ASUS STRIX GeForce GTX 980

Komplettpaket für Gamer und Enthusiasten?

Seite 3: Die Grafikkarte im Detail [1]

NVIDIA gewährt seinen Partnern mit der GeForce GTX 900 Serie bereits ab Release größere Freiheiten in puncto Eigendesigns. Mit der STRIX-Serie versucht ASUS diese Freiheiten zu einem runden Gesamtpaket zu verarbeiten. Hierbei greift der Hersteller aber nicht nur auf ein neues Kühlsystem zurück, denn neben dem DirectCU II Kühler kommt auch eine veränderte Platine samt neuer Spannungsversorgung zum Einsatz. Dazu gehört natürlich auch eine Übertaktung ab Werk, die bei der STRIX GeForce GTX 980 mit 1.178 MHz Basis- und 1.278 MHz Boost-Takt im Vergleich zu den Referenzvorgaben (1.126/1.216 MHz) und den Mitbewerbern sehr moderat wirkt.

In der Praxis ist dies aber nur eine gröbere Vorgabe. Schon die GIGABYTE GeForce GTX 970 G1 Gaming hat hier gezeigt, dass der tatsächlich erreichte Boost-Takt nochmals deutlich über den Herstellerangaben liegen kann. So auch bei der STRIX GeForce GTX 980, bei der wir bis zu 1.328 MHz dauerhaft in Volllastsituationen messen konnten. Damit erklimmt ASUS im Vergleich zwar nicht die Spitzenposition, liegt aber mit seiner Taktrate im Mittelfeld zu den Mitbewerbern. Wer hier selbst noch ein bisschen Hand anlegt, der kann kinderleicht noch einige Megahertz mehr aus dem GM204 Grafikprozessor kitzeln. Der 4.096 MByte große GDDR5 Videospeicher arbeitet auch bei der STRIX GeForce GTX 980 unverändert mit den von NVIDIA festgelegten 1.750 MHz (effektiv 7.010 MHz).




Der erste optische Eindruck der Grafikkarte ist wuchtig. Die knapp 29cm lange Grafikkarte ist dabei nicht nur groß, denn zusammen mit dem DirectCU II Kühler bringt die STRIX GeForce GTX 980 auch einiges auf die Waage. Stolze 1.100 Gramm wiegt die Grafikkarte und ist damit ein echtes Schwergewicht. Bei genauer Betrachtung sind hier die SLI-Konnektoren etwas auffällig. Durch die Anpassung der Platine sind diese nach oben hin verlängert worden. Einen tieferen technischen Grund hierfür können wir nicht erkennen, hier scheint einzig die breite Frontverkleidung des Kühlers im Weg gewesen zu sein.

Der DirectCU II Kühler soll im Vergleich zu NVIDIAs Referenzkühler den Grafikprozessor der STRIX GeForce GTX 980 rund 30 Prozent kühler halten. Dies ist aber nicht der einzige Vorteil des Kühlers, denn ASUS macht sich auch die Effizienz und die damit gesunkene Abwärme der Maxwell-Architektur zunutze und hat einen 0 dB Modus implementiert. Bis zu einer bestimmten Temperaturschwelle agiert die Grafikkarte hier komplett lautlos und lässt die beiden 90mm Axial-Lüfter stehen. Erst wenn der Schwellwert überschritten wird, beginnen die Lüfter den Kühlkörper aktiv mit Frischluft zu versorgen. In der Praxis verspricht hier ASUS neben dem normalen Desktop-Betrieb und Multimedia-Anwendungen, dass auch weniger grafisch anspruchsvolle Spiele wie League of Legends oder etwa StarCraft II komplett passiv spielbar sein sollen. Die von ASUS festgelegte Temperaturschwelle konnten wir hier bei 65°C ermitteln, fällt die Temperatur nach dem Lastzustand unter 51°C werden die Lüfter abgeschaltet.

Der Aluminiumradiator ist aus einem Stück gefertigt und mit zahlreichen Alufinnen durchzogen. Aussparungen für höhere Bauteile sind von ASUS berücksichtigt worden. Unter anderem findet auf den Spannungswandlern ein Aluminium-Kühlblock platz, der die Abwärme der Bauteile an die Umgebungsluft abgibt. Durch die Alufinnen wird der Kühlblock von den Lüftern zusätzlich mit dem Luftstrom versorgt.


Insgesamt fünf Heatpipes sorgen beim DirectCU II Kühler dafür, dass die Abwärme vom Grafikprozessor an den Radiator abgegeben wird. Die beiden äußeren Heatpipes messen hier im Durchmesser 6mm, zwei Heatpipes 8mm und die dickste Heatpipe 10mm. Damit fährt ASUS ein schon recht beachtliches Arsenal an Heatpipes auf. Alle Heatpipes sind zudem, bis auf den Bereich der die Auflagefläche bildet, vernickelt. Im Bereich der GPU sind diese Plan geschliffen und liegen direkt auf dem GM204 Chip auf. ASUS nennt dieses Prinzip DirectCU-Contact, andere Kühlerhersteller sprechen auch von Direct-Touch-Heatpipes.


Betrachtet man die Auflagefläche bei entferntem Kühler genau, so zeigt die Wärmeleitpaste hier ein Manko dieser Konstruktion auf. Durch die enorme Größe der fünf Heatpipes liegen diese in der Fläche nicht alle auf dem zu kühlenden Bereich der GPU auf. Die beiden äußeren Heatpipes haben hier keinen direkten Kontakt zur Hitzequelle, weiter haben auch eine 8mm und die 10mm Heatpipe keinen vollen Kontakt. Damit kann der DirectCU II Kühler seine volle Kühlleistung nicht entfalten. Zwar liegen die Heatpipes hier wirklich eng beieinander, sodass eine gewisse Wärmeübertragung stattfinden kann, mehr Kühlperformance hätte man hier aber sicherlich mit einer separaten Kühlplatte beziehungsweise Heatspreader, worin die Heatpipes verlötet sind, erreicht.


Die Rückseite der STRIX GeForce GTX 980 hat ASUS mit einer Backplate aus Metall verkleidet. Dies soll für mechanische Stabilität sorgen und gleichzeitig einen höheren Anpressdruck auf die Komponenten, und damit auch eine bessere Kühlung ermöglichen. Ein weiterer Grund dürfte aber auch das Eigengewicht des DirectCU II Kühlers sein.
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