Das Exterieur des Thormax Giant empfinden wir als kantig. Die vielen Designapplikationen sind dabei typisch für Gaming-Gehäuse, die selten minimalistisch daherkommen. Großflächige Mesh-Elemente dürfen dabei nicht fehlen und befinden sich in der Front, im Deckel und im linken Seitenteil. Durch die Mesh-Elemente soll den Lüftern eine optimale Luftzufuhr ermöglicht werden. Das recht kleine Sichtfenster befindet sich im linken Seitenteil und rahmt den Lufteinlass förmlich ein. In puncto Farbgebung übt sich das Thormax Giant in Zurückhaltung: das gesamte Chassis ist einheitlich schwarz ohne farbliche Akzente zu bieten.
Das I/O-Frontpanel liegt im vorderen Bereich des Deckels und umfasst einige Funktionen. Zum einen sind sechs USB-Ports mit von der Partie. Zwei davon bieten den schnellen USB-3.0-Standard, während die restlichen vier Ports Daten mit USB-2.0-Geschwindigkeit übertragen. Des Weiteren befinden sich die Kontrollelemente der vierstufigen Lüftersteuerung im Frontpanel. Vier LEDs zeigen dabei die aktuelle Betriebsstufe der Lüfter (6,15 Volt, 8,3 Volt, 10,15 Volt, 11,85 Volt) an. Ein zentraler Knopf erlaubt zusätzlich die LED-Beleuchtung der vorinstallierten Lüfter zu steuern. Der Anwender kann dabei zwischen fünf Modi wählen (Vegas, Sparkle, Flash, alle LEDs an, alle LEDs aus). Abgerundet wird das umfangreiche I/O-Panel durch die Start- und Reset-Buttons und die obligatorischen Audio-Buchsen.
Die Seitenteile des Enermax Thormax Giant sind mit Rändelschrauben befestigt. Dementsprechend schnell lässt sich das Gehäuse öffnen. Der Innenraum folgt dem klassischen Aufbau. Rechts hinter der Front befinden sich die Laufwerkskäfige, auf dem Boden wird das Netzteil montiert und das Mainboard darüber an der linken Seite des Innenraums.
Der Anwender kann bis zu elf Datenträger im Thormax Giant unterbringen. Unter dem Deckel sitzt der große Laufwerkskäfig für 5,25-Zoll-Drives, die Werkzeuglos eingeschoben werden können. In einem der vier Schächte ist ein Adapter vorinstalliert, der alternativ ein 3,5- oder zwei 2,5-Zöller aufnehmen kann. Darunter befinden sich zwei Käfige für insgesamt fünf 2,5-/3,5-Zoll-Laufwerke. Der mittlere Käfig ist modular und kann bei Bedarf ausgebaut werden. Der untere Käfig ist dagegen fest mit dem Chassis verbunden. 3,5-Zoll-Laufwerke können ohne Werkzeug und mittels Gummiringe entkoppelt mit dem Laufwerksschlitten verbunden werden. Die 2,5-Zöller müssen dagegen verschraubt werden. Zusätzlich kann auf der Rückseite des Mainboardtray ein weiteres Laufwerk im 2,5-Zoll-Format verstaut werden.
Das Kühlkonzept fällt werksseitig umfangreich aus. Zwei große 180-Millimeter-Vegas-Lüfter mitsamt blauer Beleuchtung befinden sich hinter der Front und an der rechten Seitenwand. Dazu gesellt sich ein weiterer 120-Millimeter-Lüfter an der Rückwand, der allerdings ohne Beleuchtung auskommen muss. Optional lassen sich fünf weitere Lüfter nachrüsten. Unter dem Deckel können bis zu drei 120-Millimeter-Lüfter (alternativ 2x 140 mm / 1x 180/200 mm) und auf dem Gehäuseboden zwei 120-Millimeter-Lüfter montiert werden. Nutzer einer Wasserkühlung können maximal drei Radiatoren einbauen: einen 360-Millimeter-Radiator unter dem Deckel, einen 240-Millimeter-Radiator auf dem Boden und einen kleinen 140-Millimeter-Radiator am Heck. Vier Durchführungen für Schläuche sind dabei ins Gehäuse gestanzt worden. Abgerundet wird das Kühlsystem von Staubfiltern vor der Front, im Deckel und unter dem Gehäuseboden. Um die Filter in der Front und im Deckel reinigen zu können, muss allerdings das gesamte Bauteil abgenommen werden. Die Filter unter dem Boden besitzen dagegen einen Schubladenmechanismus. Dank der vierstufigen Lüftersteuerung lassen sich die Lüfter präzise regeln und den eigenen Bedürfnissen anpassen.
Neun PCI-Slots für Erweiterungskarten sind insgesamt vorhanden. Die Karten werden mit gummierten Rändelschrauben befestigt und dürfen maximal 360 Millimeter messen. Wird der mittlere Festplattenkäfige entnommen, wächst in diesem Bereich das Platzangebot auf stolze 490 Millimeter an.
Die Auflagefläche des Netzteils stellen vier kleine Gummipuffer auf dem Gehäuseboden dar, die den Stromspender vom restlichen Chassis entkoppeln sollen. Durch einen Ausschnitt im Boden wird Frischluft durch einen Staubfilter angesaugt.
Verarbeitung
Die Verarbeitung des Enermax Thormax Giant geht grundsätzlich in Ordnung. Obwohl viel Hartplastik eingesetzt wird, macht das Gehäuse einen robusten Eindruck. Die Materialstärke der Seitenwände ist in Ordnung, auch wenn der eine oder andere Millimeter sicher gut getan hätte. Sonstige Mängel wie eine unsaubere Lackierung, scharfe Kanten oder wacklige Bauteile konnten wir nicht ausfindig machen. Alles in allem ist die Verarbeitung so, wie man sie von einem guten Stahl-/Hartplastik-Gehäuse erwartet.