Intel Core i7-6950X Prozessor im Test

Zehnfacher Broadwell-E!

Seite 9: Fazit

Ohne Frage, in puncto Maximal-Performance setzt Intel mit dem Core i7-6950X mal wieder eine neue Bestmarke im Desktop-Segment. Um dies allerdings ausreizen zu können, bedarf es hoch parallelisierter Anwendungen wie sie etwa bei der Videobearbeitung üblich sind. So wundert es auch nicht, dass sich gerade in diesen Tests der Core i7-6950X mühelos an der Spitze platziert. Auch beim Ray-Tracing und Komprimieren hat das neue Modell keine Probleme, sich vor dem Vorgänger einzureihen.

Zwar nennt Intel auch explizit 4k-Gaming als eine der Stärken der neuen Broadwell-E Prozessoren, dies ließ sich allerdings durch unsere umfangreichen Benchmarks in einer breiten Auswahl an Spielen, zumindest für den Single-GPU Betrieb, widerlegen. An dieser Stelle ist im wesentlichen die Grafikkarte, bei uns eine Zotac GeForce GTX 980 Ti AMP!, der limitierende Faktor und die unterschiedlichen Prozessoren unterscheiden sich nur durch 1-2 Frames pro Sekunde. Eindrucksvoll zeigt dies auch der Benchmark von „Tom Clancys: The Division“, der Core i7-6950X ist hierbei im Durchschnitt lediglich zu 18 Prozent ausgelastet. Auch das parallele aufzeichnen und transkodieren für Live-Streaming zeigte keine wesentlichen Vorteile gegenüber einem Core i7-5820K.

Abseits der parallelisierten Anwendungen konnte Intel mit der Turbo Boost Max 3.0 Technologie ein wirksames Mittel bereitstellen, um die Performance in nicht parallelisierten Anwendungen näher an die Quad-Core Modelle mit hohem Turbo heran zu führen. Sehr offensichtlich zeigt sich dies in den Single-Thread Benchmarks von Cinbench R15 und POV-Ray. Doch auch in Thief und Grand Theft Auto 5 konnte sich der neue Turbo zumindest in der Full-HD Auflösung bemerkbar machen.

Insbesondere Dank der 14nm Fertigung kommt der Core i7-6950X mit einer TDP von 140 Watt aus und bleibt auch beim Verbrauch auf dem gleichen Level wie der Vorgänger, trotz zweier Kerne mehr. Lediglich im Leerlauf muss man untypischerweise einen etwas höheren Verbrauch hinnehmen. Die Vorgängergenerationen konnten hier jeweils mit einem niedrigeren Verbrauch punkten.

Insgesamt zeigen sich die Broadwell-E Modelle mit dem neuen Turbo Boost Max 3.0 und den neuen Overclocking-Features als sehr interessant. Insbesondere, wenn man zehn Kerne Auslasten kann und muss, führt kein Weg an dem neuen Topmodell Core i7-6950X vorbei. In Sachen Preis/Leistung bekommt man aber im Gegensatz zur Vorgänger Generation nicht wesentlich mehr, bekam man mit dem Core i7-5960X noch zum gleichen Preis zwei Kerne mehr, muss man für den Core i7-6950X mit einem Preis deutlich tiefer in die Tasche greifen. Gamern empfehlen wir an dieser Stelle deshalb auch auf die kleineren Modelle wie Core i7-6900K und Core i7-6850K zurück zugreifen, falls mehr als eine Grafikkarte zum Einsatz kommt. Bei nur einer Grafikkarte macht man auch mit dem Core i7-6700K nichts falsch.