Im Test: Digitaler Audioplayer FiiO X3 Mark III

Der Überflieger

Test: Digitaler Audioplayer FiiO X3 Mark III

Der chinesische Audio-Spezialist Fiio bringt mit dem neuen X3 Mark III bereits die dritte Generation dieses überaus erfolgreichen HiRes-Audioplayers auf den Markt. Der Player baut auf die klanglichen Tugenden seiner Vorgänger auf, toppt diese aber vor allem mit einem modernen Bedienkonzept und einer für den Preis von gegenwärtig 189 Euro bemerkenswerten Ausstattung.



Der in den Ausführungen Schwarz und Rotmetallic erhältliche X3 Mark III erweist sich mit den Abmessungen von 114 x 59 x 12,8 (in mm) und einem Gewicht von 126 Gramm geradezu als Handschmeichler und stellt sich mit seinem Aluminiumgehäuse und der Glas-Front ausgesprochen wertig und robust dar. Im Lieferumfang befinden sich neben den Anschlusskabeln zwei Schutz-Cases unterschiedlicher Ausführung und mehrere Display-Schutzfolien. Auch eine gedruckte Schnell-Anleitung ist dabei.

Ausstattungs-Features

Der neue FiiO wartet mit Ausstattungs-Highlights wie zum Beispiel Bluetooth 4.1, Verarbeitung aller modernen Audio-Formate inklusive DSD 64 und einer HigRes-Wiedergabe bis 192 kHz /32 Bit auf. Das aus unserer Sicht zukunftsweisende MQA (Master Quality Authenticated) beherrscht der Player jedoch nicht. Dafür punktet er mit einem symmetrischen 4-Pin 2,5 mm Kopfhörerausgang, der dem herkömmlichen 3,5 mm Klinkenanschluss zur Seite gestellt wurde. An entsprechenden Hörern verspricht dieser Ausgang eine überlegene Klangperformance.

Durchdachte Wandlungen
Die erstklassige Wandler-Elektronik des Players wird durch die „Dual DAC Chips“ des Typs PCM5242 von Texas Instruments verkörpert. In den Ausgangsstufen sorgen die hochwertigen Operationsverstärker OPA2140 und OPA1622T (ebenfalls von Texas Instruments) für eine nahezu verzerrungsfreie Signalübertragung und besonders niederohmige Leistungsausgänge.

Spannend ist weiterhin, dass der integrierte Digital-Analogwandler (DAC) nicht nur intern genutzt wird, sondern auch extern eingesetzt werden kann. So hat der Nutzer die Möglichkeit, die digitalen Musikdaten seines Rechners über die Mini-USB Schnittstelle an den FiiO zu übertragen und diese dort höchstwertig zur Wiedergabe umwandeln lassen.

Des Weiteren verfügt der neue FiiO X3 über einen digitalen Ausgang in Form einer S/PDIF-Schnittstelle, die mit der 3,5 mm Klinkenbuchse als Koaxialausgang kombiniert wurde. Über das beiliegende Adapterkabel lassen sich somit auch externe DAC’s mit der Wandlung der FiiO-Musikdaten beauftragen.
Von unten erreichbar: Die Schnittstellen des Players

Externer Datenspeicher
Traditionsgemäß enthält auch der X3 Mark III keinen internen Speicher. Der User benötigt zur Sammlung seiner Musikdateien eine Micro SD-Card, die in den seitlich vorhandenen Kartenslot eingeschoben wird. Die Karte darf eine maximale Speicherkapazität von 256 GByte haben, sodass selbst für eine umfangreiche Sammlung von HiRes-Musik genügend Speicherplatz zur Verfügung steht.

Klanganpassung
Sollte der Sound einmal nicht den Vorstellungen des anspruchsvollen Musikliebhabers entsprechen, kann er auf umfangreiche Möglichkeiten der Klanganpassung zugreifen. Neben fest programmierte Soundmuster, etwa für Rock oder Jazz, stellt der FiiO auch einen frei einstellbaren Equalizer bereit, mit dem der Pegel von Frequenzen zwischen 31 Hz und 16 kHz pro Oktave um jeweils 6 dB angehoben oder abgesenkt werden kann.

Handling und Funktionalität

Durch die beiliegende Kurzanleitung, welche u.a. in deutscher Sprache verfasst ist, werden dem eiligen Nutzer die wesentlichen Schritte zur Herstellung der Betriebsbereitschaft plausibel erläutert. Das ausführliche, gut gegliederte Handbuch findet man im Netz. Es erläutert die Handhabung des Players umfassend und lässt kaum Fragen offen.

Spezielle Bedienung
Der FiiO X3 Mark III wird über ein Touch Wheel und acht mechanischen Tasten bedient. Die Anzeige übernimmt ein TFT-Farbdisplay, dessen Darstellungsqualität zwar nicht an die moderner Smartphones heranreicht, aber für eine passable Kommunikation mit dem Player ausreicht. Bei stärkerem Umgebungslicht wünscht man sich allerdings etwas mehr Helligkeit und Kontrast.

Von links bedienbar: ON/OFF-Taste, Pegel-Wippe, Multifunktionstaste und Kartenslot

Für Smartphone-Nutzer ist die Bedienung des Gerätes zunächst ungewohnt. Da sie jedoch in sich logisch und weitgehend selbsterklärend ist, lässt sich der FiiO mit etwas Training schon bald problemlos handhaben. Besonders gut gefiel uns am Bedienkonzept die Multifunktionstaste, welche durch mehrmaliges Betätigen wichtige Funktionen wie „Schnellwahl-Menü“ oder „Equalizer“ aktiviert. Ebenfalls positiv empfanden wir die Möglichkeit, eine auch für ältere Menschen angemessene Schriftgröße auszuwählen.

Funktions-Check
An der Funktionssicherheit des Testgerätes gibt es so gut wie keine Kritik. Obwohl uns die Reaktionsweise des Touch Wheels in allen Einstellungsvarianten nicht so recht begeistern konnte, wurden alle aufgerufenen Funktionen verzögerungsfrei aktiv und das Navigieren in den Menüs erfolgte flüssig und reibungslos. Solide Steckverbindungen und sichere elektrische Kontakte erfreuten die Tester ebenso wie die stabile Bluetooth-Verbindung, welche in weniger als einer Minute eingerichtet war. Ohne Zicken meisterte der FiiO auch die Datenübertragung vom PC und spielte alle von uns geprüften Dateiformate in einwandfreier Qualität ab. Wurde allerdings während der Musikwiedergabe das Klangprogramm gewechselt, kam es mitunter zu deutlichen Knarz-Geräuschen.

Daten und Messwerte

Obwohl die Technischen Daten nur Kopfhörer-Impedanzen von 16 bis 150 Ohm vorsehen, hatte der FiiO im Test keinerlei Probleme, Hörer mit 12 Ohm (KEF M200) oder 240 Ohm (Beyerdynamic DT 931) einwandfrei zu versorgen. Reichlich Ausgangsleistung (120 mW an 16 Ohm), ein riesiger Frequenzbereich von 5 Hz bis 70 kHz bei nur minimalen Verzerrungen und eine Ausgangsimpedanz im Bereich von einem Ohm stellen beste Voraussetzungen für besten Klang und unkritische Kopfhörerankopplungen dar.
Die angegebene Akkulaufzeit von ca.10 Stunden wurde von unserem Testgerät nicht nur eingehalten, sondern sogar leicht überboten.

Der Klang

FiiO bedeutet „Stolzes Fliegen“. Zumindest beim X3 Mark III ist der Name Programm! Was der Player an klanglicher Potenz aufweist, ist wahrlich zum Abheben.

Top als kompakter Zuspieler
Über den Line-Ausgang des FiiO gekoppelt, vermochten es unsere Referenz-Kette Creek Evo - Nubert nuVero 110, ihre ganze Klasse abzurufen. HiRes-Files wie z.B. Mozarts „Violin Conzerto no.4 in D“ mit 96 kHz /24 Bit vom FiiO dargeboten, wurden mit leuchtenden Klangfarben, feinster Detailauflösung und perfekter Raumausleuchtung an den Zuhörer gebracht. Beeindruckend, dass es der kleine Player sogar vermochte, die aus vorherigen Tests bekannten charakteristischen Klangeigenheiten der Referenzkette deutlich zu unterstreichen. Mit seinem tiefen, konturierten Bass und seiner superben Detailauflösung sowie einem hohen Maß an Transparenz setzt der FiiO X3 Mark III zweifelsfrei neue Maßstäbe als kompakter Zuspieler in seiner Preisklasse

Spitzensound mit guten Kopfhörern
Im weiteren Testverlauf speiste der FiiO zunächst den highendigen InEar-Kopfhörer KEF M200 über den asymmetrischen Ausgang. Der Klangcharakter des KEF Referenz-Schallwandlers war den Testern bestens bekannt. Der erste Eindruck mit „Here But I’m Gone“ der Soulsängerin Vanessa Fernadez: Der FiiO X3 Mark III verleiht dem KEF-Wandler offensichtlich Flügel! So ausdrucksstark hatten wir das mit 44 kHz / 16 Bit aufgenommene Stück tatsächlich selten über einen In-Ear-Kopfhörer gehört: Die Stimme plastisch, natürlich und sehr präsent, der Bass mit dem richtigen Maß an Tiefe, Fülle und Struktur, begleitet von schöner Transparenz und Raumabbildung. Da stimmte einfach alles.

Aber auch andere Kopfhörer konnte der neue FiiO - Player zu Höchstleistungen anspornen. So blühte zum Beispiel unser altbewährter Beyerdynamic DT 931 am FiiO förmlich auf und sprühte nur so vor Spielfreude. Vor allem aber mit neuem FiiO F9 PRO In-Ear Kopförer als Spielpartner lieferte der X3 Mark III eine imposante Vorstellung ab. Vom symmetrischen Ausgang angesteuert, klang der F9 PRO noch deutlich feiner, stimmiger und natürlicher als der tapfere KEF M200.

Die neue Klangreferenz
Letztlich stellte sich noch die Frage, ob der neue FiiO X3 unserem geschätzten Referenzplayer, dem „alten“ FiiO X1 tatsächlich klanglich überlegen ist. Im direkten Vergleich gab der X3 Mark III durch die bessere Bass-Performance und der transparenteren, dynamischeren Spielweise dem betagten FiiO X1 dann keine Chance und avancierte mit dieser Leistung bei Technic3D zur klanglichen Nr. 1 in seiner Preisklasse.

Fazit

Der digitale HiRes-Audioplayer FiiO X3 Mark III richtet sich an den High End-orientierten Musik-Freund, der sich hohe Klangqualität zu einem erschwinglichen Preis erhofft. Im Test brillierte der FiiO-Player mit einer neutralen Spielweise, tiefen, klar strukturierten Bässen sowie einem hohen Maß an Detailauflösung und Transparenz.

Das kleine Klangwunder ist im FiiO Online-Shop gegenwärtig für 189 Euro erhältlich. Die Kosten für eine Micro-SD Speicherkarte, welche ein Speichervolumen von maximal 256 GB haben kann, kommen allerdings noch dazu.

Die tadellosen elektrischen Messwerte garantieren, dass mit hochwertigen Kopfhörern beste Soundleistungen erzielt werden. Als besonders klangstark erwies sich im Test die Kombination mit dem FiiO F9 PRO In-Ear Hörer (ebenfalls kürzlich bei Technic3D getestet). Gestützt auf erstklassige Wandler-und Verstärkertechnik stellt der kleine FiiO-Player aber auch als Zuspieler klassischer Stereoanlagen seine außergewöhnliche Klangperformance unter Beweis. Ausgestattet mit Bluetooth 4.1 unterstützt er so gut wie alle modernen Audio-Formate inklusive DSD 64 und wartet mit einer HiRes-Wiedergabe bis 192 kHz /32 Bit auf. MQA (Master Quality Authenticated) beherrscht der Player jedoch nicht.

Bedient wird der FiiO X3 Mark III über ein Touch Wheel und acht mechanischen Tasten mit definierten Druckpunkten. Die Anzeige übernimmt ein TFT-Farbdisplay, welches eine dem Preisrahmen angemessene Darstellungsqualität besitzt. Wenn die Bedienung des X3 Mark III für Smartphone-Nutzer zunächst auch etwas ungewohnt sein dürfte, so lässt sich der FiiO-Player nach ein wenig Übungszeit problemlos handhaben.

Die annähernd tadellose Funktionalität des klangstarken FiiO X3 Mark III wird durch eine rundum solide und wertige Verarbeitung des Player- Gehäuses abgerundet.

Der neue FiiO X3 macht seinem Namen alle Ehre und präsentiert sich als stolzer Überflieger der Konkurrenz im Preissektor von etwa 200 Euro. In dieser Klasse ist er ab sofort der klangliche Maßstab bei Technic3D.


Hinweis zur Bewertung
Die Bewertung aller Kriterien erfolgt bei TECHNIC3D auf die jeweilige Preisklasse bezogen.
Der digitale Audio-Player „FiiO X3 Mark III“ ist ein Vertreter der Preisklasse um 200 Euro.

Einzel-Bewertung

Ausstattung18/ 20 Punkte
Gestaltung und Verarbeitungsqualität 9/ 10 Punkte
Handhabung und Funktionalität 7/ 10 Punkte
Daten und Messwerte10 /10 Punkte
Klang Kopfhörerausgänge20/ 20 Punkte
Klang Line-Ausgang20/ 20 Punkte
Klang Bluetooth10/ 10 Punkte

Gesamtbewertung:

94 /100 Punkte
Note:1,2
Testurteil: sehr gut


Bewertungs-Schlüssel:

Punkte: 100 - 91Note: 1,0 - 1,4 Testurteil: sehr gut
Punkte: 90 - 80Note: 1,6 - 2,4 Testurteil: gut
Punkte: 79 - 67Note: 2,6 - 3,4 Testurteil: zufriedenstellend
Punkte: 66 - 50Note: 3,6 - 4,4 Testurteil: mäßig
Punkte: 49 - 30Note: 4,6 - 5,4 Testurteil: schlecht
Punkte: 29 - 0Note: 5,6 – 6,0 Testurteil: unzureichend
Links