gleichzeitig den feinen Details der großartigen Aufnahme. Der Roksan-Amp hatte ganze Arbeit geleistet.

Dann kam der Auftritt des K3 an unserer Referenz-Standbox nuVero 110. Von der bei Pauler Acoustics mit DMM (Direct Metal Mastering) produzierten Vinyl-Scheibe „Fascination With Sound“ spielten wir über den getunten Thorens TD 166 MK VI das dritte Stück der D-Seite, bei dem Marianne Mellnäs mit Orgelbegleitung vor großem Chor ihre unglaubliche Sopranstimme erklingen lässt. Hier wird der Anlage neben Tiefbass, riesiger Dynamik und großer Abbildung auch ein Höchstmaß an Differenzierungsvermögen abverlangt.

Keine Frage, der Titel konnte uns schon am Magnat RV2 durch seine spannungsgeladene Atmosphäre in den Bann ziehen. Mit dem Roksan dargeboten, bekam das Stück aber eine emotionale Dimension, die in den Bereich “atemberaubend“ gehört. Plötzlich spielte die nuVero nicht nur wie gewohnt neutral und grundehrlich, sondern dazu auch noch elegant-geschmeidig und verlieh Marianne Mellnäs‘ Stimme einen natürlich-seidenen Glanz. Die von anderen Verstärkern bekannten leichten Härten im Hochtonbereich der nuVero waren verschwunden und die Mittendynamik nochmal auf ein neues Niveau gehoben. Dazu ein Orgel-Tiefbass, der in seiner Ausprägung zu einem audiophilen Erlebnis höchster Emotion beitrug.

Dass diese Klangdemonstration nicht nur der hervorragenden MM-Vorstufe des Verstärkers zu verdanken war, sollte sich beim Anschluss des Roksan „K3-CD DI“-Players an einen der Hochpegeleingänge herausstellen. Bei Chris Jones’ „Long After You’re Gone“ von der Stockfisch-CD „moonstruck“ kontrollierte der Roksan-Amp die Basswucht des Tracks perfekt und verhalf der nuVero zu höchster Transparenz und mitreißender Dynamik. Mit HiRes- Material (vom FiiO X3 Audioplayer dargeboten) kam dann noch eine Spur mehr Klangkultur zur Geltung, die Eric Claptons Stimme im Song „Still I Do“ jede Zischelneigung entzog und den Künstler unglaublich plastisch vor die Boxen stellte.

Letztlich wusste auch die aptX Bluetooth- Verbindung im Rahmen ihrer Möglichkeiten klanglich zu überzeugen und unterstrich damit noch einmal das hohe Klangpotenzial des Vollverstärkers.

Fazit

Der Roksan K3 Vollverstärker ist ein Vertreter der klassischen Schule. Unter dem Dach von Monitor Audio in England konzipiert und dort auch vollständig produziert, präsentiert sich der Amp zurückhaltend gestaltet und hochwertig verarbeitet. Lediglich der mechanisch etwas instabil wirkende Lautstärkeknopf könnte Kaufinteressenten etwas verunsichern. Unter der stabilen Stahlhaube mit dicker Alu-Frontplatte arbeitet eine äußerst kräftige Verstärkerschaltung. Die diskret aufgebaute MOSFET-Endstufe liefert bei Bedarf bis zu 2x 220 Watt Sinusleistung an vier Ohm!

Bei der Ausstattung setzt Roksan den Schwerpunkt eindeutig auf Qualität und weniger auf Quantität. So spendierten die Briten dem K3 einen ausgesprochen hochwertigen MM-Phonoverstärker wie auch einen Kopfhörerausgang, der auch hohen klanglichen Ansprüchen gewachsen ist. Über vier Hochpegeleingänge und der Bluetooth- Konnektivität besitzt der User die Möglichkeit, auf klassische und moderne Audioquellen zuzugreifen. Einen Digital-Analogwandler (DAC) hat der K3-Amp allerdings nicht an Bord. Diesen hat Roksan in den optisch passenden CD- Player verlegt, welcher den Namen „K3 CD-DI“ trägt. Etwas enttäuschend ist zweifellos die Tatsache, dass weder der K3- Verstärker noch der K3- Player Netzwerkfähigkeiten besitzt.

Der K3- Amp lässt sich sowohl am Gerät selbst als auch mit der wertigen Fernbedienung problemlos und komfortabel steuern. Alle Gerätefunktionen verrichten verzögerungsfrei und ohne jede Beanstandung ihren Dienst. Ein Sonderlob verdient sich dabei die gefühlvoll veränderbare Pegeleinstellung über die Fernbedienung wie auch die Möglichkeit, den Eingangspegel um 20 dB abzusenken.

Als nicht so toll empfanden wir dagegen die kontrastarme Beschriftung der Fernbedienungstasten wie auch der Frontplatte in der Ausführung „Anthracite“ (Silber). Des Weiteren hätten die Anschlussklemmen für die Lautsprecherkabel etwas mehr Abstand vertragen können.

Diese Kritikpunkte sind aber letzten Endes nur Schönheitsfehler eines Verstärkers, der mit einem geradezu phantastischen Klangpotenzial glänzt. Im Test zeigte er sich nicht nur in der Lage, auch schwierige Boxen mit fester Hand zu führen, sondern bescherte uns an der Nubert nuVero 110 Klangerlebnisse, die durch ein Höchstmaß an Dynamik, Durchhörbarkeit und feinster Auflösung gekennzeichnet waren. Da spielte es überhaupt keine Rolle, welche Art von Musik dem Roksan angeboten wurde. Von Emotion über Feingeist bis hin zur Pranke beherrscht dieser Amp alles. Und zwar mit Bravour. Erfreulich, dass im Klangtest sämtliche Übertragungswege das hohe Niveau halten konnten und auch der Kopfhörerausgang seine ausgezeichnete Soundqualität unter Beweis stellte.

Mit dieser Klangleistung, welche von ausgezeichneten Messwerten untermauert werden, stößt der Roksan K3 unmissverständlich in die High End- Klasse vor und empfiehlt sich durchaus für höhere Aufgaben. Wir kennen aktuell keinen Vollverstärker in der 1500 Euro-Klasse, der dem Roksan K3 klanglich das Wasser reichen könnte. Bei Technic3D ist er deshalb ab sofort die Referenz in seiner Preisliga. Hochachtung, Roksan!

Hinweise zur Bewertung
Die Bewertung bezieht sich in allen Punkten auf Art und Preis des Produktes.
Der günstigste Onlinepreis des Roksan K3 Vollverstärkers liegt aktuell bei 1450 Euro.
Bei der Klangbewertung wurde das im Text beschriebene Equipment eingesetzt.

Bewertung

Ausstattungsqualität9,5 von 10 Punkten
Gestaltung und Verarbeitung9 von 10 Punkten
Handhabung und Funktionssicherheit9 von 10 Punkten
Klangrelevante Messwerte15 von 15 Punkten
Klangpotenzial Hochpegel-Eingänge30 von 30 Punkten
Klangpotenzial Phonoeingang (MM)10 von 10 Punkten
Klangpotenzial Bluetooth (aptX)5 von 5 Punkten
Klangpotenzial Kopfhörerausgang10 von 10 Punkten

Gesamtbewertung: 97,5 von 100 Punkten
Note: 1+ (0,8)
Testurteil: sehr gut

award top blacks

Bewertungs-Schlüssel:

Punkte: 100 - 91Note: 0,6 - 1,4 Testurteil: sehr gut
Punkte: 90 - 80Note: 1,6 - 2,4 Testurteil: gut
Punkte: 79 - 67Note: 2,6 - 3,4 Testurteil: zufriedenstellend
Punkte: 66 - 50Note: 3,6 - 4,4 Testurteil: mäßig
Punkte: 49 - 0Note: 4,6 - 6,0 Testurteil: unzureichend