Spire Sentor 6004

Gut gemeint

Seite 3: Betrieb und Tipps

Der erste Eindruck nach dem Einschalten ist offen gesprochen eine große Enttäuschung. Sechs große Lüfter drehen mit voller Kraft und veranstalten ein unmelodisches mit Klackern untermaltes Pfeifkonzert. So schön die blaue Beleuchtung auch ist, in der die Seiten- und der Frontlüfter das Gehäuse erstrahlen lassen, diese Geräuschkulisse überdeckt die Freude über die gelungene Optik vollkommen.

Dem Klackern kommen wir schnell auf die Spur: Der Fronseitige Lüfter hat Kontakt zu einem Blech. Es ist nur ein bisschen Überredungskunst mit einem Schraubendreher notwendig und das Orgelkonzert hat seinen "Beat" verloren.

Ohne weitere Modifikationen ist die Geräuschentwicklung der Gehäuselüfter sehr störend. Dafür herrscht im Inneren ein starker Luftzug der keine Kühlungswünsche offen lassen dürfte. Wir zweifeln aber ernsthaft daran, dass irgendwer diese Lautstärke auf Dauer ertragen will.

Was ist also zu tun? Die über die im Gehäuse verbaute Lüfterstromversorgung angebundenen Gehäuselüfter werden ungesteuert immer mit 12 Volt versorgt und drehen dementsprechend im voller Drehzahl. Hinzu kommt, dass die Lüfter selbst offensichtlich nicht von allerhöchster Qualität sind. Mit ein wenig Aufwand und zusätzlichem Geld könnte man die Lüfter durch höherwertige und vor allem leisere Exemplare ersetzen. Gerade bei dem lauten Frontlüfter würde das allerdings in ernsthafte Arbeit ausarten. Wir entscheiden und daher für einen anderen Weg.

Mit einer kleinen Modifikation der Stromversorgung laufen die Lüfter auf 7 Volt. Wer sich nicht traut, am Molex-Stecker selbst zu modifizieren, kann sich für kleines Geld Adapterstecker kaufen. Mit dieser kleinen Bastelei drehen die Lüfter deutlich langsamer und nahezu unhörbar. Vollkommen still wird es, lässt man die Lüfter mit 5 Volt laufen. Erfreulicherweise starten alle Lüfter selbst bei dieser niedrigen Spannung, so dass wir diesen Umbau jedem empfehlen können. Selbst in der niedrigsten Drehzahl ist der Luftdurchsatz mehr als ausreichend um jede Komponente mit genügend Kühlung zu versorgen.

Grundsätzlich scheint im Sentor genug Platz zu sein um mit dem Gedanken an eine Wasserkühlung spielen zu können, auch das Gitter mit den Schraublöchern an der Oberseite und die vier gummierten Schlauchdurchlässe legen diesen Gedanken nahe. Es empfiehlt sich kurz nachzumessen. Über dem Mainboard sind 25mm Platz. Das reicht gerade um Gehäuselüfter zu montieren. Radiatoren sind gemeinhin etwas höher, so dass ein Radiator auf mit ziemlicher Sicherheit in den Bereich des Mainboards hereinragen wird. Sind keine allzu hohen Bauteile an der Kante, kann das gut gehen, muss aber nicht. Hinzu kommt, dass sich an der oberen Seite auch noch der Stromanschluss für die Seitenlüfter befindet, der dann zwangsweise entfernt werden müsste. Schade, dass es an solchen Kleinigkeiten scheitern kann.
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