Lian Li PC-O8 Gehäuse im Test

Symbiose zwischen Aluminium und Glas

Seite 2: Äußere und Innere Details


Obwohl das Design beziehungsweise die Formsprache dezent ausfällt, handelt es sich bei dem PC-O8 um einen Hingucker mit Showqualitäten. Der Body ist zurückhaltend schwarz und ist geradlinig und schnörkellos gestaltet. Grundsätzlich hält Lian Li die Würfelform konsequent ein. Glatte Flächen und klare Kanten dominieren das Exterieur. Lediglich an der linken Vorderkante wird das Gehäuse in einem 45-Grad-Winkel abgerundet. Die getönten Glaspaneele, die als Frontplatte und linkes Seitenteil fungieren, setzen allerdings ein optisches Highlight, wodurch sich das Lian Li PC-O8 auch als Showobjekt auf Messen und Veranstaltungen eignet. Mit Hilfe der LED-Beleuchtung lassen sich der Innenraum und die darin verbaute Hardware spektakulär beleuchten. Drei Drehknöpfe an der Rückseite ermöglichen die individuelle Farbeinstellung der drei RGB-Strips, die an beliebigen Stellen im Gehäuse verklebt werden können.


Das I/O-Panel, das den Startbutton, Audioanschlüsse und vier USB-3.0-Ports bietet, befindet sich im vorderen Bereich des Deckel und ist in einen oval eingelassenen Bereich integriert. Die Status- und Power-LEDs befinden sich dagegen im Mainboardtray.


Im Lieferzustand sind die Glaspaneele wie bereits erwähnt demontiert. Befestigt werden die Paneele an Front und Seite mit jeweils vier großen Rändelschrauben. Somit wird eine schnelle (De-)Montage mit einem festen Halt kombiniert. Lian Li vermarktet das PC-O8 als Doppelkammergehäuse. Demnach stehen zwei abgetrennte Kammern für die verschiedenen Komponenten zur Verfügung. Die linke Kammer, die als Hauptkammer dient, nimmt die Kernkomponenten des Systems auf und erlaubt diese „clean“ und spektakulär in Szene setzen zu können. Die rechte Kammer nimmt dagegen die weniger zeigefreudigen Komponenten wie die Datenträger sowie das Netzteil samt Kabellage auf.


Lian Li verzichtet auf die Möglichkeit 5,25-Zoll-Komponenten verbauen zu können und konzentriert sich auf 2,5- und 3,5-Zoll-Drives. Diese Tendenz konnten wir in letzter Zeit bei vielen Gehäusen feststellen und ist unserer Meinung nach Anno 2015 grundsätzlich ein nachvollziehbarer Schritt wenn der 5,25-Zoll-Schacht nur für optische Laufwerke eingeplant wird. Lediglich die fehlende Möglichkeit eine Steuerungseinheit einer Wasserkühlung samt schickem LCD oder eine Lüftersteuerung einbauen zu können, kann mitunter stören. Die 2,5- und 3,5-Zoll-Laufwerke werden in einem herausnehmbaren Cage montiert, der des Weiteren mit zwei 120-mm-Lüftern ausgestattet wurde. Der Käfig kann sechs 3,5-Zoll-Laufwerke im Inneren aufnehmen. Auf und unter dem Cage können die zwei 2,5-Zoll-Laufwerke montiert werden. Alle Laufwerke werden zwar entkoppelt, aber nicht werkzeuglos eingebaut.


Das Kühlsystem des Lian Li PC-O8 umfasst fünf 120-mm-Lüfter. Drei Lüfter befinden sich hinter der Glasfront und ziehen durch Einlässe in der rechten Seite, die mit einem Staubschutz versehen sind, Frischluft ein und pusten diese hauptsächlich in die rechte Kammer. Ein Lüfter an der Rückseite der linken Kammer sorgt allerdings dafür, dass ein Teil der angesaugten Luft in die Hauptkammer geleitet wird und den Kernkomponenten zu Gute kommt. Die zwei restlichen Lüfter sitzen wie bereits erwähnt am Festplattenkäfig und befördern die erwärmte Luft aus der rechten Kammer hinaus. Im Deckel können bei Bedarf zwei weitere 120-mm-Lüfter nachgerüstet werden. Ist dies nicht der Fall, werden die Lüfterplätze von einer schicken Abdeckung versteckt. Auch für die optionalen Lüfterplätze ist ein herausziehbarer Staubfilter mit an Bord. Leider vermissen wir wie so oft bei Lian Li eine Lüftersteuerung. Die vorinstallierten Lüfter können somit nur mit voller Drehzahl und einer damit einhergehenden Geräuschkulisse betrieben werden.


Die Möglichkeiten in puncto Wasserkühlung sind gut. Hinter der Front ist Platz für einen großen 360-mm-Tripleradiator, der samt Lüfter bis zu 70 mm dick sein darf. Unterhalb des Deckels kann ein 240-mm-Lüfter mit einer maximalen Dicke von 54 mm verbaut werden. An der Rückseite ist Platz für einen kleinen 120-mm-Radiator und ein Ausgleichsbehälter kann bequem neben dem Mainboard verbaut werden.


Gemäß dem E-ATX-Formfaktor bietet das PC-O8 Platz für acht PCI-Erweiterungskarten. Die Karten werden mit schwarzen Rändelschrauben befestigt und dürfen eine maximale Länge von 370 mm besitzen. Zugänglich sind die Schrauben von der Außenseite und werden nach dem Zusammenbau von einem Cover verdeckt.


Das Netzteil wird vertikal auf dem Boden der rechten Kammer eingebaut. Frischluft zieht das Netzteil aus dem Innenraum an und befördert diese anschließen aus dem Gehäuse hinaus. Als Entkopplung und Kratzschutz dient eine Gummimatte auf der das Netzteil aufliegt. Aufgrund des Zwei-Kammer-Layouts und zahlreichen Kabeldurchführungen im Tray, lässt sich ein ordentliches, nahezu unsichtbares Kabelmanagement realisieren.


Verarbeitung

In puncto Verarbeitung und Materialwahl spielt das Lian Li PC-O8 zweifelsohne in der Königsklasse. Dickes, schwarz eloxiertes und gebürstetes Aluminium trifft getöntes Hartglas – diese Kombination weiß zu überzeugen. Die Haptik und Stabilität des PC-O8 ist erstklassig und der aufgerufenen UVP von 469, 99 Euro würdig. Mängel wie scharfe Kanten, ungleichmäßige Spaltmaße oder Kratzer konnten wir nicht feststellen.
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