Einsteiger-Wasserkühlung von Phobya im Test

120er Custom Set III Sockel 1366 "Phobya Edition"

Seite 7: Fazit

Fassen wir zusammen. Die Wasserkühlung von Phobya kann mit sehr guten Leistungswerten und einer riesigen Palette an Erweiterungsmöglichkeiten überzeugen. Dank des Alphacool Yellowstone CPU-Kühlers und des dicken 120 mm Phobya G-Changer Radiators konnte unser Intel i5 2500k Prozessor in jeder Lebenslage ausreichend gekühlt werden. So schlägt das Einsteigerset alle getesteten Luft- und Kompaktwasserkühler spielend. Zudem kann durch einen optionalen Radiator die Leistungsfähigkeit nochmal deutlich gesteigert werden. So können später beispielsweise noch die Grafikkarte oder auch das Mainboard mit in den Wasserkreislauf eingebunden werden. Die Optik hat uns bis auf die Wasserfarbe gut gefallen. Die Qualität der Teile konnte, bis auf ein paar kleine Ausrutscher, größtenteils überzeugen. In puncto Lautstärke konnte das Phobya Custom-Set dagegen leider nicht ganz so gut überzeugen wie bei der Kühlleistung. Dies liegt jedoch hauptsächlich an den fehlenden Steuermöglichkeiten für Pumpe und Lüfter sowie am doch recht kleinen Radiator, welcher einem nicht mehr viel Spielraum lässt. Mit einem Heatmaster des Herstellers Alphacool, welcher in unserem Test durch brachiale Leistung zum fairen Preis überzeugen konnte, kann dieser Umstand sehr einfach beseitigt werden. Zudem lassen sich auch Temperatur- und Durchflusswerte mit dem Heatmaster auslesen. Auch aufgrund des hohen Laststroms der Pumpe ist eine ausreichend starke Steuereinheit vorzuziehen. Der Preis für das Phobya Custom-Set III geht für die gebotene Leistung in Ordnung, ist im Vergleich zur ebenfalls starken Luftkühlerriege aber natürlich etwas hoch. Dafür bekommt man jedoch eine gut ausgestattete Wasserkühlung, was diesen Umstand wieder etwas relativiert. Als Letztes gibt es noch die Montage zu bemängeln. Wer sich auskennt stößt hier zwar auf keine großen Probleme, jedoch hätten wir uns eine Anleitung sowie eine andere Schlauch- Anschlusskombination gewünscht, gerade da es sich um ein Set für Einsteiger handelt. Daher schrammt das Custom-Set III in der Phobya-Edition recht knapp an einem Silber-Award vorbei und erhält von uns den Technic3D-Award in Bronze.

Bleibt die Frage was denn nun besser ist, Luft- oder Wasserkühlung. Diese Frage lässt sich erwartungsgemäß nicht so einfach beantworten. Beide Lösungen haben Vor- und Nachteile. Eine Wasserkühlung ist mehr etwas für Enthusiasten, Bastler oder Silentfetischisten. Es beginnt schon beim Preis, denn dieser fällt natürlich deutlich höher aus. Selbst Luftkühler des oberen Preissegments sind meist deutlich günstiger als eine vollwertige Wasserkühlung. Auch benötigt man viel Zeit für Zusammen- und Umbau einer Wasserkühlung. Hier können natürlich Kompaktkühler wie die H60 von Corsair punkten. Doch die Kompaktkühler lassen sich nicht erweitern und sind meist auch nicht leiser als einer guter Luftkühler. Für die meisten Anwender wird daher wohl ein normaler Luftkühler völlig ausreichen.
Eine Wasserkühlung lohnt sich meist erst wirklich wenn beispielsweise noch die Grafikkarte mitgekühlt wird und ein größerer Radiator verwendet wird. Wenn dies eben noch mit einer Steuereinheit verbunden wird, ist eine Wasserkühlung extrem leistungsfähig und zudem sehr leise, da die verwendeten Lüfter auf niedriger Drehzahl gehalten werden können. Auch können einmal erworbene Komponenten meist noch für den nächsten Rechner verwendet werden, was den hohen Anschaffungspreis wieder etwas ausgleichen kann. Weiter ist eine Wasserkühlung natürlich auch sehr gut für Modder geeignet. Mit verschiedenen Wasserzusätzen oder farbigen Schläuchen kann man alles ganz dem eigenen Geschmack anpassen. Wer also die hohen Kosten und den Bastelaufwand nicht scheut, kann durchaus sehr glücklich mit einer Flüssigkeitskühlung werden und hat dazu vielleicht auch gleich noch ein neues Hobby entdeckt.



positiv:
negativ:
KühlleistungPreis im Vergleich
ErweiterbarkeitMontage / Aufwand
Optik /
Möglichkeiten für Modding
Pumpe kann nicht an jedes Mainboard angeschlossen werden
Lieferumfang




Optik
90%
Qualität
80%
Ausstattung/Lieferumfang
85%
Montage
75%
Leistung/Relation Lautstärke
85%
Lautstärke (Durchschnitt)
80%
Preis/Leistung
85%
Gesamtwertung
83%
Preis



award bronze blacks

Bezugsquelle: Aquatuning

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Veröffentlicht:

Kategorie: Kühler
Kommentare: 0
Meinung des Autors
Samir Udef

Ich nutze selbst eine Wasserkühlung und habe sie mir hauptsächlich wegen der geringen Lautstärke und der Optik zugelegt. Beides wird auch zu meiner vollsten Zufriedenheit erfüllt. Doch manchmal bin ich einfach nur genervt. "Mal eben" gibt es bei einer Wasserkühlung nämlich nicht mehr. Selbst für kleinere Arbeiten muss immer erst Wasser abgelassen- und der Kreislauf geöffnet werden. Natürlich kann man auf passende Schnellkupplungen setzen um die Arbeit deutlich zu erleichtern, doch diese sind (wenn mehrere eingesetzt werden sollen) zum Teil sehr teuer. Der Preis ist auch ein Aspekt der mich ein wenig stört. Angefangen habe ich mit Teilen für rund 150 Euro, jedoch bin ich mittlerweile wohl beim Vielfachen davon angelangt. Es gibt eben immer etwas zu verbessern und ich weiß, dass es hier vielen Wasserkühlungs-Enthusiasten so geht.

Ich vergleiche meine Wasserkühlung oft gerne mit Autozubehör wie Alufelgen. Brauchen wird sie wohl kaum jemand, doch für das eigene Hobby wird eben gerne etwas mehr investiert. Ein schöner Nebeneffekt ist zum Beispiel die verbesserte Straßenlage. So ist es auch mit einer Wasserkühlung. Brauchen werden sie wohl auch die Wenigsten aber es ist ein nettes Hobby was einige angenehme Nebeneffekte mitbringt. In der "WaKü-Szene" hört man jedoch auch manchmal Worte die einen unweigerlich an Genussmittel denken lassen. Nie wieder WaKü! Auch ich habe diese Worte, nach einem Basteltag und beispielsweise undichten Anschlüssen, auch schon von mir gegeben und manchmal das Bedürfnis mich zu trennen. Doch nach einem Tag Ruhe besinne ich mich wieder und erwische mich selbst schon wieder dabei, wie ich den nächsten Warenkorb bei meinem bevorzugten "WaKü-Dealer" zusammenstelle. Es macht einfach Spaß und auch ein wenig süchtig. ;)