Terratec Noxon iRadio Review

Seite 5: Praxisbetrieb


Tausende Radiosender
Ein Internetradio ist gewöhnungsbedürftig. Das liegt aber nicht in den technischen Unterschieden, sondern einfach an der kaum überschaubaren Auswahl an Programmen. Dies ermöglicht ein ganz anderes Konsumverhalten: Einerseits kann man nach wie vor seine Lieblingssender hören, die man in der Favoritenliste gespeichert hat, oder man sucht sich je nach Lust und Laune den gerade zur Stimmung passenden Musiksender nach Land und Musikrichtung.

Podcasts
Podcast, das Kunstwort aus iPod (dem MP3-Player von Apple) und Broadcast (Rundfunk), ist eine in der Regel unentgeltliche Dienstleistung. Viele TV- oder Radioprogrammanbieter stellen populäre Sendereihen als Podcast zur Verfügung, die dann mit einem PC oder internetfähigen MP3-Player zu einem beliebigen Zeitpunkt abgerufen werden können. Ähnlich wie die Radioprogramme lassen sich auch die Podcasts beim iRadio nach Land und Anbieter suchen und anwählen.

Eigene Musik
Da das iRadio über keinen eigenen Massenspeicher verfügt, kann eigene Musik nur über einen laufenden Server wiedergegeben werden. Die Mediadateien, die über TwonkyMusic freigegeben wurden, lassen sich wahlweise nach Genre, Interpret, Album, Jahr oder einfach nach Ordnerverzeichnis sortiert auswählen. Zufallswiedergabe und Wiederholung sind ebenfalls möglich.

Praxistauglichkeit
Der Redakteur hatte das iRadio rund einen Monat lang im Test. Wie oben schon erwähnt, hebt sich so ein iRadio allein vom Programmumfang her positiv von einem normalen Radioempfänger ab. Allerdings ist man damit auf eine stetige Internetverbindung angewiesen. Herkömmlicher Rundfunk (digital oder analog) kann mit dem Gerät leider nicht empfangen werden. Obwohl das Angebot über Internet zahlenmässig größer ist, sind nicht alle Programme empfangbar. Das liegt daran, dass nur normale MP3 und WMA-Streams wiedergegeben werden können. Bei einigen Anbietern wird aus verschiedenen Gründen (stärkere Datenreduktion oder Werbeeinblendungen) ein spezieller Player benötigt, der nur auf einem PC lauffähig ist. Auch ist nicht garantiert, dass alle Programme immer verfügbar sind. Das liegt nicht am Gerät, sondern an der anbieterseitigen Limitierung. Es kann sein, dass ein Webradio einen Tag lang unterbrechungsfrei läuft und dann an einem Abend mehrfach ausfällt.
Die Belastung der Internetverbindung hält sich bei einer Breitbandverbindung mit Flatrate in einem vertretbaren Rahmen. Zu bedenken ist aber, dass sich die Belastung bei mehreren iRadios entsprechend vervielfacht und je nach DSL-Vertrag zu einem Kostenfaktor werden könnte.
Der Funktionsumfang des iRadio hält sich auf den zweiten Blick etwas in Grenzen. Zwar verfügt das Gerät über eine Einschlaffunktion (Sleeptimer), eine Weckfunktion lässt es hingegen vermissen. Für das Schlafzimmer ist das Gerät ohnehin nur bedingt geeignet: Die Anzeige lässt sich zwar dimmen, ist aber selbst dann noch ziemlich hell und somit je nach persönlichem Anspruch an ein dunkles Schlafzimmer recht störend. Dazu kommt, dass Direkttasten für diese Funktionen fehlen. Die Einschlaffunktion ist in einem ersten Untermenü, die LCD-Helligkeit ist in einem anderen Untermenü und noch eine Stufe tiefer verankert.

Fernbedienung, Bedienerfreundlichkeit
Die Fernbedingung ist nicht perfekt, was die Benutzerfreundlichkeit anbelangt. Dies fängt bei der Farbwahl an: Schwarzes Gehäuse mit grauen Tasten. Sinnvoll wäre es, entweder die Tasten oder den Hintergrund farblich zu unterscheiden, zu gruppieren oder hervorzuheben. Die Bedienung ist so wie sie ist nicht sonderlich intuitiv. Einzig die Tasten für Lautstärke, Ein/Aus, Information, Play/Pause, Skip und Stopp verfügen über die international normierten Symbole. Bei den Skiptasten weiß man allerdings nicht, dass sich damit auch Zeichen löschen lassen (ein kleiner Pfeil darunter würde helfen, einerseits wegen der Symbolik, anderseits weil dadurch ersichtlich wird, dass überhaupt eine Zweitfunktion vorhanden ist). Eine Taste hat das Symbol eines Computernetzwerks. Dadurch wird zwar klar, dass sich damit die Netzwerkeinstellungen aufrufen lassen, hingegen ist nicht klar, dass sich alle Geräteeinstellungen (auch z. B. die Anzeigehelligkeit) dahinter verbergen, besser wäre hier das Symbol eines Zahnrads, wie bei Technic3D ;). Ein weiteres Beispiel ist die Speichertaste: Ein Pfeil in einem Rechteck. Sony und einige andere Marken haben exakt dieses Zeichen um externe Eingänge anzuwählen, für Speicherung ist hingegen ein „M“ oder wennschon ein Pfeil in eine Raute üblicher, noch viel besser wäre es aber, wenn die Taste mit einer sinnvolleren Funktion belegt wäre und man durch langes Drücken einer Zahltaste speichern könnte, wie es bei vielen Radios der Fall ist.
Der größte Kritikpunkt der Fernbedienung ist aber die sehr geringe Reichweite. Man muss, auch aus der Nähe, sehr genau zielen, damit etwas passiert. Bei mehr als fünf Meter Abstand hilft oft auch alles Zielen nicht mehr, dann schlägt der „Kaloriensparer“ auf einmal ins Gegenteil über…

Klang
Für ein Radio dieser Grösse mit einem 4.5W Lautsprecher ist der Klang völlig in Ordnung. Wer die Möglichkeit hat, schließt das Gerät natürlich an die Stereoanlage oder ein aktives Lautsprechersystem an. Schade ist auch hier der bereits erwähnte geringe Funktionsumfang: Es gibt keine Klangeinstellungen, keine Loudness, keinen Equalizer.


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