Phanteks Enthoo Mini XL Gehäuse im Test

Klein ganz groß!

Seite 2: Äußere und Innere Details


Optisch orientiert sich das Enthoo Mini XL stark am Enthoo Primo, dem E-ATX-Flaggschiff der Taiwaner. Das Design wird insbesondere durch die asymmetrisch gestaltete Frontpartie geprägt. Der versetzt gestaltete Rand der rechten Seite wird durch einen beleuchteten Zierstreifen aufgepeppt. Zehn verschiedene Farben können die verbauten LEDs dabei darstellen. Ansonsten wirkt die gesamte Frontpartie dank des verwendeten Aluminiums äußerst hochwertig und edel. Im Gegensatz zum Enthoo Primo sind die 5,25-Zoll-Einbauschächte nicht durch eine Tür verdeckt sondern direkt zugänglich. Im unteren Bereich befindet sich ein rechteckiger Lufteinlass, der mit Meshgitter und einer ebenfalls rechteckigen Platte abgedeckt wird.


Das I/O-Panel befindet sich vorne rechts im Deckel. Zwei USB-3.0-Ports, 3,5-mm-Audio-Buchsen sowie die Bedientaster sind vorhanden. Das Nötigste ist vorhanden, darüber hinaus wird allerdings für keine Überraschung gesorgt.


Die beiden Seitenteile sind mit Rändelschrauben befestigt und lassen sich schnell und einfach abnehmen. Der Innenraum verdeutlicht, dass es sich um ein Gehäuse der Firma Phanteks handelt. Alles wirkt aufgeräumt und so viel wie möglich wird von Abdeckblenden verdeckt. Dadurch kann problemlos ein Show-taugliches System aufgebaut werden. Das Layout des Innenraums unterscheidet sich dabei etwas vom klassischen Aufbau. Die Laufwerkskäfige befinden sich wie gewohnt auf der rechten Seite, der Montageplatz des Mainboards weicht ebenfalls nur marginal von der Norm ab. Oberhalb des Mainboards ist allerdings eine freie Fläche, die das Zweitsystem im Mini-ITX-Format beherbergt.Das Netzteil wird dagegen unter dem Deckel hinter einer Abdeckung unsichtbar installiert und zieht frische Luft durch Lufteinlässe im rechten Seitenteil an. Farblich gesehen ist der Innenraum bis auf die Rotorblätter der Lüfter einheitlich schwarz.


Elf Laufwerke können insgesamt im Enthoo Mini XL genutzt werden. Drei externe 5,25-Zoll-Schächte samt werkzeuglosem Befestigungssystem können im Käfig direkt unter dem Deckel montiert werden. Darunter befinden sich zwei entfernbare Käfige, deren Schlitten wahlweise mit 2,5- oder 3,5-Zoll-Datenträger ausgerüstet werden können. 3,5-Zoll-Laufwerke können dabei ohne den Einsatz von Werkzeug in die Schlitten eingehängt werden. Sollten beide Käfige entfernt werden um Platz für einen Radiator zu schaffen, können dennoch Laufwerke montiert werden. Zwei 2,5-Zoll-Drives können auf der Rückseite des Mainboardtrays befestigt werden. Entkoppelungen sind übrigens ebenfalls vorhanden.


Ein gutes Kühlkonzept hat Phanteks dem Enthoo Mini XL laut eigener Aussage mit auf den Weg gegeben. Im Werkszustand sind bereits drei 140-mm-Lüfter vorinstalliert. Hinter der Front sitzen zwei davon und saugen Frischluft an. Der an der Rückseite befindliche dritte Lüfter im Bunde ist dafür zuständig die im Innenraum entstandene Abwärme wieder aus dem Gehäuse hinaus zu befördern.
Optional lässt sich die stolze Anzahl von zehn weiteren Lüftern nachrüsten. Unter dem Deckel hat der Anwender die Wahl zwischen zwei 140-mm-Lüfter oder drei kleineren 120-mm-Modellen. Die Rückseite kann einen 120-/140-mm-Lüfter aufnehmen während auf dem Boden sogar zwei 140-mm- oder drei 120-mm-Lüfter Platz nehmen können. Der Festplattenkäfig sowie das linke Seitenteil bieten abschließend Platz für jeweils zwei weitere 120-mm-Lüfter. Mehrere Möglichkeiten für die Unterbringung von Radiatoren einer Wasserkühlung sind ebenfalls gegeben. Im Deckel und auf dem Boden kann maximal ein 360-mm-Modell installiert werden. Hinter der Front (bis zu 240 mm), an der Rückwand (bis zu 280 mm) und am rechten Seitenteil (bis zu 240 mm) befinden sich weitere Montageplätze. Staubfilter (Front, Deckel, Seitenteil, 2x Boden) helfen dabei den Innenraum vor Schmutz zu schützen. Alle Filter lassen sich leicht reinigen. Hervorzuheben sind besonders die Filter in Boden, die seitlich ausziehbar sind und somit in Windeseile gereinigt werden können. Der verbaute PWM-Hub erlaubt die Steuerung der mitgelieferten Lüfter über einen PWM-Anschluss auf dem Mainboard. Hier wird also ein Kompromiss zu einer vollwertigen Lüftersteuerung eingegangen.


Passend zum Micro-ATX-Formfaktor sind fünf Slots für Erweiterungskarten vorhanden. Als Befestigung dienen die bewährten Rändelschrauben. Mit Festplattenkäfig beträgt die maximal zulässige Länge für Erweiterungskarten 289 mm. Ohne Käfig wächst das Platzangebot auf 410 mm an.


Der Montageplatz des Netzteils befindet sich gut versteckt unter dem Deckel und wird vom Hauptraum durch eine Blende abgetrennt. Sechs Gumminoppen entkoppeln den Stromspender dabei vom Chassis. Das Kabelmanagement umfasst sechs gummierte Durchführungen im Mainboardtray sowie vorinstallierte Klettverschlüsse um Kabel zu bündeln. Der Abstand zwischen Tray und Seitenteil fällt mit mindestens 30 mm großzügig aus und erlaubt eine komfortable und geordnete Verlegung der Kabellage.

Verarbeitung

Die Verarbeitung des Phanteks Enthoo Mini XL ist gewissenhaft und gut. Das Grundgerüst sowie die internen Bleche sind allesamt stabil und verwindungssteif. Das gleiche gilt für die Seitenteile. Mängel in puncto Lackierung oder scharfe Kanten sind ebenfalls nicht vorhanden. Auch die Basisarbeit wird bei dem Enthoo Mini XL nicht vernachlässigt.
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