Phanteks Enthoo Mini XL Gehäuse im Test

Klein ganz groß!

Seite 4: Fazit

Mit dem Enthoo Mini XL bewegt sich Phanteks auf Neuland. Im sozusagen selbst aufgerufenen „Super Micro Tower“-Segment gibt es quasi keine Alternative – Insbesondere wenn zwei Systeme in einem Gehäuse untergebracht werden sollen.
Trotz des neu kreierten Standards macht das Mini XL einen enorm ausgereiften Eindruck und setzt die Serie an gelungenen Gehäusen der Marke Phanteks fort.

Das Enthoo Mini XL besitzt viele Stärken die wir nun nochmal zusammenfassen möchten. Eine robuste, verwindungssteife Verarbeitung ist die Basis jeden guten Gehäuses. Dies kann dem Enthoo Mini XL zweifelsfrei attestiert werden. Darüber hinaus ermöglicht die Verwendung von Schrauben anstelle von Nieten das Gehäuse nahezu komplett auseinander bauen zu können. Die schicke Faceplate aus Aluminium sowie die dezente LED-Beleuchtung der Front verleihen dem Mini XL das gewisse Etwas. Gefällig ist des Weiteren der Innenraum. Dieser ist geräumig, dank der zahlreichen Blenden äußerst „clean“ und aufgrund der entfernbaren Festplattenkäfige flexibel bestückbar. Die exzellente Kühlperformance ermöglicht des Weiteren den problemlosen Einsatz von hitzigen High-End-Komponenten. Wem das nicht genug ist, der kann das Kühlsystem dank zahlreicher Möglichkeiten weiter aufrüsten. Selbst eine leistungsstarke „Custom“-Wasserkühlung kann ohne Bastelarbeit eingebaut werden. Die praktischen, im Lieferumfang enthaltenen, Halterungen für Pumpe und Ausgleichsbehälter zeigen, dass Nutzer einer Wasserkühlung zur Zielgruppe gehören. Abgerundet wird das Kühlkonzept von zahlreichen, sehr gut erreichbaren Staubfiltern und dem PWM-Hub. Dieser stellt einen verschmerzbaren Kompromiss zwischen keinerlei Regelungsmöglichkeiten und einer vollwertigen Lüftersteuerung dar. Positiv anzumerken sind außerdem die werkzeuglosen Befestigungsmöglichkeiten für 3,5-Zoll- und 5,25-Zoll-Laufwerke sowie die Erweiterungskarten. Dank der zwei 2,5-Zoll-Halterungen lassen sich selbst bei entfernten Festplattenkäfige Datenträger installieren. Zu Letzt möchten wir das Kabelmanagement des Enthoo Mini XL ansprechen. Das Kabelmanagement ist genauso wie man es sich wünscht. Gummierte Kabeldurchführungen an den richtigen Stellen, Klettverschlüsse zur Bündelung von Kabelsträngen sowie ein großer Abstand zwischen Tray und Seitenteil ermöglichen ein kinderleichtes und so gut wie unsichtbares Verlegen der Kabel

Der erste negative Punkt ist uns bereits direkt nach dem Auspacken des Towers aufgefallen. Und zwar das Gewicht. Der voluminöse Innenraum, der sogar zwei Systeme parallel beherbergen kann, wird teuer erkauft – Stolze 13,8 kg bringt das Gehäuse auf die Waage. Es bleibt interessant wie der Markt dieses Konzept aufnimmt und ob dieses Alleinstellungsmerkmal das hohe Gewicht relativiert. Weiterhin hätten wir uns gefreut, wenn das Mini-ITX-Upgrade-Kit zum Lieferumfang gehören und das Budget nicht zusätzlich mit weiteren 25 Euro belasten würde. Nutzer mit empfindlichem Gehör müssen selbst nachbessern. Selbst bei minimaler Drehzahl sind die Lüfter noch gut hörbar. Hier hilft nur eine vollwertige Lüftersteuerung oder gar das Nachrüsten von anderen Lüftern. Eine Möglichkeit 2,5-Zoll-Laufwerke werkzeuglos befestigen zu können hätten wir ebenfalls begrüßt. Der letzte Punkt betrifft das I/O-Panel. Zwei USB-3.0-Ports sind unserer Meinung nach zu wenig. Wir hätten uns mindestens zwei weitere Anschlüsse gewünscht (selbst wenn diese nur USB-2.0-fähig gewesen wären).

Alles in allem bietet Phanteks mit dem Mini XL ein interessantes, in der Form noch nie dagewesenes Gehäuse an. Dies schlägt sich auch im Preis nieder, der mit knapp 170,00 Euro im oberen Bereich des Micro-ATX-Segments liegt. Hier gilt wie auch so oft im Leben: Umso ausgefallener, umso teurer. Wir belohnen den Mut von Phanteks und die konsequente, ausgereifte Durchführung mit einem (sehr) guten Silber-Award und hoffen auf weitere Innovationen der Schmiede aus Fernost.

positiv:
negativ:
Robuster, geschraubter KorpusGewicht und Größe (in Bezug auf das Micro-ATX-Segment)
Front mit Aluminiumverkleidung und Multi-Color-LED-BeleuchtungKeine werkzeuglose Montage der 2,5-Zoll-Drives
Aufgeräumter, modularer und voluminöses InnenlebenZweites System nur mit optionalem Zubehör verbaubar
Leistungsstarkes, erweiterbares KühlsystemLüfter hörbar
Sehr gut für ausgewachsene "Custom"-Wasserkühlungen geeignetNur zwei USB-Ports
Exzellentes Kabelmanagement
Werkzeuglose Montage von 2,5-Zoll und 3,5-Zoll-Laufwerken sowie Erweiterungskarten
Zahlreiche, gut erreichbare Staubfilter
2,5-Zoll-Halterungen hinter dem Mainboardtray
PWM-Hub für Lüfter


Verarbeitung
95%
Design
95%
Hardwareeinbau
95%
Anschlüsse
80%
Ausstattung
90%
Silent Möglichkeiten
75%
Kühlungkonzept
95%
Kabelverlegung
100%
Befestigungen/Verriegelungen
90%
Preis/Leistung
75%
Gesamtwertung
89.5%
Preis
169,90 Euro (Caseking)


award silber blacks

Bezugsquelle: Phanteks
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