Fantec MM-FHDL Media-Player

Full-HD als Wegbegleiter?

Seite 4: Betrieb im Detail

Videowiedergabe
Der Videobetrieb gestaltet sich einfach: Man navigiert bis zum passenden Ordner und bekommt nach dem anwählen eines Filmes eine kleine Vorschau samt Informationen, wie z.B. die Länge, angezeigt. Nach drücken der OK-Taste auf der Fernbedienung startet der Film. Bei laufendem Film lässt sich über die Info-Taste eine kleine Übersicht über die aktuelle Position im Film, sowie Länge und Name der Datei anzeigen. Das navigieren durch die Filme erleichtern diverse vor- und zurück Buttons, welche entweder den Film schneller abspielen oder einen Sprung von 30s vorwärts bzw. 10s rückwärts auslösen. Ganz besonders hat uns die Goto-Funktion gefallen. Diese erlaubt es an eine beliebige Stelle innerhalb des Films zu springen, entweder über Auswahl des gewünschten Kapitels oder durch Eingabe der gewünschten Zeit. Leider funktionierte dieses Feature nur beim abspielen der Filme von der internen oder einer über USB angeschlossenen Festplatte. Bei Wiedergabe über UPnP oder Sambafreigaben verweigerte es den Dienst. Interessant, aber meist wenig nützlich, dürften auch die Funktionen Slow und Zoom In/Out sein. Diese lassen den Film in Zeitlupe abspielen oder zoomen in das Bild hinein.

Die Bildqualität ist, natürlich in Abhängigkeit des abgespielten Clips, tadellos und der MM-FHDL zaubert vor allem in Full-HD atemberaubende Bilder auf den Fernseher. Aber auch die Qualität von niedriger aufgelöstem Material kann sich sehen lassen. Beachten sollte man, dass der Mediaplayer nur Dolby-Digital Tonspuren über HDMI weiterreichen kann. DTS Spuren erkennt er zwar und gibt sie über den digitalen Audioausgang aus, über HDMI ist dies allerdings nicht möglich. Wie Fantec uns mitteilte, ist dies in einer neueren Hardware-Revision behoben und auch das Weiterreichen bzw. das Downmixen von DTS ist möglich. Die Bildausgabe über die analogen Anschlüsse wie Scart oder YUV haben wir an dieser Stelle nicht getestet. Beim Streaming gehen dem Chipsatz dann aber leider die Reserven aus. So ist bei Full-HD Videos während dem Streaming ein leichtes Ruckeln bei Szenen mit sehr hohen Datenraten zu erkennen. So ruckelte unser Testvideo (Full-HD Trailer von Earth als MP4) leicht beim abspielen aus dem Netzwerk über UPnP oder Sambafreigaben an Stellen mit sehr hohen Datenraten (35-45Mbit, durchschnittlich liegt diese bei 15-20Mbit). Ähnliches war auch bei anderen Full-HD Videos an Stellen mit ähnlich hohen Datenraten zu beobachten. Beim abspielen von der internen HDD der selben Dateien war kein Ruckeln zu beobachten.

   
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Musikwiedergabe
Die Musikwiedergabe gestaltet sich ähnlich der Video-/Bilderwiedergabe. Wird ein Titel abgespielt erscheint in der linken unteren Ecke des TVs ein kleiner Info-Kasten mit Titel, Länge, Album. Der Kasten überblendet dabei den untersten Eintrag der Baumnavigation, lässt sich aber über die Info-Taste ausblenden. Ebenso wird auf der rechten Seite, auf der bei Filmen eine kleine Vorschau abgespielt wird, der ID3-Tag des ausgewählten Stücks präsentiert – sofern vorhanden. Ist der Titel fertig, wird direkt mit dem nächsten im selben Ordner liegende Titel weitergespielt. Nach einigen Minuten erscheint dann auch ein Bildschirmschoner, um den Fernseher zu schonen, v.a. Plasma-TVs werden so vor dem einbrennen des Bildes geschützt. Ein abspielen von einem UPnP Server oder von Sambafreigaben war ebenfalls möglich. Die Tonqualität gibt wie erwartet kein Grund zum meckern. Ein bisschen enttäuschend war die Unterstützung der etwas exotischeren Musikformate. So wird zwar bei MP3s der ID3-Tag angezeigt, bei Ogg Vorbis oder FLAC wird ein eingebetteter Tag allerdings ignoriert. Enttäuschend fanden wir die Umsetzung der Wiedergabe. So lassen sich die Dateien nicht nach Album, Künstler oder Genre filtern. Auch ein durchsuchen der Dateien ist nicht möglich.

  
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Bilderwiedergabe
Die Bilderwiederabe bietet alles was man sich beim zeigen der Bilder vom letzten Urlaub oder von der letzten Party braucht. Ist man in dem gewünschten Ordner, beginnt man mit drücken auf Play die Wiedergabe. Hat man den Timer für die Diaschau eingestellt (siehe Seite "Software und Betrieb"), wechselt das Bild dann je nach eingestellter Zeit. Dabei lassen sich während der Wiedergabe die Bilder beliebig drehen oder in die Bilder hineinzoomen. Auch in der Bilderansicht gibt es einen Info-Kasten welcher durch drücken auf Info sichtbar wird.

 
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Internetradio
Das sehr interessante Feature der Internetradios wurde leider etwas lieblos umgesetzt. Im Prinzip werden unter dem Punkt Internetradio das Verzeichnis von Shoutcast heruntergeladen und auf Seiten zu je 20 Einträgen angezeigt. Es gibt zwar einen Unterpunkt, in welchem nach Genres gefiltert werden kann, nichts desto trotz hat man dann immer noch mehrere hundert Seiten vor sich. Die Streams lassen sich zwar in eine Favoritenliste eintragen, wenn man allerdings auf der Suche nach seinem, vom PC gehörten, Lieblingsradio ist könnte das länger dauern. Ferner gibt es keine Möglichkeit eigene Streams hinzuzufügen. Eine Suchfunktion vermissten wir hier ebenso wie bei der Musikwiedergabe. Hat man seine Lieblingsstreams aber erst einmal in den Favoriten, macht das Feature viel Spaß und bringt einen echten Mehrwert, im Vergleich zu einem analogen Radio, ins Wohnzimmer.

    
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Kopieren
Im Hauptmenü Punkt File Copy findet man direkt die Auswahl von welchem Gerät bzw. Ort kopiert werden soll. Drückt man bei den Navigationstasten auf Rechts, lässt sich die Quelle wählen. Beim Kopieren lassen sich auch mehrere Dateien oder ganze Ordner auswählen, welche rekursiv kopiert werden. Ein weiteres Drücken auf Rechts startet den Kopiervorgang und ein Fortschrittsbalken wird angezeigt. Während des Kopiervorgangs ist das Gerät gegenüber weiteren Aktivitäten blockiert und lässt sich erst wieder anderweitig nutzen, sobald das Kopieren beendet ist oder abgebrochen wurde – unserer Meinung nach zu verschmerzen.

  
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Extensions
Für ihren Multimedia Player bietet Fantec eine sehr interessante Art der Erweiterung. Im Setup Menü gibt es den Unterpunkt Extensions. Hier gibt es bisher drei Erweiterungen: ein Sambaserver, um die Dateien auf dem Player übers Netzwerk freizugeben, ein BitTorrent Client sowie ein Webserver um das ganze zu steuern. Die Erweiterungen lassen sich einfach installieren und, sofern eine Inernetverbindungbesteht, auch aktualisieren. Ob noch weitere Extensions nachgereicht werden, ist bis zu diesem Zeitpunkt nicht klar. Laut Aussage von Fantec möchte man aber auf Wünsche aus der Community weiter eingehen, insofern könnte noch die ein oder andere Erweiterung erscheinen.

Sambaserver
Der Sambaserver dient dazu, die Dateien auf dem Gerät selbst freizugeben. Nach erfolgreicher Installation ist im Netzwerk der Rechner Venus zu finden, hinter welchem sich der Player verbirgt. Nach dem verbinden erscheint die Freigabe HDD1, in welcher die ganze interne Festplatte freigegeben ist. Eine feinere Steuerung der Freigaben steht nicht zur Verfügung. Unter Windows Vista konnte man direkt auf die Freigaben zugreifen. Dagegen war auf dem Desktoprechner mit Kubuntu 9.04 nötig folgende Zeilen in die /etc/samba/smb.conf zu schreiben, danach lief aber alles ohne Problem. Auf dem Dell Latitude unter Ubuntu 9.04 war dies nicht notwendig.

Folgende Zeilen mussten in die Section "Global" eingetragen werden:
Code:
  1. client lanman auth = Yes
  2. lanman auth = Yes 


BitTorrent Client + Webserver
Der BitTorrent Client bietet alles was man für den Betrieb braucht und lässt sich über die Weboberfläche, erreichbar über die IP des Players, steuern.

   
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PC-Betrieb
Der Betrieb mit dem PC mit dem Player als USB-Massenspeicher gestaltet sich für diese Geräteklasse gewohnt einfach. Gerät anschließen, anschalten und das Betriebssystem erkennt das Gerät. Sofern der Player noch in Betrieb ist, während man ihn an den PC anschließt, schaltet er sich auf Wunsch aus und startet in einem PC-Mode. Nun kann man darauf zugreifen und jegliche Daten darauf speichern.
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